Magen-NHL; umschriebene Stadien
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Das Design der randomisierten Phase-II-Studie wird seit Anfang der 80er Jahre vor allem aus<br />
dem Umfeld des amerikanischen National Cancer Institute propagiert. 53,54 Die Randomisierung<br />
bietet die Möglichkeit, einen Teil der bei Phase-II-Studien typischen großen Variabilität<br />
der Ergebnisse (bedingt durch Selektionsphänomene) einzuengen. Die Randomisation soll<br />
dazu führen, daß beobachtete Unterschiede zwischen den Behandlungsarmen tatsächliche<br />
Unterschiede der Therapie widerspiegeln, und nicht etwa Unterschiede in der Patientenselektion<br />
oder anderen Faktoren. Das Ziel einer randomisierten Phase II-Studie ist jedoch nicht ein<br />
statistisch formaler, definitiver Vergleich von zwei oder mehr Behandlungsarmen, sondern<br />
ein entscheidungstheoretisch begründetes Ergebnis unter Ausschluß gewisser Quellen von<br />
Variabilität, wie sie (üblicherweise) Phase-II-Studien beeinträchtigen. Das Design bietet darüber<br />
hinaus den Vorteil, daß bei vielversprechenden Hinweisen die Untersuchung auch unmittelbar<br />
in Form einer Phase-III-Studie "erweitert werden könnte.<br />
7.2.2.2 Fallzahl<br />
Die Fallzahlberechnung basiert auf einem einstufigen Design von Fleming. 55 Da beide Arme<br />
eine Standardtherapie (kombinierte Chemo-/Strahlentherapie) beinhalten, ist die Anwendung<br />
eines Zweistufen-Designs, das einen frühen Abbruchs im Falle einer inakzeptabel geringeren<br />
Ansprechrate erlaubt, nicht erforderlich.<br />
Das Design basiert auf folgenden Rahmenbedingungen:<br />
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Auf Basis der vorliegenden umfangreicheren Vorstudien und Daten der Literatur kann mit<br />
einer standardmäßigen CHOP-/Rx-Therapie sowie auch der Kombination von 4x R-<br />
CHOP/Rx von einem PFS nach 2 Jahren von 90 % ausgegangen werden. Somit würde<br />
die zusätzliche Gabe von 4x Rituximab als nicht hinreichend effektiv angesehen, wenn<br />
auch unter ihr nicht mehr als 90 % der Fälle nach 2 Jahren noch progressionsfrei wären.<br />
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Andererseits würde, wenn das PFS 96 % oder mehr betrüge, sich eine aussichtsreiche<br />
Grundlage für eine weitere Erprobung (z.B. in einer vergleichenden<br />
Phase-III-Studie) bieten.<br />
Die Wahrscheinlichkeit, die achtmalige Antikörpergabe irrtümlich als vielversprechend<br />
zu beurteilen, obwohl die wahre Erfolgsrate unter 90 % liegt<br />
(-Fehler), soll nur 10 % betragen.<br />
Die Wahrscheinlichkeit, die Therapie irrtümlich als nicht hinreichend effektiv<br />
(< 90 % PFS) zu verwerfen, obwohl die wahre Erfolgsrate vielversprechend<br />
(>96 %) ist (-Fehler), soll nicht mehr als 20 % betragen, entsprechend<br />
einer Power von 80%.<br />
Gemäß diesen Parametern werden n = 84 bezüglich Effektivität auswertbare Patienten im<br />
Prüfarm benötigt. Es sei betont, daß in das zitierte Ein-Stichproben-Verfahren nach Fleming<br />
nur die Patienten des Prüfarms einbezogen werden. Geprüft werden die Hypothesen:<br />
H 0 : progressionsfreie 2-Jahres-Rate 0.90<br />
H1: progressionsfreie 2-Jahres-Rate 0.96<br />
Eine vergleichbare Anzahl wird in den Referenzarm randomisiert, um zu sehen, ob sich die<br />
oben zitierten Erfahrungswerte bei den aktuellen Patienten reproduzieren lassen. Insgesamt<br />
ergibt sich so eine Gesamtfallzahl von ca. 170 Patienten. Mit dieser Fallzahl kann mit guter<br />
Sicherheit eine Genauigkeit der ermittelten Erfolgsraten von ca. +/- 15 % erzielt werden, wie<br />
in der folgenden Tabelle mit Vertrauensbereichen für verschiedene potentiell ermittelte Raten<br />
dargestellt:<br />
Protokollversion 1.2 mit Amendment 2 v. 15.03.2011 (aktiviert 01.06.2011)