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Die gesamte Ausgabe 1/2010 als pdf-Datei - Senioren Zeitschrift ...

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Jeder hat ein Talent<br />

Tauschringe sind eine organisierte<br />

Form städtischer Nachbarschaftshilfe.<br />

Im „Pluspunkt” fürs Nordund<br />

Ostend gibt es spezielle Angebote<br />

für <strong>Senioren</strong>.<br />

Um ihren verwilderten Schrebergarten<br />

am Bornheimer Hang auf Vordermann<br />

zu bringen, brauchte Hella Wüst<br />

vor zwei Jahren jemanden, der zupacken<br />

kann, aber auch Ahnung von Pflanzen<br />

hat. In den Mitgliedsunterlagen vom<br />

Zeittauschring „Pluspunkt”, dem sie<br />

kurz zuvor beigetreten war, fand sie<br />

dann auch den richtigen Helfer: Jörg<br />

Noll ist gelernter Gärtner. Für mehrere<br />

Monate kam er jede Woche für ein paar<br />

Stunden mit der 63-Jährigen auf das<br />

Grundstück. „Das hat gut gepasst. Wir<br />

haben viel entrümpelt und jede Menge<br />

Zeug aus der Hütte und vom Gelände<br />

weggeschafft”, erinnert sich Hella Wüst<br />

noch genau. Auch seine Pflanzenkenntnisse<br />

waren hilfreich.<br />

Pro Viertelstunde ein Punkt<br />

Für seinen Einsatz im Schrebergarten<br />

bekam Jörg Noll Punkte von Hella<br />

Wüst, die in seinem Tauschring-Ausweis<br />

gutgeschrieben werden. Generell ist es<br />

ein Punkt pro Viertelstunde. Es kann<br />

aber auch sein, dass die Tauschpartner<br />

eine Pauschale vereinbaren. Das können<br />

die Beteiligten miteinander aushandeln.<br />

Wenn Jörg Noll dann mal etwas<br />

braucht, vielleicht jemanden, der sein<br />

plattes Rad wieder flickt, kann er das mit<br />

seinen Pluspunkten verrechnen.<br />

In den meisten Tauschringen wird mit<br />

Zeit bezahlt. Bei „Pluspunkt” gibt es für<br />

alle ein Startguthaben von 80 Punkten.<br />

Alle Arbeiten haben den gleichen Wert.<br />

Getauscht werden Kenntnisse, Fähigkeiten<br />

und Erfahrungen. Damit lässt sich<br />

Geld sparen und es entstehen im Idealfall<br />

Kontakte, die sich in der Stadt oftm<strong>als</strong><br />

von selbst nicht ergeben. Davon<br />

profitieren im Zeittauschring „Pluspunkt”<br />

ganz besonders ältere Menschen.<br />

Für sie gibt es einen Solidaritätstopf.<br />

Darin landen beispielsweise Spendenpunkte<br />

von Mitgliedern, die ausscheiden<br />

oder wegziehen. <strong>Die</strong> Leiterin von<br />

Pluspunkt, Doris Letzgus, erklärt das<br />

Solidaritätsprinzip: „Mitglieder, die aus<br />

Gesundheits- oder Altersgründen keine<br />

Eigenleistung mehr erbringen können<br />

Auch für das Backen eines Kuchens vergibt<br />

der Tauschring Zeitpunkte. Foto: Oeser<br />

und somit auch keine Punkte mehr<br />

sammeln, mit denen sie handeln können,<br />

erhalten trotzdem Unterstützung.”<br />

Der Helfer werde in solchen Fällen aus<br />

dem Solidaritätstopf bezahlt. Und wenn<br />

sich jemand nicht so recht traut, um<br />

Hilfe zu bitten, für den übernimmt Doris<br />

Letzgus auch gerne mal die Vermittlung.<br />

Ältestes Mitglied über 80 Jahre<br />

<strong>Die</strong>ses spezielle Hilfsprinzip für <strong>Senioren</strong><br />

rührt daher, dass „Pluspunkt” 1999<br />

mit Hilfe einer zweckgebundenen Spende<br />

aus dem Nachlass einer älteren Frau<br />

überhaupt erst gegründet werden konnte.<br />

<strong>Die</strong> Erbschaft sollte für die Verbesserung<br />

der Lebensbedingungen von älteren<br />

Menschen im Ostend verwendet werden.<br />

Und das passiere durch den Tauschring,<br />

sagt Letzgus. Dreiviertel der 75<br />

Mitglieder seien Frauen, meist zwischen<br />

40 und 60 Jahren alt. <strong>Die</strong> älteste<br />

Frau bei Pluspunkt ist über 80. Der Rest<br />

sind Männer, die gerne mal nach PC-<br />

Kenntnissen oder zu Umräumaktionen<br />

gefragt werden. Und wer glaubt, er<br />

könne gar nichts Großartiges anbieten,<br />

dem antwortet Letzgus: „Wie wäre es<br />

mit Briefkasten leeren, Blumen gießen<br />

oder Kuchen backen?” Selbst Strümpfe<br />

stopfen oder bei einem Fest hinter der<br />

Theke mithelfen seien Ideen. „Jeder hat<br />

doch irgendein Talent.”<br />

Der Tauschring lebt davon, dass sich<br />

die Mitglieder untereinander selbstständig<br />

kontaktieren. Damit sich alle etwas<br />

besser kennen lernen, gibt es jeden dritten<br />

Mittwoch im Monat immer um 18 Uhr<br />

ein Mitgliedertreffen in der Lutherge-<br />

meinde, Martin-Luther-Platz 1, im Nordend.<br />

Zwei Mal im Jahr treffen sich die<br />

Mitglieder auch im Nachbarschaftszentrum<br />

Ostend in der Uhlandstraße.<br />

Und dort trifft Hella Wüst auch Jörg<br />

Noll wieder, den sie unbedingt fragen<br />

will, ob er mal wieder Zeit hat, um ihr<br />

im Garten zu helfen. „Da sieht es schon<br />

wieder wüst aus!” Nicole Galliwoda<br />

Informationen über Tauschringe<br />

gibt es im Internet unter<br />

www.tauschring.de. In Frankfurt<br />

gibt es mehrere Tauschringe.<br />

Eine Auswahl:<br />

Pluspunkt: Uhlandstraße 50,<br />

Telefon 0 69 / 43 96 45,<br />

E-Mail: info@nbz-ostend.de.<br />

Bockis, Tauschring Bockenheim:<br />

Roswitha Seck, Telefon 0 69/70 20 00,<br />

www.tauschringbockenheim.de.<br />

Tauschring Dribbdebach:<br />

Mona Kaiser, Schulstraße 7,<br />

Telefon 0 61 81 / 3 02 51 32. E-Mail:<br />

tauschring-dribbdebach@web.de.<br />

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Battonnstraße 26-28, 60311 Frankfurt am Main<br />

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Tel.: (069) 25 49 21 41<br />

� Projekt Chronische Wunden<br />

Tel.: (069) 25 49 21 61<br />

� Projekt Dementielle und<br />

psychische Erkrankungen<br />

Tel.: (069) 25 49 21 13<br />

SZ 1/<strong>2010</strong><br />

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