12.11.2012 Aufrufe

Die gesamte Ausgabe 1/2010 als pdf-Datei - Senioren Zeitschrift ...

Die gesamte Ausgabe 1/2010 als pdf-Datei - Senioren Zeitschrift ...

Die gesamte Ausgabe 1/2010 als pdf-Datei - Senioren Zeitschrift ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Zum Schutz der Stadt gebaut<br />

Freigelegte Kasematten sollen begehbar werden<br />

In der Bleichstraße 8-10 baut die Waisenhausstiftung ein<br />

neues Betreuungszentrum. Das Gelände liegt im Bereich<br />

der Frankfurter Stadtbefestigung aus dem Mittelalter<br />

und der frühen Neuzeit (siehe Bericht in der <strong>Senioren</strong><br />

<strong>Zeitschrift</strong> 3/2009, Seite 48). Dabei wurden <strong>als</strong> eindruckvolles<br />

Kulturdenkmal unterirdische Kasematten von 1628 entdeckt.<br />

<strong>Die</strong>se imposante Anlage ist nun freigelegt und wird<br />

erhalten und begehbar bleiben.<br />

Stadtrat Edwin Schwarz und Peter Gerdon, Direktor der<br />

Waisenhausstiftung, stellten die Neuplanung vor. Das Denkmalamt<br />

hatte bei Bauarbeiten die Sternschanze entdeckt. Seither<br />

wurden diese und die unterirdischen Kasematten in mühevoller<br />

Kleinarbeit freigelegt. <strong>Die</strong> ehemaligen Befestigungsanlagen<br />

sind überwiegend vermessen, kartografiert, fotografiert<br />

und ihrer Bedeutung nach angemessen beurteilt.<br />

Im 17. Jahrhundert waren die Befestigungsanlagen der<br />

Freien Reichsstadt Frankfurt am Main schon lange gänzlich<br />

veraltet, erklärte Edwin Schwarz. Ein mittelalterlicher Mauerring<br />

mit Wassergräben und zahlreichen Türmen bot keinen<br />

geeigneten Schutz gegen die neuen Schusswaffen. Nach langem<br />

Hin und Her begann der Rat der Stadt ernsthaft über<br />

eine Erneuerung und Modernisierung der Stadtbefestigung<br />

nachzudenken. <strong>Die</strong> Entscheidungsfindung war schwierig,<br />

denn die neuen Anlagen sollten preisgünstig und Platz sparend<br />

sein. Schließlich wurde der Festungsbaumeister Johann Wilhelm<br />

Dilich beauftragt. Er begann seine Arbeit am gefährdeten<br />

Friedberger Tor in der heutigen Bleichstraße.<br />

1628 begannen die Arbeiten für die Sternschanzen, die<br />

heute <strong>als</strong> zickzackförmiger Anlagenring erhalten sind. Aber<br />

hier – und nur hier – an dieser Stelle baute Dilich einen<br />

„überdachten Gang”. Was zunächst nicht sonderlich aufre-<br />

Aktuelles und Berichte<br />

<strong>Die</strong> freigelegten, ehemaligen Befestigungsanlagen<br />

sollen begehbar werden. Foto: FKK-Christ<br />

gend klingt, erwies sich in der archäologischen Ausgrabung<br />

<strong>als</strong> imposante, unterirdische Kasematte.„<strong>Die</strong>ses Denkmal<br />

besteht an keiner anderen Stelle in der Stadt”, betonte der<br />

Stadtrat, „und ist daher von großer stadtgeschichtlicher<br />

Bedeutung.” Alle wesentlichen Teile der Sternschanze und<br />

der größte Teil der Kasematten sollen auf Wunsch des<br />

Denkmalamtes erhalten werden. Der Baukörper soll reduziert,<br />

das darunter liegende Denkmal durch eine aufwändige<br />

statische Konstruktion geschützt werden. <strong>Die</strong> Freilegung<br />

des Denkm<strong>als</strong> hat bisher Mehrkosten von etwa 120.000 Euro<br />

verursacht. Der statische Mehraufwand für eine teilweise<br />

Überbauung des Denkm<strong>als</strong> verursacht Mehrkosten in Höhe<br />

von 219.000 Euro. Darin ist noch nicht der bauliche Schutz<br />

gegen Verwitterung und die Zugänglichmachung des Denkm<strong>als</strong><br />

enthalten – dafür liegen noch keine konkreten Kostenschätzungen<br />

vor.<br />

<strong>Die</strong> Umplanung des Neubaus der Waisenhausstiftung sieht<br />

den weitgehenden Erhalt des Kulturdenkm<strong>als</strong> vor. <strong>Die</strong>s sei<br />

ein Beispiel für die konstruktive Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Dezernat Planung, Bauen, Wohnen und Grundbesitz und<br />

der Bauherrschaft für den Erhalt eines herausragenden Denkm<strong>als</strong><br />

der Frankfurter Geschichte, so der Stadtrat. red<br />

Anzeige<br />

SZ 1/<strong>2010</strong><br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!