Titel: Ältere Menschen im modernen Frankfurt Immer unterwegs Wer nicht mehr gut zu Fuß ist, kriegt einfach Besuch, vom Augenoptiker, dem Vorleseoder Einkaufsdienst. Mit dem mobilen <strong>Senioren</strong>theater kommt selbst die Kultur direkt ins Haus. Bärbel Rasch (Marion Kayka), adrett mit hochgesteckten Haaren und Brille, sitzt im Vorzimmer von Ferdinand Panzer (<strong>Die</strong>tmar Müller) am Schreibtisch. Im Büro der Firma ist mächtig was los. <strong>Die</strong> Arbeiter streiken gerade. Der Chef nervt. Seine verwöhnte Tochter auch. Als das Telefon klingelt, greift die Sekretärin zum Hörer: „Hier ist die Panzer AG, was kann ich für Sie tun?” Das mobile <strong>Senioren</strong>theater macht Station im Hufeland-Haus in Seckbach. <strong>Die</strong> Cafeteria ist voll an diesem Sonntagnachmittag. An die 100 Bewohner und Besucher verfolgen das Stück der Frankfurter Laienschauspieler. „Das Scheckheft” ist eine unterhaltsame Komödie über den allein erziehenden Unternehmer Panzer, seine geldgierige Tochter, die andauernd ihren Porsche sucht, und die gewissenhafte Sekretärin Bärbel Rasch. Deutlich, laut und langsam Rund ein Dutzend <strong>Senioren</strong> haben ihren Rollstuhl zwischen den Stühlen geparkt und verfolgen gespannt die Aktionen der Schauspieltruppe. <strong>Die</strong> sind eifrig bei der Sache, sprechen auffallend deutlich, laut und langsam. Das Bühnenbild ist einfach gehalten, damit es schnell auf- und wieder abgebaut werden kann, aber mit Liebe zum Detail gestaltet. <strong>Die</strong> Backsteinmauer, Büroregale samt Ordner sind auf Tücher gedruckt und an Stangen aufgehängt. Herby Senf hat sich dafür große Mühe gegeben. „Gerade zimmert er eine Holzbank für unser nächstes Stück� ,Kurhotel Haus Sonnenblick’”, schwärmt Marion Kayka, Mitorganisatorin der zehnköpfigen Schauspielertruppe. Sie spielt auch selbst, ist aber irgendwie Mädchen für alles. Sie schleppt schon Mal die Requisiten vom Büro und Probenraum in der Kommunikationsfabrik in der Schmidtstraße zum Transporter und fährt zusammen mit einem Fahrer vom Stadtteilbüro Gallus zu den Spielorten. Sie baut dort mit auf und oft auch wieder 12 SZ 1/<strong>2010</strong> ab. Seit einem Jahr gehört Marion Kayka zu dem mobilen Ensemble, das sich erst Anfang 2009 gegründet hat. Es läuft gut, die Nachfrage von Seiten der Heime und <strong>Senioren</strong>einrichtungen ist groß. Unterhaltung interaktiv Initiator Siegfried Wein (68) macht sich dennoch etwas Sorgen. „Wir haben finanzielle Probleme, weil die Miete in der Kommunikationsfabrik nach dem Umbau steigt. Außerdem wäre ein eigenes Fahrzeug für die vielen Transporte wichtig.” Von seinem Konzept ist er überzeugt. „Wir beziehen die älteren Zuschauer mit ein, stellen Zwischenfragen und singen auch mal zusammen ein Lied”, sagt Wein. Nur einfach ein fertiges Stück aufführen, nein, das ginge nicht. Das Programm, die Sprechlautstärke und die Länge des Stücks werden mit der Heimleitung abgesprochen. Damit alles klappt, proben die Darsteller zwei Mal in der Woche zwei Stunden. Ihr Ziel ist es, eine Vorstellung pro Woche in Heimen und anderen <strong>Senioren</strong>residenzen im Raum Frankfurt aufzuführen. „Viele <strong>Senioren</strong>-Einrichtungen liegen abgelegen am Stadtrand. <strong>Die</strong> meisten Bewohner gehen nicht mehr großartig aus, einige sitzen im Rollstuhl oder brauchen eine Gehhilfe. Damit sie auch mal Spaß und Unterhaltung haben, kommen wir direkt ins Haus”, erklärt Marion Kayka das Prinzip. Für die Zuschauer ist der Theaternachmittag kostenlos. <strong>Die</strong> Darsteller stehen ehrenamtlich auf der Bühne und sind zum Teil selbst Rentner oder Ein-Euro-Jobber, die Spaß am Spielen haben. Mehr Infos unter www.senioren-theater.de oder übers Büro unter Telefon 0 69 / 74 73 06 54. Am Samstag, 23. Januar, spielt das Ensemble um 16 Uhr im Altenzentrum Santa Teresa in Hausen, Große Nelkenstraße 12 –16. Weitere Angebote <strong>als</strong> Beispiele Das <strong>Senioren</strong>theater ist mobil und führt seine Stücke zum Beispiel im Hufeland-Haus vor. Optikermeister on Tour Foto: Oeser Besonders für die weniger mobilen alten Menschen sind solche Angebote Gold wert. Genauso wie die Besuche des mobilen Augenoptikers. <strong>Die</strong> Firma Optic66 verfügt über ein Team von zwölf Augenoptikern, die sie seit März 2007 deutschlandweit speziell in Pflegeeinrichtungen, Heime und <strong>Senioren</strong>residenzen schickt. <strong>Die</strong> Mitarbeiter, allesamt Optikermeister, werden speziell geschult, damit sie mit pflegebedürftigen und bettlägerigen Patienten sowie Menschen mit Demenz oder Alzheimer einfühlsam umgehen. Sie bringen zu ihren Besuchen ein Sortiment an Brillengläsern und Fassungen mit, kontrollieren kostenlos die Sehstärke und haben auch Etuis und Reinigungssets dabei. Kleinere Reparaturen etwa am Bügel werden direkt erledigt, sagt Optikermeister Grunewald, der im Frankfurter Raum unterwegs ist. <strong>Die</strong> Kunden können einen 24-Stunden-Reparaturservice nutzen. „Wir übernehmen die vollständige Abwicklung sowie das Bearbeiten von augenärztlichen Verordnungen”, sagt Grunewald. Informationen unter www.meinmobileroptiker.de oder unter Telefon 0 67 21 /15 35 10. Nicole Galliwoda <strong>Die</strong> Stadt Frankfurt bringt Broschüren über Bring- und Serviceleistungen in den Stadtteilen für ältere Menschen heraus, die in Zusammenarbeit mit dem <strong>Senioren</strong>beirat entstanden sind. Einige gibt es schon, andere erscheinen im Frühjahr <strong>2010</strong>. Infos unter www.aelterwerden-in-frankfurt.de. <strong>Die</strong> Mobithek in der Nordweststadt ist ein mobiler Bücherlieferdienst vom Einkaufsservice 60plus und der Nordweststadtbibliothek. <strong>Die</strong> Mitarbeiter versorgen nicht-mobile <strong>Senioren</strong> mit Lebensmitteln, Büchern, <strong>Zeitschrift</strong>en, Musik-CDs, CD-ROMs und DVDs. Telefon: 0 69 / 21 23 22 18. Der Landeswohlfahrtsverband betreibt Tagesstätten für <strong>Senioren</strong>. Fahrdienste übernehmen den Transport. Informationen: Frankfurter Werkgemeinschaft, Schopenhauer Straße 9, Telefon: 0 69 / 94 94 76 72 25. gal
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