und regionalwirtschaftliche Bedeutung der ... - Braunkohle-Forum
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5.1.3 Ermittlung indirekter Effekte<br />
(1) Als indirekte Effekte werden Wertschöpfungs- <strong>und</strong><br />
Arbeitsplatzeffekte bezeichnet, die in den Vorleistungsbranchen<br />
<strong>der</strong> <strong>Braunkohle</strong>nindustrie <strong>und</strong> ihren eigenen Vorleistern entstehen.<br />
Vorleistungseffekte erster Ordnung lassen sich noch mit Hilfe <strong>der</strong><br />
Vorleistungsstruktur <strong>der</strong> betreffenden Branche berechnen. Will<br />
man die indirekten Effekte über viele Stufen in einem Gang berechnen,<br />
so kann man die Effekte mit Hilfe <strong>der</strong> Input-Output-<br />
Rechnung modellhaft quantifizieren. Input-Output-Tabellen zeigen<br />
unmittelbar die direkten wirtschaftlichen Verflechtungen zwischen<br />
<strong>und</strong> innerhalb den produzierenden Bereichen <strong>und</strong> <strong>der</strong> letzten Verwendung<br />
von Gütern für einen bestimmten abgelaufenen Zeitraum.<br />
(2) Die amtliche Statistik liefert eine Input-Output-Tabelle für<br />
Deutschland mit einer Aufteilung in 12 Wirtschaftsbereiche. 14 Aus<br />
dieser Tabelle lässt sich mit Hilfe einiger Annahmen eine spezifische<br />
Input-Output-Tabelle für Ostdeutschland schätzen, die die<br />
Vorleistungsverflechtung <strong>der</strong> ostdeutschen Wirtschaft wie<strong>der</strong>spiegelt.<br />
Wir gehen davon aus, dass <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Wertschöpfung am<br />
Produktionswert, die Vorleistungsstruktur <strong>und</strong> <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Importe<br />
aus dem Ausland sich in Ost- <strong>und</strong> Westdeutschland entsprechen.<br />
Darüber hinaus haben wir abgeschätzt, wie viel Prozent <strong>der</strong><br />
bezogenen Vorleistungen aus Ostdeutschland bezogen werden.<br />
Wichtiger Anhaltspunkt hierzu sind die Arbeiten des Instituts für<br />
Wirtschaftsforschung Halle (IWH) auf Basis einer Auswertung des<br />
IAB-Betriebspanels:<br />
Tabelle 19: Durch ostdeutsche Produzenten bediente Nachfrage<br />
nach Güterarten<br />
Güterart in Ostdeutschland in Westdeutschland<br />
Verbrauchsgüter, Ernährungsgüter 35,7 % 3,0 %<br />
Investitions-/Gebrauchsgüter 23,5 % 3,3 %<br />
Produktionsgüter 25,7 % 4,0 %<br />
Bauleistungen 71,3 % 3,5 %<br />
Dienstleistungen <strong>und</strong> sonstige Güter 100,0 % 0,0 %<br />
Quelle: Lehmann, H./ Ludwig, U./ Ragnitz, J (IWH-Halle): Transferleistungen <strong>und</strong> Bruttoinlandsprodukt<br />
in Ostdeutschland, Halle (Saale) 2005.<br />
14 Die aktuelle 2005 verfügbare I-O-Tabelle des Statistischen B<strong>und</strong>esamtes bezieht sich auf das Basisjahr 2000. Sie ist<br />
die neueste verfügbare Tabelle mit originär berechneten Daten. Tabellen für spätere Jahre beruhen auf<br />
Fortschreibungen <strong>und</strong> stellen daher keinen neuen strukturellen Erkenntniswert dar.<br />
EB-6237-<strong>Braunkohle</strong>-2050 Seite 92