Leitlinie Polytrauma / Schwerverletzten-Behandlung - VPKBB
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012/019 – Methoden-Report: <strong>Polytrauma</strong> / <strong>Schwerverletzten</strong>-<strong>Behandlung</strong> aktueller Stand: 07/2011<br />
Skeletal trauma,<br />
Saunders,<br />
Philadelphia,<br />
Bosch U. et al. 1992 Orthopäde 21(6):<br />
385-92<br />
Brasel KJ et al. 2007 J Trauma 62(5):<br />
1149-52<br />
Brown CV et al. 2005 Am Surg 71(9):<br />
759-62<br />
Burkhardt M et al. 2005 Unfallchirurg<br />
108(10): 812, 814-<br />
20<br />
Cook R.E. et al. 2002 J Bone Joint Surg Br<br />
84(2): 178-82<br />
Cothren CC et al. 2007 J Trauma 62(4):<br />
834-9<br />
Ist nach Anlage der Beckenzwinge und weiterer Massivtransfusion<br />
keine Kreislaufstabilisierung (RR systolisch > 100mmHg) zu<br />
erreichen, ist eine chirurgische Blutstillung zwingend, sofern eine<br />
massive Blutung andernorts auszuschließen ist.<br />
Kontrastmittel-Extravasation i. R. der CT bei Beckenverletzungen<br />
ist eine Marker für die Verletzungsschwere, erfordert jedoch nicht<br />
zwangsweise eine Angiographie. Trotz negativem CT profitieren<br />
33% der Beckenverletzten von einer Angiographie und<br />
therapeutischen Embolisation.<br />
73% der Patienten mit Beckenfraktur und KM-Nachweis im CT<br />
zeigten eine Blutung in der Angiographie. CAVE: Auch bei<br />
negativem CT konnte bei bis zu 71% der Patienten in der<br />
Angiographie eine Blutung nachgewiesen werden! (relevante<br />
Blutung?)<br />
Die operative Versorgungsstrategie beim <strong>Polytrauma</strong> mit beckenbedingter<br />
Kreislaufinstabilität gliedert sich in unterschiedliche<br />
<strong>Behandlung</strong>sphasen. In der Reanimationsphase wird eine<br />
Notfallstabilisierung des mechanisch instabilen Beckenringes<br />
durchgeführt. Bei fortgesetzter Kreislaufinstabil. schließt sich in<br />
der Primärversorgungsphase eine extraperitoneale Tamponade zur<br />
Blutungskontrolle an. Im Rückzugsverfahren können dann erste<br />
definitive interne Osteosynthesen in einigen wenigen Verletzungsregionen<br />
(Symphyse, ISG) ausgeführt werden. Erst in der sek.<br />
Stabilisierungsphase nach intensivmedizinischer Erholung des<br />
Patienten sollte ein Verfahrenswechsel und die definitive interne<br />
Fixation der Beckenfrakturen erfolgen.<br />
Bei Patienten mit kreislaufrelevanter instabiler Beckenfraktur wird<br />
initial die rasche mechanische Stabilisierung mit anschließender<br />
chirurgischer Blutstillung und Tamponade vor Durchführung einer<br />
primären Angiographie empfohlen.<br />
Im Gegensatz zur Angiographie-Gruppe zeigte sich bei der<br />
Beckentamponade eine signifikante Reduktion des Erythrozyten-<br />
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