15.11.2012 Aufrufe

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kommentare hervor – hat sich drastisch geändert. Im Verlauf<br />

der Untersuchung wich ihre eindeutig positive Haltung einer<br />

eindeutig negativen Einstellung. Expertenmeinungen wurden<br />

herangezogen, um den eigenen Standpunkt oder den der Redaktion<br />

zu untermauern. Kepplinger nennt das »die instrumentelle<br />

Aktualisierung von Experten«. Alle Blätter mit Ausnahme der<br />

Welt zitierten überwiegend negative Expertenaussagen.<br />

Besonders negativ war die Darstellung der Energie- und der<br />

Chemietechniken, weniger ausgeprägt war die Ablehnung der<br />

Informations- und Militärtechniken. Mit der Nato-Nachrüstungsdebatte<br />

ließ sich auch bei letztgenannter ein negativer<br />

Trend erkennen. Eine genauere Betrachtung der Energieberichterstattung<br />

zeigte, daß Energietechniken in der Gunst<br />

schwankten. 1973 wurde die Kernenergie, die bereits einen<br />

eindeutig negativen Trend aufwies, im Zuge der Ölkrise als<br />

Alternative noch einmal positiv bewertet. Im Zusammenhang<br />

mit dem Waldsterben wurde die Kohle- und Ölenergie negativ<br />

dargestellt, doch 1986 (Tschernobyl) wendete sich das Blatt zu<br />

Lasten der Kernenergie. Infolge der anschließenden Diskussion<br />

um den Treibhauseff ekt konnte die Kernenergie wieder einige<br />

Pluspunkte gewinnen.<br />

Parallel dazu, so die Meinungsforscherin Elisabeth Noelle-Neumann,<br />

reagierte die Bevölkerung immer skeptischer,<br />

wenn man sie auf den technischen Fortschritt ansprach. Noelle-Neumann<br />

glaubt, daß es nicht die Medien waren, welche die<br />

wachsende Kritik der Menschen wiedergaben, sondern daß die<br />

Menschen von den Medien zu Skeptikern erzogen wurden, daß<br />

der kritische Tenor der Medien auf die Bevölkerung übersprang.<br />

Der unbedingte Fortschrittsglaube sank zwischen 1970 und<br />

1985 von 41 auf 17 Prozent, während der Anteil jener von 49<br />

176

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!