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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Garantie, wohl aber eine Voraussetzung für vernunft geleitete<br />

Entscheidungen. Seit der Einführung der systematischen<br />

Beobachtung weiß die Menschheit immer mehr, und immer<br />

weniger muß einem Gott zugemutet werden, um die Lücken<br />

zu schließen. Man kann für Cholera- und Pestopfer beten oder<br />

ihnen alle zwölf Stunden eine Dosis Tetracyclin verabreichen.<br />

Man kann Schizophreniepatienten einer nahezu nutzlosen<br />

psychoanalytischen Th erapie unterziehen oder ihnen täglich<br />

ein wirksames Medikament geben. Man kann Krebspatienten<br />

durch psychologische Gespräche psychisch stabilisieren<br />

oder ihnen die Schuld an ihrer Krankheit geben. Man kann<br />

an die Existenz von Marsmenschen glauben, die gigantische<br />

Kanäle gegraben haben, oder eine Raumsonde dorthin schikken<br />

und Bilder von der Marsoberfl äche zur Erde funken. <strong>Die</strong><br />

wissenschaft lichen Methoden sind hundert- oder tausendmal<br />

eff ektiver als die Alternative des Aberglaubens. Wissenschaft<br />

aufgeben heißt viel mehr aufgeben als Klimaanlagen, CD-Spieler,<br />

Haartrockner und schnelle Autos. Das kostbare Angebot<br />

der Wissenschaft an die Menschheit ist nichts Geringeres als<br />

das Geschenk des modernen und sicheren Lebens. »All unsere<br />

Wissenschaft «, so sagte einmal Albert Einstein, »ist, gemessen<br />

an der Wirklichkeit, primitiv und kindlich – und doch ist sie<br />

unser kostbarstes Gut.«<br />

Literatur<br />

<strong>Die</strong> Medienberichterstattung über alltägliche und außerordentliche<br />

Ri si ken ist inzwischen breit erforscht. Einen schönen Überblick, auch über<br />

Kepp lingers und Noelle-Neumanns Forschung, bietet Risikokommunikation<br />

(edition sigma, Berlin 1991), herausgegeben von Jens Krüger und Stephan<br />

Ruß-Mohl vom Institut für Publizistik und Kommunikationswissenschaft<br />

der Freien Universität Berlin. Über die (begrenzte) Macht der Medien und<br />

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