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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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Reaktorkern, die Wasserzuleitungen werden herausgerissen<br />

und die noch halb herausgezogenen Absorberstäbe verkeilen. In<br />

zwei heft igen Explosionen des total überhitzten Kernbrennstoff s<br />

werden – wie man später nachrechnete – etwa 4 Prozent des<br />

gesamten Kernbrennstoff s und bis 100 Prozent der fl üchtigen<br />

Spaltprodukte, wie z.B. radioaktive Edelgase, Iod und Cäsium,<br />

durch das zerbrochene Dach ins Freie geschleudert.<br />

Der ausbrechende Brand katapultiert die radioaktive Fracht<br />

bis 1500 Meter hinauf in die Atmosphäre, von wo aus sie ihre<br />

Reise um die Erde antritt. 36 Stunden nach dem Unfall wird<br />

begonnen, die 45 ooo Einwohner aus der nur drei Kilometer<br />

von der Atomzentrale entfernt gelegenen Kraft werkssiedlung<br />

Pnpjat zu evakuieren. Eine 30-Kilometer-Zone um den Reaktor<br />

herum wird zur Sperrzone erklärt; damit müssen auch die<br />

12500 Einwohner des nahegelegenen Städtchens Tschernobyl<br />

auf unabsehbare Zeit ihre Häuser und ihre Heimat verlassen.<br />

Aus der 30-Kilometer-Zone werden nach offi ziellen Angaben<br />

insgesamt 89000 Menschen umgesiedelt. Ab dem 8. Mai werden<br />

aus der unruhig gewordenen <strong>Dr</strong>ei-Millionen-Stadt Kiew 150000<br />

Kinder im Vorschulalter in entfernte Ferienlager verfrachtet, am<br />

15. Mai folgen die Kinder und Jugendlichen bis zur siebenten<br />

Klasse. Im späteren Abschlußbericht der Kremlführung ist von<br />

135000 Menschen die Rede, die ihre Häuser dauerhaft verlassen<br />

müssen. Fast zehn Jahre danach wird sich die Zahl nach einem<br />

Bericht des Generalsekretärs der Vereinten Nationen auf rund<br />

400000 verdreifacht haben.<br />

Nach der Aufl ösung des Ostblocks und dem Zusammenbruch<br />

der Sowjetunion wurden im Westen haarsträubende Konstruktionsdetails<br />

der sogenannten RBMK-Atommeiler sowjetischer<br />

Bauart bekannt. RBMK steht für »Reaktor Bolschoj Moschnostij<br />

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