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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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nehmend zum Grabenkrieg zwischen moderner, anerkannter<br />

Medizin und »Alternativärzten«.<br />

<strong>Die</strong> Fixierung der Ökochonder auf die Biologie macht sie<br />

unzugänglich für psychologische Erklärungen. Psychologische<br />

Erklärungen bagatellisieren in den Augen der Betroff enen die<br />

Krankheit. In der Regel lehnen sie die Schulmedizin ab, der sie<br />

vorwerfen, »hilfl os« gegenüber ihrem Leiden (Neurodermitis, Allergien,<br />

Rückenschmerzen, Müdigkeit, Depression) zu sein. Nur<br />

zu gern werfen sie die gesamte Wissenschaft als angst machenden<br />

Ballast ab und suchen Unterschlupf in den beruhigenden Armen<br />

von Astrologen, Geistheilern und Homöopathen.<br />

<strong>Die</strong> moderne Schulmedizin kann mit diesen Patienten wenig<br />

anfangen, weil sie die psychosoziale Botschaft als eine<br />

chemische mißversteht. Ärzte sind aufgrund mangelnder<br />

psychologischer Schulung hilfl os und werden gleichzeitig von<br />

der unerfüllbaren Erwartung der Patienten her in die Rolle<br />

des Scheiternden gedrängt. <strong>Die</strong> Wissenschaft kann niemals die<br />

Nichtexistenz einer Vergift ung beweisen. Eine einseitig auf die<br />

Biologie fi xierte Medizin ist kaum in der Lage, die psychosozialen<br />

Verknüpfungen zu erkennen und angemessen darauf zu<br />

reagieren. <strong>Die</strong> Patienten stehen unter starkem Leidensdruck<br />

und die akademischen Ärzte sehen sich im Dilemma zwischen<br />

der off ensichtlichen Not der Patienten und dem aktuellen Stand<br />

der Wissenschaft , der da lautet: Es ist nichts zu fi nden.<br />

Am ehesten könnten noch Psychologen zur Aufklärung<br />

beitragen. Aber leider nehmen viele Psychologen das, was die<br />

Patienten sagen, für bare Münze. Arzt und Psychologe haben<br />

beide Mühe, chemische von psychosomatischen Störungen zu<br />

unterscheiden. Einerseits ist eine saubere Diagnose wirklich<br />

schwierig, andererseits übersehen beide Seiten gefl issentlich die<br />

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