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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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dabei. Und als dann die drei Geretteten den Weg zu weiteren<br />

elf Eingeschlossenen beschrieben, und eine weitere Rettungsbohrung<br />

begann, stand das Leben in Deutschland still: die<br />

Menschen hingen an den Radiogeräten, vor den Fernsehapparaten<br />

und wollten nur das eine wissen: Wird man die Kumpel<br />

retten?<br />

Seit diesem »Wunder von Lengede« sind über 100 Bergleute<br />

in Deutschland bei der Arbeit umgekommen; das Interesse der<br />

Medien an diesen Unfällen war sehr gering.<br />

Auch für andere statistische Gefahren interessiert man sich<br />

nicht allzusehr. »Bahnhöfe schlecht vor Bränden geschützt«,<br />

war Anfang 2001 in vielen deutschen Zeitungen zu lesen. <strong>Die</strong><br />

meisten europäischen Bahnhöfe, so die Stift ung Warentest,<br />

seien schlecht auf Brände vorbereitet: überlange Fluchtwege,<br />

verschlossene Notausgänge, unzureichende Brandmeldesysteme,<br />

mangelhaft e Löschgeräte. Wegen dieser Defi zite erhielten<br />

die Hauptbahnhöfe in Frankfurt und München als die beiden<br />

unsichersten in Deutschland nur die Note »4«. Noch schlechter,<br />

nämlich mit mangelhaft , bewertet wurden die Bahnhöfe Kings<br />

Cross in London und Chatelet les Halles in Paris.<br />

Dito die deutschen U-Bahnen; diese sollen nach Recherchen<br />

des ZDF-Magazins Kennzeichen D schwere Brandschutzmängel<br />

aufweisen; schnell brennbares Material vor allem der neueren<br />

Waggontypen und Bahnhöfe mit nur einem Ausgang erzeugten<br />

ein unnötiges Sicherheitsrisiko (bei öff entlichen Gebäuden<br />

gilt es als Standard des vorbeugenden Brandschut zes, zwei<br />

von einander unabhängige Ausgänge zu haben). »Wir sind der<br />

Meinung, daß dieses eine völlig ausreichende Dimen sionierung<br />

ist«, sagt dazu der Geschäft sführer des Verbandes deutscher<br />

Verkehrsunternehmer: »Bahnsteige, die ziemlich weit draußen<br />

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