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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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wir immer älter werden. In der vom Krebs besonders stark<br />

bedrohten Altersklasse der über 85jährigen lebten z. B. 1970 in<br />

den alten Bundesländer nur 220000 Menschen, 1995 dagegen<br />

über 900000, fast fünfmal so viel, und vor allem deshalb, und<br />

nicht weil Krebs als solcher soviel gefährlicher geworden wäre,<br />

sterben heute mehr Menschen als seinerzeit an Krebs. Man<br />

kann also das Argument der <strong>Panik</strong>macher geradezu umdrehen<br />

und folgern: Je mehr Menschen in einer Region an Krebs versterben,<br />

desto länger leben sie in dieser Gegend, desto besser<br />

sind dort Ernährung, Umwelt, Medizin und Lebensqualität im<br />

allgemeinen. <strong>Die</strong> höchste Lebenserwartung und zugleich mit 25<br />

Prozent die höchste Krebsmortalität der Welt beobachten wir in<br />

Ländern wie Island oder Japan, die niedrigsten Krebsraten und<br />

zugleich sehr bescheidene Lebenserwartung in Bangladesch,<br />

dem Kongo oder Mosambik.<br />

<strong>Die</strong> Krebsgefahr läßt sich also nicht einfach durch Zahlen<br />

über Raum und Zeit vergleichen: Wie viele Menschen sind an<br />

Krebs gestorben? <strong>Die</strong>se Zahlen sind durchaus von Interesse,<br />

etwa bei der Verteilung von Mitteln für die medizinische Forschung,<br />

aber zu der Krebsgefahr als solcher sagen sie weniger<br />

als gar nichts, nämlich systematisch das Falsche.<br />

<strong>Die</strong> Zahlen der an Krebs Verstorbenen in den verschiedenen<br />

Altersklassen sind schon aussagekräft iger, haben aber einen<br />

anderen Nachteil: Wenn in einigen Altersklassen die Todesfälle<br />

zunehmen, in anderen abnehmen, so wie bei den deutschen<br />

Männern zwischen 1970 und 1995, wird eine allgemeine Aussage<br />

schwierig.<br />

Der übliche Ausweg ist die sogenannte Altersstandardisierung.<br />

Dazu nimmt man eine in fünf Jahresklassen aufgeteilte,<br />

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