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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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fremde Menschen umarmten sich. Im Krankenhaus mußte ein<br />

eigener Raum für die Geschenke reserviert werden, die aus dem<br />

ganzen Land für die kleine Jessica eintrafen. Viele Menschen<br />

boten Geld zur Bezahlung der Krankenhausrech nung an, da<br />

die Familie Jessicas nicht versichert war – eine Riesenwelle<br />

von Hilfsbereitschaft und emotionaler Anteilnahme schlug<br />

über dem Mädchen zusammen.<br />

Während der 58 Stunden, da die amerikanische Nation um<br />

die Rettung der kleinen Jessica fi eberte, ertranken Dutzende<br />

anderer Kinder in ungesicherten Swimmingpools, schluckten<br />

gift igen Toilettenreiniger oder wurden an Fußgängerüber wegen<br />

totgefahren. Außer den Angehörigen und der Polizei nahm kein<br />

Mensch davon Notiz.<br />

Ein ähnliches <strong>Dr</strong>ama, das »Wunder von Lengede«, hatte<br />

zwei Jahrzehnte früher auch die Bundesrepublik bewegt: an<br />

einem Donnerstagabend im Oktober 1963 waren in die Erzgrube<br />

Lengede-Broistedt der damaligen Ilseder Hütte, heute<br />

Stahlwerke Peine-Salzgitter AG, mehr als 50000 Kubikmeter<br />

Wasser eingebrochen. 78 der 129 Bergleute, die in diesem Teil<br />

der Grube arbeiteten, konnten sich noch in der gleichen Nacht<br />

retten, 16 Bergleute ertranken, zehn wurden von herabstürzenden<br />

Gesteinsmassen erschlagen, sieben mit Flößen in Sicherheit<br />

gebracht. Und von 17 Kumpeln fehlte jede Spur.<br />

Durch Zufall fand eine Bohrung drei der Vermißten in einer<br />

Höhle im Bruch des Gebirges. Man versorgte sie durch ein<br />

Ver sorgungsrohr mit Essen, dann wurde eine Woche lang<br />

ein großes Rettungsrohr zu den Verschütteten vorgetrieben,<br />

schließ lich wurden sie mit einer sogenannten »Rettungs bombe«<br />

befreit. <strong>Die</strong>se Aktion wurde direkt im Fernsehen übertragen,<br />

die ganzen Republik war voller Angst und Hoff nung live<br />

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