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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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2000 Todesopfer durch Flugthrombosen«, »3000 Brieft räger<br />

vom Hund gebissen«, »20000 Tote durch Infektion im Krankenhaus«<br />

usw.<br />

<strong>Die</strong>se Zahlen sagen wenig, wenn Vergleiche fehlen. Wieviele<br />

deutsche Urlauber waren in den Malaria-Gebieten insgesamt<br />

unterwegs? Wie viele Patienten insgesamt haben Paracetamol<br />

genommen? Wie viele Kleinkinder sind überhaupt mit den<br />

gefährlichen EHEC-Bakterien, die unter anderem durch rohe<br />

Milch vom Biobauern übertragen werden, in Kontakt gekommen?<br />

Wie viele Japaner leben eigentlich in dem Badeort Ito<br />

120 Kilometer südwestlich von Tokio, aus dem die Übergriff e<br />

der wilden Aff en gemeldet werden? Wie viele Bundesbürger<br />

befahren jährlich unsere Autobahnen? Wie viele verreisen<br />

in Flugzeugen? Wie viele Briefk ästen werden von Hunden<br />

bewacht? Wie viele Patienten werden jährlich in deutschen<br />

Krankenhäusern behandelt? usw.<br />

Um Risiken in ihrer wahren Größe wenigstens annäherungsweise<br />

zu begreifen, sind Vergleichszahlen gefragt. Vier<br />

Tote bei Einnahme eines Medikaments, das jährlich von Millionen<br />

eingenommen wird und das Tausende von Todesfällen<br />

verhindert, sind eher zu ertragen als vier Todesfälle bei<br />

Einnahme eines Medikaments, das nur von 40 Menschen<br />

eingenommen wird. Und selbst die 20000 Menschen, die<br />

jedes Jahr in deutschen Krankenhäusern an dort zugezogenen<br />

Infektionen sterben sollen, machen vielleicht weniger angst,<br />

wenn wir wissen, daß dort jährlich über 15 Millionen Patienten<br />

behandelt werden, die allermeisten davon mit Erfolg. Es gibt<br />

viele mögliche Relationen, aber sie müssen angegeben werden.<br />

Erst so erfassen wir, wie groß das Risiko ist, über das wir reden,<br />

und wir können vernünft ig darauf reagieren.<br />

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