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Die Panik-Macher - Dr. Gerald Mackenthun

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in der womöglich falschen Hoff nung gewiegt zu haben, es<br />

gehe kein Risiko von den BSE-Rindern aus. Obwohl dieses<br />

Buch geschrieben wurde, um ungerechtfertigte <strong>Panik</strong>mache<br />

zu entlarven und mit guten Argumenten zurückzuweisen,<br />

können wir in diesem Fall jenen Kritikern nur zustimmen,<br />

die sagen, die britische Regierung habe einige unverzeihliche<br />

Fehler begangen. Ihr Versagen bestand im wesentlichen darin,<br />

die BSE-Forschung im Umfang begrenzt, keine ausländischen<br />

Experten eingebunden, die Bevölkerung mit Beschwichtigungen<br />

beruhigt, gegen die Eindämmungspolitik der EU gekämpft<br />

und zu stark die Interessen der britischen Landwirtschaft und<br />

Lebensmittelindustrie im Auge gehabt zu haben.<br />

Bis 1996 wiederholten Regierung und regierungsnahe Wissenschaft<br />

ler in Großbritannien unnachgiebig, BSE bedeute<br />

kein Risiko für Menschen. Landwirtschaft sminister Gummer<br />

ließ seine vier Jahre alte Tochter vor laufenden Kameras einen<br />

Hamburger essen. <strong>Die</strong> britische Fleischindustrie veröff entlichte<br />

im Januar 1996 große Anzeigen des Inhalts, alle Supermärkte<br />

würden nur vertrauenswürdige Wurst verkaufen. Aber alle diese<br />

Rettungsstrategien haben nichts genützt – einen Monat nach<br />

der Rede Durrells mußte Großbritannien auf <strong>Dr</strong>uck der EU vier<br />

Millionen Rinder im Alter über 30 Monate vernichten.<br />

Noch bevor BSE zu einem Problem geworden war, hatte der<br />

amerikanische Neurologe Stanley Prusmer von der Universität<br />

von Kalifornien in San Francisco die Th ese aufgestellt, die<br />

Krankheit Scrapie bei Schafen hänge mit einem Eiweißmolekül<br />

ohne Erbinformation zusammen; er nannte es »Prion«. Seine<br />

Th ese wurde zunächst mit Unglauben aufgenommen; wie sollte<br />

es einen Krankheitserreger ohne Erbinformation geben? Bak-<br />

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