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Jahresbericht der BaFin 2007

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182 VI Aufsicht über den Wertpapierhandel und das Investmentgeschäft<br />

Ein Unternehmen, das in den Börsenmantel einer bereits notierten<br />

AG schlüpft, umgeht so den mit einer Börsenzulassung verbundenen<br />

bürokratischen Aufwand.<br />

Cold IPOs an sich sind legal. Ein Verstoß gegen das Manipulationsverbot<br />

liegt aber dann vor, wenn durch unrichtige Angaben<br />

<strong>der</strong> Anschein <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>belebung eines Börsenmantels erweckt<br />

wird, die von vornherein nicht beabsichtigt ist. Die Ankündigung,<br />

dass ein Börsenmantel wie<strong>der</strong>belebt wird, führt regelmäßig zu einem<br />

deutlichen Kursanstieg; das Scheitern <strong>der</strong> Revitalisierungspläne<br />

wird schließlich nur mit fadenscheinigen Begründungen bekannt<br />

gegeben.<br />

Vier Verurteilungen wegen<br />

Marktmanipulation.<br />

<strong>2007</strong> verurteilten die Gerichte in zwei Fällen nach öffentlicher<br />

Hauptverhandlung wegen Marktmanipulation. Sie erließen außerdem<br />

zwei Strafbefehle. In einem weiteren Fall ging es neben Marktmanipulation<br />

auch um Untreue. Hier verfolgte das Gericht lediglich<br />

den Straftatbestand <strong>der</strong> Untreue weiter. Die Staatsanwaltschaften<br />

stellten Verfahren gegen elf Verdächtige ein.<br />

Wegen versuchter Marktmanipulation eröffnete die <strong>BaFin</strong> im Berichtsjahr<br />

fünf Bußgeldverfahren. Sechs Bußgeldverfahren waren<br />

noch aus dem Vorjahr anhängig. Insgesamt drei Fälle stellte sie ein,<br />

davon einen aus Opportunitätsgründen. Zum Jahresende waren<br />

noch acht Verfahren anhängig.<br />

Tabelle 23<br />

Mitteilungen <strong>der</strong> Staatsanwaltschaften, Gerichte und des<br />

internen Bußgeldreferates zu abgeschlossenen Marktmanipulationsverfahren<br />

Zeitraum Gesamt Entscheidungen <strong>der</strong><br />

Staatsanwaltschaften<br />

Rechtskräftige gerichtliche<br />

Entscheidungen im Strafverfahren<br />

Entscheidungen im<br />

Bußgeldverfahren<br />

Einstellungen<br />

Einstellungen<br />

gegen<br />

Zahlung<br />

einer<br />

Geldauflage<br />

Entscheidungen<br />

durch das<br />

Gericht<br />

Verurteilungen<br />

im<br />

Strafbefehlsverfahren<br />

Verurteilungen<br />

nach Haupthandlung<br />

Freisprüche Einstellungen Rechtskräftige<br />

Bußgel<strong>der</strong><br />

2005 17 8 3 0 0 3 0 2 1<br />

2006 15 6 4 0 3 1 0 0 1<br />

<strong>2007</strong> 18 11 0 0 2 2 0 3 0<br />

Zunahme grenzüberschreiten<strong>der</strong><br />

Manipulationen.<br />

<strong>2007</strong> baten ausländische Aufsichtsbehörden die <strong>BaFin</strong> 18 Mal um<br />

Amtshilfe bei Marktmanipulationsuntersuchungen. Die <strong>BaFin</strong> fragte<br />

bei ausländischen Stellen in 42 Fällen an – mehr als doppelt so oft<br />

wie im Vorjahr (19). Schwerpunktmäßig ging es dabei um Daten<br />

von Kunden, die über ein ausländisches Institut an einer deutschen<br />

Börse verdächtig gehandelt hatten. Die Zahlen zeigen, dass es<br />

vermehrt Fälle grenzüberschreiten<strong>der</strong> Manipulationen in den deutschen<br />

Markt gibt.<br />

Nachfolgend sind ausgewählte, <strong>2007</strong> abgeschlossene Sachverhalte<br />

dargestellt, die die <strong>BaFin</strong> wegen Marktmanipulation untersuchte.

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