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Risikofaktoren<<strong>br</strong> />

Das Risiko von Prostituierten, Opfer einer Gewalttat zu werden, hängt von verschiedenen Faktoren ab;<<strong>br</strong> />

im Wesentlichen sind dies laut der Studie der Universität Genf: 134<<strong>br</strong> />

- Einschränkungen in der Wahl der Kunden, zum Beispiel aufgrund von Erfahrungs- oder Geldmangel<<strong>br</strong> />

sowie bei Drogenabhängigkeit.<<strong>br</strong> />

- Ein ungewöhnlicher Ort des Kundentreffens.<<strong>br</strong> />

- Ein einengender Rechtsrahmen, da bei Ü<strong>ber</strong>griffen keine Anzeige erstattet werden kann und das<<strong>br</strong> />

Risiko besteht, Opfer von Miss<strong>br</strong>äuchen durch die Ordnungskräfte zu werden.<<strong>br</strong> />

In Bezug auf Gewalterfahrung identifizierte die Stadtzürcher Studie für den Zeitraum vor 2007 vier<<strong>br</strong> />

Gruppen von Prostituierten:<<strong>br</strong> />

1. Schweizer Prostituierte, vollzeitlich Outdoor arbeitend: Sie erleben mehr Gewalt ausserhalb vom<<strong>br</strong> />

Milieu als im Milieu selbst.<<strong>br</strong> />

2. Frauen, die in Bordellen, Salons oder Cabarets arbeiten: Sie haben unterschiedlichen kulturellen<<strong>br</strong> />

Hintergrund, arbeiten meist Vollzeit und erfahren wenig Gewalt aufgrund ihrer Arbeit.<<strong>br</strong> />

3. Frauen europäischer Herkunft, die meistens in Studios arbeiten: Sie erfahren wenig Gewalt bei ihrer<<strong>br</strong> />

Arbeit.<<strong>br</strong> />

4. Frauen nicht-europäischer Herkunft, die meistens in Studios arbeiten: Sie leiden am meisten unter<<strong>br</strong> />

Gewalt und Stigmatisierung.<<strong>br</strong> />

Eine Dissertation zur Gewalt aus der Perspektive der Geschäftsführenden kommt zum Schluss, dass<<strong>br</strong> />

auch die bisher praktisch unbenutzte Strategie der Professionalisierung sowohl seitens der Prostituierten<<strong>br</strong> />

(z. B. durch Karriereplanung) als auch der Geschäftsführenden (z. B. durch gezielten Erfahrungsaustausch<<strong>br</strong> />

untereinander zur Lösung von Schwierigkeiten im Bereich des Personalmanagements) der<<strong>br</strong> />

Stigmatisierung und der damit verbundenen Probleme entgegenwirken könnte. Denn die Professionalisierung<<strong>br</strong> />

wirke gewalthemmend. Weniger Gewalt sei wiederum eine Bedingung für eine erfolgreiche<<strong>br</strong> />

Entstigmatisierung. 135<<strong>br</strong> />

4.6 Zugang von Prostituierten zur Gesundheitsversorgung<<strong>br</strong> />

4.6.1 Allgemeine Bemerkungen<<strong>br</strong> />

Generell kann zur Gesundheitsversorgung festgehalten werden: Wer Prostitution mit einem legalen<<strong>br</strong> />

Aufenthaltsstatus an einem legalen Ort ausübt, ist in der Regel gut informiert und hat Zugang zur Gesundheitsversorgung.<<strong>br</strong> />

Laut der Studie der Universität Genf verfügt ein Teil der Kantone ü<strong>ber</strong> Angebote,<<strong>br</strong> />

die speziell auf die Bedürfnisse von Prostituierten zugeschnitten sind, zum Beispiel St. Gallen,<<strong>br</strong> />

Tessin, Genf und Bern.<<strong>br</strong> />

4.6.2 Schwierigkeiten beim Zugang zu Gesundheitsangeboten<<strong>br</strong> />

Für Prostituierte, die Gesundheitsangebote nutzen wollen, gibt es verschiedene Hindernisse. Die Art<<strong>br</strong> />

134<<strong>br</strong> />

Universität Genf, Teil 1, S. 17 ff. und 26 ff.<<strong>br</strong> />

135<<strong>br</strong> />

Büschi, Abstract sowie S. 191 ff., 205 ff.<<strong>br</strong> />

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