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7 Erkenntnisse und Schlussfolgerungen<<strong>br</strong> />
7.1 Erkenntnisse<<strong>br</strong> />
7.1.1 Allgemein<<strong>br</strong> />
- Die Diskussionen rund um Prostitution und Menschenhandel zum Zweck der sexuellen Ausbeutung<<strong>br</strong> />
werden in der Gesellschaft von verschiedenen Interessengruppen mit unterschiedlichen<<strong>br</strong> />
moralischen Bewertungen und gegenläufigen Argumenten geführt. Vielfach kommt es bei der<<strong>br</strong> />
Analyse der mit der Prostitution und mit dem Menschenhandel zwecks sexueller Ausbeutung<<strong>br</strong> />
verbundenen Probleme zu einer Vermengung zwischen moralischen Fragen zur Würde der Frau<<strong>br</strong> />
und Fragen der Kriminalitätsbekämpfung.<<strong>br</strong> />
- Prostitution und Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung in der Schweiz sind komplexe, wenig<<strong>br</strong> />
erforschte Gesellschaftsphänomene, welche das Erstellen eines objektiven Gesamtbildes<<strong>br</strong> />
schwierig machen. Allgemein gilt: Aus keiner der ausgewerteten Informationsquellen kann eine<<strong>br</strong> />
allgemeingültige Schlussfolgerung gezogen werden, weil jede Quelle nur ein ganz bestimmtes<<strong>br</strong> />
Segment von Prostituierten/Menschenhandels-Opfern an einem ganz bestimmten Ort und zu<<strong>br</strong> />
einer ganz bestimmten Zeit erfasst. Es geht nicht um eine exakte Wissenschaft sondern um<<strong>br</strong> />
Menschen mit all ihren Facetten. Eine lückenhafte Datenlage darf jedoch nicht dazu führen,<<strong>br</strong> />
dass der Staat keine Massnahmen ergreift, insbesondere wenn der Handlungsbedarf und ein<<strong>br</strong> />
Schutzbedürfnis klar gegeben sind.<<strong>br</strong> />
- Die Faktenlage ist zu komplex für „einfache“ Lösungen. Die Prostitution ist gekennzeichnet<<strong>br</strong> />
durch unterschiedliche und heterogene Akteure, Orte und Rahmenbedingungen. Aus diesem<<strong>br</strong> />
Grund sind unterschiedliche Massnahmen erforderlich, welche bei den verschiedenen Akteuren<<strong>br</strong> />
anknüpfen.<<strong>br</strong> />
7.1.2 Schweiz<<strong>br</strong> />
- Prostitution ist kein Beruf wie jeder andere: Wer sich in der Schweiz <strong>prost</strong>ituiert, hat ein erhöhtes<<strong>br</strong> />
Risiko, gesundheitlichen Schaden zu erleiden und Opfer von Straftaten zu werden.<<strong>br</strong> />
- Wer sich auf der Strasse <strong>prost</strong>ituiert, hat ein besonders hohes Risiko, Opfer einer Gewalttat zu<<strong>br</strong> />
werden.<<strong>br</strong> />
- Prostitution findet in einem sehr lukrativen, heterogenen und in der Schweiz grundsätzlich li<strong>ber</strong>alen<<strong>br</strong> />
Markt statt, der demzufolge massgeblich von Angebot und Nachfrage bestimmt wird. Die<<strong>br</strong> />
Prostituierten verdienen im Verhältnis zu anderen Marktbeteiligten meist wenig(er).<<strong>br</strong> />
- Es gibt sehr viele mittelbare Profiteure im Umfeld der Prostitution (z. B. Vermieter), welche<<strong>br</strong> />
das Ausbeutungsrisiko für Prostituierte erhöhen.<<strong>br</strong> />
- Das Aufdecken von Menschenhandelsfällen setzt langfristige Strukturermittlungen von spezialisierten<<strong>br</strong> />
Polizeieinheiten voraus. Solche Strukturermittlungen, welche (Zuhälter-)Netzwerke<<strong>br</strong> />
aufdecken können, fehlen heute weitgehend. Der Ermittlungsaufwand sowie die notorisch angespannte<<strong>br</strong> />
Ressourcensituation in den kantonalen Polizeikorps erschweren die Aufklärung dieser<<strong>br</strong> />
Delikte. Menschenhandel zwecks sexueller Ausbeutung wird heute in der Schweiz in der<<strong>br</strong> />
Regel nur in denjenigen und seltenen Situationen aufgedeckt, wo ein Opfer aus eigenem Antrieb<<strong>br</strong> />
Hilfe sucht.<<strong>br</strong> />
- Mit Blick auf die Internationalität der beiden Phänomene Prostitution und Menschenhandel sowie<<strong>br</strong> />
deren gesamtschweizerischen Wirkung ist ein koordiniertes und strategisch einheitlich ausgerichtetes<<strong>br</strong> />
Vorgehen der beteiligten Behörden erforderlich.<<strong>br</strong> />
- Es bestehen Unsicherheiten bei Privaten und Behörden, welche sich aus der unterschiedlichen<<strong>br</strong> />
Anerkennung der Prostitution als selbständige oder unselbständige Tätigkeit ergeben.<<strong>br</strong> />
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