ber-br-prost-mh-d
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Evaluations<strong>ber</strong>icht 2010<<strong>br</strong> />
Kritik gewisser Fachkreise<<strong>br</strong> />
zugenommen. 223<<strong>br</strong> />
Freier<<strong>br</strong> />
Reduktion der Nachfrage, zumindest<<strong>br</strong> />
betreffend Strassen<strong>prost</strong>itution.<<strong>br</strong> />
Die Regierung wisse mangels Daten gar nicht, ob sich die Zahl der<<strong>br</strong> />
Freier tatsächlich verändert hat. Sie wisse auch nicht, ob die Freier<<strong>br</strong> />
von der Strasse auf die Kontaktaufnahme via neue Medientechnologien<<strong>br</strong> />
ausgewichen sind. Die meisten Freier würden Sex ohnehin im<<strong>br</strong> />
Ausland kaufen. 224<<strong>br</strong> />
Die im Jahr 2008 durchgeführte Studie, auf welche die Regierung<<strong>br</strong> />
als Beleg für die abschreckende Wirkung des Sex-Kaufverbots verweise,<<strong>br</strong> />
sei statistisch nicht repräsentativ (tiefe Antwortquote, nicht<<strong>br</strong> />
alle Alterskategorien). Es werde zudem bezweifelt, dass die erteilten<<strong>br</strong> />
Antworten immer mit der Realität ü<strong>ber</strong>einstimmen. 225 Umfragen der<<strong>br</strong> />
Nationalen Behörde für Gesundheit sowie andere Forschungsarbeiten<<strong>br</strong> />
hätten viel mehr gezeigt, dass die meisten Männer angaben, das<<strong>br</strong> />
Sex-Kaufverbot habe ihr Verhalten nicht verändert.<<strong>br</strong> />
Prostituierte<<strong>br</strong> />
Keine Zunahme von Gewalt oder<<strong>br</strong> />
Gefährlichkeit. Zunehmende<<strong>br</strong> />
Stigmatisierung ist positiv.<<strong>br</strong> />
Obwohl es gar keine Statistiken ü<strong>ber</strong> Anzeigen oder Strafverfolgungen<<strong>br</strong> />
in Bezug auf die Gewalt gegenü<strong>ber</strong> Prostituierten gebe, komme<<strong>br</strong> />
der Bericht zum Schluss, dass es keine Zunahme von Gewalt oder<<strong>br</strong> />
Gefährlichkeit gibt. Doch durch das Sex-Kaufverbot müssten die<<strong>br</strong> />
Prostituierten auf abgelegene Orte ausweichen und hätten weniger<<strong>br</strong> />
Zeit, um den Freier kennenzulernen. Die Prostituierten können so<<strong>br</strong> />
auch durch Hilfsorganisationen schlechter erreicht werden. 226<<strong>br</strong> />
Das Risiko von einer Ansteckung mit HIV und anderen Geschlechtskrankheiten<<strong>br</strong> />
habe ebenfalls zugenommen. HIV-Präventionsprogramme<<strong>br</strong> />
für Freier seien gestoppt worden, da sie als die Prostitution<<strong>br</strong> />
fördernd betrachtet wurden. Das Sex-Kaufverbot widerspreche<<strong>br</strong> />
deshalb auch internationalen Programmen wie UNAIDS.<<strong>br</strong> />
Die Regierung ermuntere zur Diskriminierung der Prostituierten, obwohl<<strong>br</strong> />
diese eine legale Tätigkeit ausüben. Sie verletze damit das<<strong>br</strong> />
Recht der Prostituierten auf Gleichbehandlung. Durch das Gutheissen<<strong>br</strong> />
der Stigmatisierung gefährde sie zudem die Gesundheit der<<strong>br</strong> />
Prostituierten. 227<<strong>br</strong> />
Öffentliche Meinung<<strong>br</strong> />
Beeinflusst. Zunahme der Befürworter<<strong>br</strong> />
eines Sex-Kaufverbots.<<strong>br</strong> />
Es gebe keine grundlegende oder mehrheitliche Veränderung in der<<strong>br</strong> />
öffentlichen Meinung. Ein Zusammenhang mit dem Sex-Kaufverbot<<strong>br</strong> />
sei nicht gegeben. Eine normierende Wirkung der Regelung sei<<strong>br</strong> />
nicht belegt. 228<<strong>br</strong> />
6.3.1.2 Menschenhandel<<strong>br</strong> />
Die nationale Berichterstatterin für Menschenhandel in Schweden, Kajsa Wahl<strong>ber</strong>g, hielt in ihren Jahres<strong>ber</strong>ichten<<strong>br</strong> />
2003 und 2004 fest, es bestünden klare Hinweise bestehen, dass das Sex-Kaufverbot direkte<<strong>br</strong> />
223<<strong>br</strong> />
Jordan, S. 7 ff.<<strong>br</strong> />
224<<strong>br</strong> />
Siehe dazu etwa Jordan, S. 1 ff., 6 ff. oder die Studie vom Fe<strong>br</strong>uar 2015 der Universität Malmö im Auftrag der Swedish Association for<<strong>br</strong> />
Sexuality Education RFSU (Berichterstattung auf http://www.nswp.org/news/new-report-claims-the-swedish-sex-purchase-law-ineffective<<strong>br</strong> />
besucht am 12.3.2015).<<strong>br</strong> />
225<<strong>br</strong> />
Dodillet /Östergren, S. 14 ff.; Jordan, S. 6 ff.<<strong>br</strong> />
226<<strong>br</strong> />
Zum Schluss, dass die Prostituierten mehr Risiken ausgesetzt seien, kommt offenbar auch eine Studie vom Fe<strong>br</strong>uar 2015 der Universität<<strong>br</strong> />
Malmö im Auftrag der Swedish Association for Sexuality Education RFSU (Berichterstattung auf http://www.nswp.org/news/new-reportclaims-the-swedish-sex-purchase-law-ineffective<<strong>br</strong> />
besucht am 12.3.2015).<<strong>br</strong> />
227<<strong>br</strong> />
Levy/Jakobsson, S. 10 ff.<<strong>br</strong> />
228<<strong>br</strong> />
Jordan, S. 9.<<strong>br</strong> />
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