sportFACHHANDEL 08_2015_Leseprobe
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18 | INDUSTRIE | Outdoor 8.<strong>2015</strong><br />
LOWA<br />
„ Von den Bergen bis ans Meer“<br />
Insbesondere mit Travel- und Lifestyle-Schuhen gelang dem bayerischen Bergschuhspezialisten im<br />
vergangenen Geschäftsjahr abermals ein neuer Rekord. Geht es nach dem Willen von Geschäftsführer<br />
Werner Riethmann, geht es in genau dieser Richtung weiter. Text: Andreas Mayer<br />
Rekordjahr für Lowa<br />
2010<br />
2011<br />
2012<br />
2013<br />
2014<br />
© MAYER<br />
151 Mio.<br />
161 Mio.<br />
139 Mio.<br />
152 Mio.<br />
163 Mio.<br />
Konsolidierter<br />
Umsatz (D, USA, CH)<br />
Lowa-Geschäftsführer<br />
Werner Riethmann erklärt die<br />
Umsatzzahlen 2014.<br />
Ich habe keinen Koffer voll Geld mitgebracht“,<br />
scherzt Lowa Geschäftsführer Werner Riethmann<br />
zu Beginn der diesjährigen Bilanzpressekonferenz,<br />
die in diesem Jahr in Perl (Saarland)<br />
nahe der luxemburgischen Grenze abgehalten<br />
wurde. Angesichts der folgenden Jahresbilanz 2014<br />
ein durchaus treffender Kommentar – und beinahe<br />
eine Entschuldigung für die erneuten Rekordergebnisse<br />
des Jetzendorfer Schuhspezialisten, während<br />
andere Outdoor-Hersteller von Krise sprechen.<br />
Lowa Deutschland setzte im Geschäftsjahr 2014<br />
127 Mio. Euro um, der konsolidierte Umsatz (in kl.<br />
D, USA und CH) stieg auf 163 Mio Euro (s. Grafik).<br />
Ein Rekord, der selbst das in der gesamten Branche<br />
als Rekordjahr in Erinnerung gebliebene 2011 in<br />
den Schatten stellt. Dabei war 2014 das Wetter gar<br />
nicht so optimal wie 2011. Dennoch wechselten im<br />
vergangenen Abrechnungszeitraum insgesamt 2,2<br />
Mio. Paar Lowa-Schuhe den Besitzer. „Lowa hat in<br />
allen Märkten Zuwächse verbuchen können“, erklärt<br />
Riethmann stolz – im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />
besonders stark in den Segmenten Travel, Kids<br />
und Task Force.<br />
Das Jahresergebnis kann als weiterer Zwischenschritt<br />
gelten im Bestreben Riethmanns, das<br />
Unternehmen breiter aufzustellen: „Bergschuhe ist<br />
Nische“, so Riethmann, „langfristig muss die Firma<br />
auf breitere Füße gestellt werden. Trekking bei-<br />
spielsweise, wo wir ursprünglich Zuhause waren,<br />
beträgt nur noch zehn Prozent.“<br />
Riethmann proklamiert dabei den Trend:<br />
„Wandern ist überall! Freizeitgestaltung in der<br />
Natur liegt voll im Trend – nicht nur in den Bergen!<br />
Das Feld unterhalb der Bergschuhe muss aber<br />
erobert werden.“ Die im vergangenen Jahr gelaunchten<br />
Travel-Schuhe seien vom Handel sehr<br />
gut akzeptiert worden, so Riethmann weiter. Alex<br />
Nicolai, Head of Design and Development bei<br />
Lowa, gab einen Einblick in die Kollektionshighlights<br />
FS 2016, die er mit unter das Motto „Von<br />
den Bergen bis ans Meer“ stellte. Unter anderem<br />
wird es eine Heritage-Serie geben, die sich an<br />
historischen Lowa-Schuhen orientiert, aber ebenfalls<br />
eher den „gemäßigten Bergwanderer“ oder<br />
„in der Stadt Blicke auf sich ziehen soll“.<br />
Auch in der Schweiz verlief das Jahr 2014 für Lowa<br />
mehr als zufriedenstellend: Der Umsatz konnte<br />
um 1,5 Mio. Schweizer Franken auf insgesamt fast<br />
40 Mio. Schweizer Franken gesteigert werden. Die<br />
Entscheidung der Schweizer Nationalbank, den<br />
Mindestkurs zum Euro aufzuheben, wurde mit<br />
einer Preissenkung um zehn bis 15 Prozent beantwortet.<br />
Dazu wurde der Handel mit Instrumenten<br />
wie der neuen „360-Grad-App“ gestärkt, für die<br />
man den Mobile Business Best Practice Award der<br />
Wirtschaftsuniversität St. Gallen erhielt.<br />
In Österreich sorgte der Wegfall von Sport Eybl<br />
und die Entscheidung, die neuen Sports-Direct-<br />
Filalen nicht zu beliefern, für einen Umsatzrückgang<br />
in Höhe von 7 Prozent. „Den größten Kunden<br />
von heute auf morgen zu verlieren, muss man erst<br />
mal verkraften“, erklärte Josef Würtinger, Geschäftsführer<br />
Lowa Österreich. Aktuell habe man<br />
wieder den Umsatz von 2013 erreicht, für <strong>2015</strong> geht<br />
Würtinger von einem Gesamtumsatzplus von rund<br />
2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus. „ Händler<br />
haben erkannt, dass Beratung zählt nicht der Preis“,<br />
so Würtinger, „und haben das Eybl-Loch aufgefangen“.<br />
Innovative Aktionen wie die Footscan-<br />
Tage hätten den Lowa-Handeslpartnern den Rücken<br />
gestärkt und die Kunden von Lowa-Werten wie<br />
Innovation und Qualität nachhaltig überzeugt.