sportFACHHANDEL 08_2015_Leseprobe
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8.<strong>2015</strong><br />
Strategie | FACHHANDEL | 47<br />
Jan Lorch, Chief Sales<br />
Officer (CSO) und<br />
Sustainability sowie<br />
CSR-Manager bei Vaude<br />
Die ersten Mitglieder des Bündnisses<br />
traten unter einem hohen Zeitdruck<br />
und unklarer Sachlage bei. Da haben<br />
die Verbände nicht gleich mitgemacht.<br />
Das hat sich nun geändert. Die Sachlage<br />
ist für die Verbände deutlich klarer<br />
geworden und sie haben erkannt, dass<br />
sie sich konstruktiv einbringen<br />
können, wenn sie<br />
beitreten. Jetzt kann jeder<br />
mitmachen, der sich<br />
im Sinne des Bündnisses<br />
verbessern möchte.<br />
Wir von Vaude begrüßen<br />
es daher, wenn noch mehr<br />
Unternehmen dem Bündnis beitreten.<br />
Uns geht es um die Sache und je mehr<br />
Unternehmen sich anschließen, desto<br />
größer ist der Nutzen, der daraus für die<br />
Menschen in den Produktionsländern<br />
gezogen werden kann. Der Beitritt ist<br />
ja auch an einen Review-Prozess gebunden,<br />
sprich es müssen Audits abgehalten<br />
und Reports in das Textilbündnis<br />
eingebracht werden. Im Klartext bedeutet<br />
dies: Es muss Zeit, Personal und<br />
Geld investiert werden. Und je mehr das<br />
machen, desto besser wird dann auch<br />
die Wettbewerbssituation.<br />
Wolfgang Lemb, geschäftsführendes<br />
Vorstandsmitglied<br />
der IG Metall<br />
Wir begrüßen es, dass sich die<br />
Unternehmensverbände<br />
und Großunternehmen<br />
endlich zu einer<br />
gemeinsamen Arbeit mit<br />
den Gewerkschaften,<br />
der Bundesregierung und<br />
Nichtregierungsorganisationen<br />
im Bündnis für nachhaltige Textilien<br />
entschlossen haben. Menschenrechte<br />
müssen respektiert und gute Arbeitsbedingungen<br />
in der Textilbranche<br />
endlich umgesetzt werden. Es bedarf<br />
konkreten Handelns der Unternehmen,<br />
um menschwürdige Arbeit in der globalen<br />
Textilindustrie zu gewährleisten.<br />
Die Zeit von Lippenbekenntnissen ist<br />
vorbei.<br />
Berndt Hinzmann vertritt das INKOTA-netzwerk, ein Mitglied von<br />
Clean Clothes Campaign (CCC), im Textilbündnis<br />
Der Knoten bei den großen Textilverbänden<br />
ist geplatzt. Anfang Juni ist eine große<br />
Zahl dem Bündnis beigetreten, der<br />
BSI ist auch dabei. Trotz eines halben<br />
Jahres inhaltlicher Arbeit in einem<br />
mit Experten besetzten Multistakeholder-Prozess,<br />
an dem die Wirtschaft<br />
und Industrie beteiligt waren, waren wohl<br />
aus juristischen Bedenken die Verbände zum<br />
Gründungsakt im Oktober 2014 dem Bündnis nicht<br />
beigetreten. Die festgeschriebenen ambitionierten<br />
Zeitziele mit konkreten Jahreszahlen waren ein<br />
Hinderungsgrund u.a. bei dem komplexen Bereich<br />
der toxischen Stoffe gewesen. Der überarbeitete<br />
Aktionsplan ist stärker prozessorientiert und setzt<br />
auf Zielverfolgung und Zielerreichung. Verbunden<br />
mit dem Umsetzungsprozess sind ein Monitoring<br />
und Reporting sowie ein Review-Prozess, der über<br />
die Wirkung und Fortschritte berichten wird. Damit<br />
Uwe Kolling, Vertriebsleiter<br />
von Switcher Deutschland<br />
Grundsätzlich halte ich es für wichtig, dass das<br />
Bündnis wächst. Nur vor dem Hintergrund, dass<br />
viele Unternehmen aus Wirtschaft und Industrie<br />
sich daran beteiligen, wird sich etwas ändern,<br />
können Synergien entstehen,<br />
von denen alle profitieren.<br />
Anfangs haben nur die<br />
Unternehmen unterschrieben,<br />
die sich eh<br />
schon auf einen nachhaltigen<br />
Weg gemacht<br />
hatten. Andere, die – vielleicht<br />
auch historisch bedingt – noch nicht so weit sind,<br />
konnten die Beitrittserklärung so nicht unterschreiben.<br />
Wenn sie sich jetzt dazu verpflichten,<br />
ist das ein wichtiger Schritt in die richtige<br />
Richtung. Sie werden sich im Teilnehmerkreis<br />
des Bündnisses aber auch Fragen gefallen<br />
lassen müssen. Es geht schließlich auch um die<br />
Transparenz in den Lieferketten.<br />
Die Textilindustrie ist ein sehr komplexes Thema.<br />
Das mussten auch einige im Bundesministerium<br />
erst lernen und verstehen. Aber es geht auch bei<br />
einigen Punkten schnell voran: Mit dem Projekt<br />
„Siegelklarheit“, das Verbraucher bei der Bewertung<br />
textiler Nachhaltigkeitssiegel unterstützt, ist<br />
ein gutes Informationstool geschaffen.<br />
Ich bin davon überzeugt: Das Thema Produktion<br />
von nachhaltigen Textilien wird für Unternehmen<br />
elementar werden. Wer das Bemühen darum nicht<br />
in seine Unternehmensstrategie implementiert, ist<br />
langfristig nicht wettbewerbsfähig.<br />
verbunden ist dann sicherlich auch eine bessere<br />
Information für Verbraucherinnen und Verbraucher.<br />
Interessant wird deshalb sein, wie berichtet wird, wie<br />
die Bemessung der Wirkung und Zielverfolgung festgelegt<br />
werden. Einige Verbände und Unternehmen<br />
sehen darin auch die Chance, „Trittbrettfahrern“ ein<br />
simples Aufspringen auf den Zug schwer zu machen.<br />
Die Bundesregierung hat mit dem Onlineportal<br />
„Siegelklarheit“ bereits ein Element etabliert. Die<br />
konkreten Bewertungssysteme werden innerhalb<br />
des Multistakeholder-Prozess aufgesetzt. Das sind<br />
die nächsten Schritte, die aber nicht neu sind, denn<br />
auch nach dem Aktionsplan 1.0 stand dies auf der<br />
Tagesordnung.<br />
Neues von<br />
Sportsella<br />
sportmarkt-studien.de ist online<br />
* „Maier Sports TEXPERTE“ werden:<br />
Sportsella bietet Händlern und Verkäufern<br />
ein „Blended-Learning“-Training zum Thema<br />
Textilien, bestehend aus vier Online-Trainings<br />
und einem Praxistag in Köngen bei der „Maier<br />
Sports Akademie“, an.<br />
Die Online-Einheiten laufen bereits. Jede<br />
einzelne schließt mit einem Quiz ab. Wer<br />
die Fragen richtig beantwortet, erhält ein<br />
Zertifikat. Außerdem kann man ein Maier<br />
Sports „Shopping Bag“ gewinnen. Und noch<br />
ein Hinweis: Der Praxistag ist kostenpflichtig.<br />
Maier Sport verlost deshalb im Rahmen der<br />
Online-Schulungen auch ein Stipendium. Am<br />
Ende des Blended-Learnings erhält man das<br />
Zertifikat „Maier Sports TEXPERTE“ und ein<br />
Mayer-Sports-Outfit.<br />
* Training zum SOS Loop: SOS Loop ist ein<br />
Armband mit einer ID und einer PIN. Beides<br />
aktiviert eine Online-Datenbank, die mit Daten<br />
wie Allergien, Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme<br />
usw. gefüttert wird. Bei einem<br />
Unfall können der Notarzt oder die Sanitäter<br />
diese Daten abgerufen. So wird sofort die<br />
richtige Hilfe eingeleitet. Bestell-Infos zum SOS<br />
Loop gibt es über Sportsella.com.<br />
Weitere Trainings gibt es auf der<br />
Sportsella-Plattform.