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sportFACHHANDEL 08_2015_Leseprobe

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46 | FACHHANDEL | Strategie 8.<strong>2015</strong><br />

INITIATIVE DES BUNDESENTWICKLUNGSMINISTERS<br />

Doch kein Flop? –<br />

Textilbündnis wächst<br />

Im vergangenen Jahr traten 29 Vertreter aus Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Gewerkschaften dem Bündnis für<br />

nachhaltige Textilien bei, das der Bundesentwicklungsminister Gerd Müller initiiert hatte. Weil nur wenige seinem Ruf<br />

folgten, musste er reichlich Kritik einstecken. Also verhandelte man weiter und änderte den sogenannten Aktionsplan.<br />

Text: Dorothea Weniger<br />

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Mit Stand vom 2.Juni <strong>2015</strong> gehören nun auch<br />

die Außenhandelsvereinigung des Deutschen<br />

Einzelhandels (AVE), der Bundesverband<br />

der Deutschen Sportartikel-Industrie<br />

(BSI), der Gesamtverband der deutschen Textilund<br />

Modeindustrie und der Handelsverband<br />

Deutschland (HDE) dem Bündnis an. Aus dem<br />

Sport kamen die Adidas Group, Hakro, Pikeur,<br />

Puma und Schöffel dazu, sodass das Bündnis derzeit<br />

106 Mitglieder zählt. Zu den Beitritten führten<br />

vor allem diverse Änderungen im Aktionsplan:<br />

Stichwort „Zeitziele“: Im Aktionsplan wurden<br />

konkrete Termine, bis wann was umgesetzt sein<br />

muss, gestrichen. Vor allem große Verbände<br />

befürchteten Haftungsrisiken, wenn Ziele nicht<br />

erreicht werden sollten. Neu ist dafür, dass die<br />

Ergebnisse der Aufgaben, die je nach Stand des<br />

Unternehmens festgelegt werden, unabhängige<br />

Dritte prüfen und diese dokumentiert sowie der<br />

Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.<br />

Stichwort „Mittelstandsklausel“: Auf Grundlage<br />

der „Mittelstandsklausel“ sehen sich nun auch<br />

kleine und mittlere Unternehmen in der Lage, dem<br />

Bündnis beizutreten. Sie besagt, dass diese nicht<br />

die gleichen Mindeststandards bei Zulieferern wie<br />

die Weltkonzerne durchsetzen müssen. Außerdem<br />

gesteht man ihnen zu, dass sie derzeit nur<br />

begrenzte Ressourcen im Unternehmen für das<br />

Thema Nachhaltigkeit bereitstellen können.<br />

Stichwort „Internationalität“: Das Bündnis wird<br />

den Anschluss an europäische und internationale<br />

Initiativen und Institutionen suchen, um zum einen<br />

selbst globaler handeln zu können. Gleichzeitig<br />

möchte man nicht vom Wettbewerb abgehängt<br />

werden, wenn man sich einseitig für eine gerechtere<br />

Produktion einsetzt.<br />

Stichwort „Annexe“: Der einstmals 64 Seiten<br />

starke Aktionsplan hat derzeit nur noch zwölf<br />

Seiten. 53 Seiten konkret ausgearbeitete (Anhänge)<br />

werden nun vor allem in der Frage „Präzisierung<br />

der Umsetzungsanforderungen“ überarbeitet.<br />

Wurde der Aktionsplan verwässert? Derzeit<br />

stehen die meisten sehr positiv dem Textilbündnis<br />

gegenüber. Ob zukünftig Katastrophen wie in der<br />

Textilfabrik Rana Plaza in Bangladesch verhindert<br />

und bessere Arbeits- sowie Umweltschutzbedingungen<br />

geschaffen werden können, werden<br />

die nächsten Monate zeigen. Für Hoffnung sorgt<br />

der Entwicklungsminister Gerd Müller (CSU): „Wir<br />

haben einen hohen Anspruch formuliert mit dem<br />

Aktionsplan und der bleibt.“ Wer sich nicht an die<br />

Ziele des Bündnisses halte, „der fliegt raus.“ Dann<br />

stünde wieder die Alternative, im kleinen Kreis zu<br />

arbeiten und die anderen damit in Zugzwang zu<br />

bringen, auf dem Programm.<br />

Das sagen Mitglieder der ersten Stunde zum<br />

geänderten Aktionsplan und zur Erweiterung<br />

des Textilbündnisses<br />

Wolfgang Grupp, Inhaber des<br />

Unternehmens Trigema<br />

Die Erweiterung des Bündnisses für nachhaltige<br />

Textilien halte ich für sehr gut. Die Unternehmen<br />

und Verbände, die nun dazukommen, gehen<br />

damit ja auch eine Verpflichtung ein. Für<br />

diese Unternehmer und Verbände bedeutet<br />

dies, dass sie sich dazu verpflichten,<br />

ihre Aufträge verantwortungsbewusst<br />

zu erteilen. Nehmen wir das Stichwort<br />

„Kinderarbeit“. Wenn die Unternehmen<br />

möchten, dass Kinder keine Schwerstarbeit<br />

verrichten müssen, dürfen sie bestimmte<br />

Aufträge nicht erteilen. Generell muss man gar nicht<br />

auf die Politik warten, dies liegt in der Hand eines<br />

jeden verantwortungsvollen Unternehmers. Ich hoffe,<br />

dass dieses Bündnis nunmehr auch zu mehr Vernunft<br />

bei den Unternehmern, die im Ausland produzieren<br />

lassen, führt.

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