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Die Nachtgesichte des Propheten Sacharja. - Kahal.De

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„<strong>Die</strong> vorigen <strong>Propheten</strong> predigten." Indem sich <strong>Sacharja</strong> auf sie beruft, macht er sie für die aus derbabylonischen Gefangenschaft zurückgekehrten Juden zur Autorität. Er stellt sich auf sie, fußt aufihnen. <strong>Die</strong> Träger der Offenbarung sind zwar hin, sagt er, die Offenbarung selber jedoch nicht.<strong>Die</strong> alten Weissagungen sind ganz genau erfüllt: Gleich wie der Herr Zebaoth vorhatte, uns zutun. nachdem wir gingen und taten, also hat er uns auch getan. Werden nicht auch alle dieWeissagungen in Erfüllung gehen, die bis jetzt noch nicht erfüllt sind? <strong>Die</strong> Worte Gottes habendamals eure Väter getroffen, sagt der Prophet, weil sie nicht Gott gehorchten und nicht auf ihnachteten. Ist es ein Wunder, wenn dann Notzeiten kommen und Gott nicht auf das Schreien derMenschen achtet?!2. <strong>De</strong>r Reiter unter den Myrten.Das Wort Gottes geschieht den Geistesmenschen nicht in einem Zug, sie könnten es sonst, weil sie jaauch Menschen sind, nicht vertragen, sondern es geschieht ihnen wachstümlich, in Epochen. Soähnlich ist ja auch der Verlauf der Dinge im Natürlichen. Nehmt zum Beispiel das Weizenkorn imNaturleben. Es wächst auch nur in Epochen. Manchmal meint der Mensch darum, die Saat wächstnicht. Aber es ist nur ein gewisser scheinbarer Stillstand eingetreten, damit eine neue, festeGrundlage für das Weiterwachsen gebildet werden kann. Das bis dahin Gewachsene muß sich erstkonsolidieren, festigen. Oder nehmt einen Menschen. Man hat es nicht gerne, wenn er zu schnell indie Höhe wächst. Dann stellt sich leicht Schwindsucht ein. Aber auch kleine Kinder dürfen nichtgleich in die Breite wachsen-. Es muß alles seine Zeit haben. Das gäbe schöne Figuren, wenn siegleich in die Breite wüchsen! Oder ein Kind sagt nach einem gewissen Alter endlich Papa undMama. Dann eine Weile gar nichts anderes. Dann plötzlich spricht es alles, Es geht ruckweise.So geht es auch oft mit dem Lernen. Ein Kind lernt erst ganz gut, dann macht es einen Stillstand,endlich geht's weiter. Im geistlichen Leben geht's nach denselben Gesetzen. So etappenmäßiggeht's auch mit dem geistlichen Wachstum. Das erlebt der Prophet auch. Erst muß die eineProphezeiung verdaut sein, das eine Gotteswort, der eine Auftrag an Israel Sach. l, l—7: „Tut Buße,bekehret euch zu mir, spricht Jehova", erledigt sein. Das Wort Gottes tritt in seinem Werden undEntstehen ein in die Ordnung der zeitlichen Folge. Es ist an sich ewig eins und unteilbar. Aber eserscheint, wird und wächst in der Fülle der Zeit und sein Werden und Wachstum vollzieht sich füruns in wahrnehmbarer Weise. Auch darin ist das geschriebene Wort dem Worte gleich, das Fleischward und in der Fülle der Zeit erschien. Und Menschen waren wieder Zeugen seines Werdens undWachsens. So bedeutet alles Gotteswort die wunderbare Vermählung <strong>des</strong> Zeitlichen mit Ewigem.Dann kann Gott dem <strong>Propheten</strong> <strong>Sacharja</strong> drei Monate später eine neue Offenbarung schenken.Ähnliches erleben wir. Einer Zeit gewisser Anregung folgt die geistliche Auswirkung. Dann meintman, es wäre so öde in uns. Das ist nicht richtig. Nein, es ist weise Einrichtung Gottes, daß es sokommen muß. Jetzt e Löffle, nach zwei Stunden wieder eins. Das muß sich erst auswirken. Dannerst kann die Medizin Heilwirkungen haben. Nach einer Zeit <strong>des</strong> Ruhens führt uns Gott der Herrwieder mit Menschen, Schriftwahrheiten oder Büchern zusammen und neu geht's weiter, wirempfangen neues Licht, neues Leben. Alle Offenbarungszeiten haben ihre Auswirkungszeiten. <strong>Die</strong>wechseln sich gegenseitig ab, die Offenbarungszeiten und die Auswirkungszeiten der geschenktenGottesoffenbarungen.Es ist drei Monate nach der Berufung <strong>des</strong> <strong>Propheten</strong>. Da erlebt der Prophet eine wunderbareNacht, jedenfalls eine Gebetsnacht. Er sieht in acht Gesichten die Art und Weise der Durchführungder Gottesherrschaft auf Erden. <strong>De</strong>r Prophet ist dabei nach 4, l f. in ganz wachem Zustande.Ebenfalls lassen darauf die wiederholten Ausdrücke schließen: Ich hob meine Augen auf, 2, 1. 5,und sah, 5, 1. 5 und 6. 1. <strong>Die</strong> acht Gesichte, welche der Prophet alsbald schaut, sind <strong>Nachtgesichte</strong>,ihm sämtlich bei der Nacht und, wie es den Anschein hat, in einer einzigen Nacht und dannnatürlich in rascher Aufeinanderfolge gegeben, wie bereits oben erwähnt! Sie werden in einer Zeitgegeben und haben zum Teil ihren dunklen Hintergrund für eine weitere Zeitlänge, wo sich die Nachtder Trübsal über Israel legt und für eine Zeit, wo noch lange die Nacht der Trübsal über Israelgebreitet sein wird. <strong>De</strong>nn obwohl zur Zeit <strong>Sacharja</strong>s ein Teil <strong>des</strong> Volkes Gottes aus derbabylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt war, und obwohl ihnen nun im Lande der Verheißungdies und jenes von Gutem widerfuhr, Jerusalem wiederhergestellt und der Tempel wieder gebautwerden durfte, so bewies das doch nicht, daß schon der Tag der verheißenen Glückseligkeit fürIsrael heraufgekommen wäre. Vielmehr blieb es noch lange Nacht über Israel, solange bleibt diefinstere Trübsalnacht über ihm, als noch die heidnische Weltmacht das Volk Gottes knechtet, so13

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