entgegengestellt. <strong>Die</strong> drei ersten dieser Menschengestalten waren Cyrus als Überwinder derersten, Alexander der Große als Überwinder der zweiten und Rom als Überwinder der drittenWeltmacht. Je<strong>des</strong> Mal siegte die neue Weltmonarchie durch das gottebenbildlich Menschliche,was sie vor der tierisch entarteten, untergehenden voraus hatte. <strong>Die</strong> vierte Gestalt, welche dasvierte Horn in Gestalt <strong>des</strong> Antichrist niederwirft, ist der Menschensohn in den Wolken (Daniel7).Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut,eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater, voller Gnade Und Wahrheit.Joh. 1, 14.Nicht das Tierische, Antichristliche, sondern das Menschliche, Gotteben- bildliche, trägt indieser Welt schließlich den Sieg davon.Schon der Anblick der vier Schmiede reicht aus, um die Weltmacht „abzuschrecken". In derWeltmacht ist allezeit ein geheimes Zittern vor dem drohenden Gericht. <strong>Die</strong>ses geheime Zitternvor Gott und seinem Gericht ist in jedem Menschenherzen, das der Welt angehört, vorhanden.Das zweite Nachtgesicht setzt da ein, wo das erste mit dem Hinweis auf einelange Zeit irdischen Elends (viermal „wieder"! 1, 16—17) <strong>des</strong> jüdischen Volkesgeschlossen hatte. Es zeigt, wie es in dieser langen Zeit äußeren Jammersgehen wird, und wie sich der Jammer je<strong>des</strong> Mal wendet. Wie all dieses zugehensoll, wird der Prophet innerlich betend vor Gott übersonnen, überlegt haben.Plötzlich zeigt es ihm der Herr ganz deutlich und zwar durch ein merkwürdigesGesicht. Er sieht vier Homer. Das Bild eines Hornes, beispielsweise einesStierhornes, bezeichnet, wie gesagt, Macht in der Heiligen Schrift. Also vierMächte sollen diese vier Homer bezeichnen. Und auf seine erstaunte Frage anden Geleitsengel bekommt der Prophet zur Antwort: Es sind die Körner, dieMächte, die Juda samt Israel vorher und zuletzt noch Jerusalem zerstreuthaben. Also so lange wird das Elend über das jüdische Volk anhalten, als dievier Hörner über es kommen und über ihm sind. <strong>Die</strong>se Hörner sind vierWeltmächte, die Hörner der Heiden, der Nationen. Sie werden gegen Israelstoßen, bis sie sich schließlich ihre Hoerner abgestoßen haben. <strong>De</strong>nn je<strong>des</strong>Horn findet seinen Schmied, das heißt, jede Weltmonarchie wird durch einfurchtbares Gericht zusammengehauen. <strong>Sacharja</strong> 1, 17 heißt es: So spricht derHerr Zebaoth: „Es soll meinen Städten wieder wohlgehen, und der Herr wirdZion wieder trösten und wird Jerusalem wieder erwählen" (Jesaja 40, 1. 2; 14,1), das alles kann gar nicht geschehen, die freundlichen und tröstlichenGottesverheißungen über das Volk Israel können nicht in Erfüllung gehen, ehedie vier Hörner über das Volk und über diese wieder vier Schmiede gekommensind, die sie unwirksam machen. Von den Körnern wird gesagt, dass sie Judazerstreut haben, und nicht nur Juda, sondern auch Israel und Jerusalem. Dasist zu der Zeit, als der Prophet dies Bild von den vier Hörnern und vierSchmieden im Gesicht sah, ja nur teilweise geschehen. Zerstreut, ganz in allevier Winde zerstreut wurden die Juden erst nach der Zerstörung Jerusalems imJahre 70 nach Christi.Was bedeuten die vier Hörner und ihr Tun? Daniel 2 gibt uns darüber Aufschluss. Da siehtder König Nebukadnezar ein großes und hohes und sehr glänzen<strong>des</strong> Bild. Das war schrecklichanzusehen. Das Haupt dieser menschlichen Figur war von feinem Gold, seine Brust und Armevon Silber, sein Bauch und seine Lenden von Erz, seine Schenkel waren Eisen, seine Füße einGemisch von Eisen und Ton. Als Nebukadnezar noch das Bild anschaute, ward plötzlich vonunsichtbarer Hand ein Stein herabgerissen, der schlug das Bild an seine Füße, die aus dem22
Gemenge von Eisen und Ton bestanden, und zermalmte sie. Da wurden miteinander zermalmtdas Eisen, Ton, Erz, Silber und Gold und ihr Staub verwehte wie die Spreu auf derSommertenne. <strong>De</strong>r Stein aber, der das wunderbare Bild zerschlug, wurde zum großen Berg,der die ganze Erde füllte. Nebukadnezars Traum stellt uns das Weltreich oder die Weltmachtals ein Ganzes dar, wenngleich auch seine Träger zu der von Gott bestimmten Zeit wechseln.„Im Verlauf seiner Entwicklung wird es immer gefährlicher für die Menschheit, während sichseine Beschaffenheit von einem Zeitraum zum andern verschlechtert, das heißt, die Fähigkeit,die einzelnen Teile zu einem Ganzen zusammenzuschließen und zusammenzuhalten, nimmtab." (Jubiläums-Bibel.) Was nun die <strong>De</strong>utung der in dem Monarchienbild angezeigtenWeltreiche betrifft, so ist das goldne Haupt dem assyrisch-babylonischen, die silbernen Armeund Brust sind dem medisch-persischen Weltreiche gleich. <strong>De</strong>r eherne Bauch und die Lendenstellen die griechisch-mazedonische, die eisernen Schenkel und teils eisernen, teils tönernenFüße die römische Weltmacht dar, welche zuerst in ein weströmisches und oströmisches Reichund hernach in eine Vielzahl kleinerer Staaten zerfiel und in der Endzeit in eine Zehnzahl vonKönigreichen auseinandergehen wird (Offenbarung 17, 12 f.). <strong>Die</strong>se letzten 10 Reiche mit zehnHerrschern müssen erst kommen. Es sind Vasallenstaaten und Vasallen <strong>des</strong> Antichristen. Siemüssen erst kommen und wieder zerschmettert werden, dann kann erst das Reich Gottes aufErden aufgerichtet werden. Darum dienen die Zermalmungen von Staaten dem Heil der Welt,weil eben anders das Reich Gottes nicht kommen kann, es sei denn für dasselbe Platzgeschaffen durch die Hinwegräumung aller menschlichen Staatsgebilde.<strong>Die</strong> Gemeine Gottes braucht diese Weltreichsbildungen und ihre Zermalmungen, denn indiesen Zuständen hat sie ihre Passion. In Auerbach lebte der Bauer Augenstein. Er war eineinfacher Mann, hatte aber eine Bibliothek wie ein Gelehrter. Alle Bücher hatte er im Winterselber eingebunden und alle seine Bücher hat er auch gelesen, ein großer Vorzug vor vielenGelehrten! Da standen auch mehrere Bände Weltgeschichte von verschiedenen Verfassern inseiner Bibliothek. Im Blick auf dieselben stellte er einmal die Frage: „Sagen Sie mal, welchesist der rote Faden in der ganzen Weltgeschichte?" <strong>Die</strong> Antwort gab er selber: „Das ist dasKreuz der Gemeine, welches gipfelt in Christus und weiter geht bis zum Antichristus." Aus derKreuzesflucht entstehen meist die Verkehrtheiten in, der Gemeine. <strong>Die</strong> Gemeine braucht dasKreuz zu ihrer Auferbauung.Zu Gottes Zeit wird es ihr auch gewandelt in Kronenherrlichkeit.Es drangt zu staunender Anbetung, den einen prophetischen Geist in seiner wachstümlichenAusbildung in der Heiligen Schrift zu sehen. <strong>Die</strong> <strong>Propheten</strong> schildern den Untergang der vierWeltreiche verschieden. Bei Daniel (Kapitel 2) wird das ganze Bild zermalmt. Daniel schaut dieletzte Katastrophe, durch die alles zusammenbricht. <strong>Sacharja</strong> sieht die Weltmonarchien einzelnuntergehen. Aber die Sache ist dieselbe.<strong>De</strong>r Prophet <strong>Sacharja</strong> hat erlebt, wie der Schmied (die Perser) in Gestalt <strong>des</strong> Cyrus dasbabylonische Horn zerschlagen hat. Da hat das jüdische Volk gemeint, jetzt müsse die Freiheitanbrechen. Da sagt der Prophet: Nein, es müssen noch drei andere Hörner und drei andereSchmiede kommen. Und es kam zunächst Alexander der Große und hat das zweite Horn, diepersisch-medische Weltmacht, zertrümmert. Nun haben wohl die Juden gemeint: Jetzt endlichkommt die Freiheit. Aber auch unter Alexander dem Großen wurde sie ihnen nicht zuteil. SeineMacht hat ein dritter Schmied zertrümmert. Das aufkommende Rom. Und als nun die Judenmeinten, jetzt hat unsere Stunde geschlagen, mussten sie erfahren, dass sie mehr als je unterdem Joch der Fremdherrschaft gingen und schließlich durch den römischen Kaiser in alleWindrichtungen zerstreut wurden. Aber auch dieses gewaltige Hörn, das jetzt noch unter unsin den heutigen Weltmächten aufgerichtet ist, findet seinen Schmied. Das ist der Antichristus.Aber auch für das gewaltige antichristliche Reich, das wohl jetzt schon im Entstehen begriffenist, steht schon der noch gewaltigere Schmied bereit, der dieses Kulturreich ohne Beispiel ineinen Trümmerhaufen zerschlagen wird, Jesus Christus. Nachdem so alle vier Weltreiche vonder Erdoberfläche verschwunden sind, kann Christus sein Gottesreich ungehemmt auf Erdenaufrichten. Das will uns das zweite Nachtgesicht <strong>des</strong> <strong>Sacharja</strong> von den vier Hörnern und vierSchmieden sagen.Alle Schwärmer von der Wiederkunft Jesu haben einen Mangel an Sündenerkenntnis. <strong>Die</strong>seitherigen Gerichte haben unser Volk nicht zerschlagen, so muss unbedingt neues Gerichtkommen. Alles Schwärmen sieht nicht genug die Sünde. Darum müssen wir beten, dass wir dieSünde erkennen möchten. Ehe das Königreich Christi kommt, müssen Gerichte über die23
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- Seite 56 und 57: göttliche Ehren zuteil werden, den
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