10.07.2015 Aufrufe

Die Nachtgesichte des Propheten Sacharja. - Kahal.De

Die Nachtgesichte des Propheten Sacharja. - Kahal.De

Die Nachtgesichte des Propheten Sacharja. - Kahal.De

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ja auch auf der anderen Seite erworbene Rechte da! —, ist kein Wunder. Daher erklärt sichendlich auch die besondere Zuspitzung <strong>des</strong> Fluches auf das Haus „mit Balken und Steinen":Gerade das war bei der Rückkehr der alten Besitzer immer das erste Streitobjekt. Das sechsteNachtgesicht verheißt also die gerechte Lösung der für die Heimkehrer so schwierigen GrundundBodenfrage, überhaupt alle mit der Repatriierung verbundenen Vermögensstreitigkeitenund ähnlicher Schwierigkeiten." (Altes Testament <strong>De</strong>utsch. Göttingen 1950, Seite 104 f.)Aber über die zeitgemäße Bedeutung der Vision <strong>des</strong> <strong>Sacharja</strong> von der fliegenden Schriftrollehinaus hat dieselbe noch eine hohe, in die Zukunft weisende Bedeutung. <strong>De</strong>nn der Propheterkennt sofort das Ungewöhnliche an ihr. <strong>De</strong>nn sie ist zwanzig Ellen lang und zehn Ellen breit.5, 2. Wie kommt es, dass er diese Maße sogleich richtig abgeschätzt hat, und was bedeuten sieprophetisch? Das „Land" (Kanaan) war auch ungefähr doppelt so lang wie breit. Außerdemwaren es dieselben Größenverhältnisse, wie sie bei dem Vorhof <strong>des</strong> salomonischen Tempels zuGrunde gelegen hatten. Und nun waren ja die aus Babylon zurückgekehrten Juden dabei,diesen zerstörten ersten Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen. Darum hatte der Prophetdiese Breiten- und Längenmaße stets vor Augen. Dass diese Schreibrolle aber gerade die Maßejener heiligen Stätten versinnbildlichte, hat eine mehrfache Bedeutung. Erstens, wenn dieBriefrolle doppelt so lang als breit war wie das Land Palästina selbst, so ist daraus zu ersehen,dass sich ihr Inhalt auf das das ganze Kanaan bewohnende, bekehrte Volk der Juden bezieht.Zweitens: <strong>Die</strong> dem Vorhof am Tempel Salomos gleiche Länge und Breite <strong>des</strong> Briefes zeigt an,dass sein Inhalt sich auf alles, was im Vorhof <strong>des</strong> Tempels ist, also auf alle Heiden (auf die Nationen)erstreckt. Und drittens: wenn sich die Maße der Briefrolle mit denen <strong>des</strong> Heiligtumsdecken, so soll das heißen, dass in Zukunft, also im messianischen Königreich Gottes alle auchnur denkbaren Verhältnisse Palästinas wie aller Länder auf Erden von der strengen HeiligkeitGottes werden beherrscht werden.Was steht denn auf dieser an dem <strong>Propheten</strong> hoch in der Luft vor-überschwebenden, für allelesbaren Schriftrolle geschrieben? Für alle lesbar steht dort geschrieben, dass jeder <strong>Die</strong>b undMeineidige von Gott im ganzen Lande, bzw. auf der ganzen Erde ausgerottet wird. Und daswährend der tausendjährigen Gottesherrschaft! Gibt's denn dann noch <strong>Die</strong>be und Meineidigeauf Erden? Ja, wenn auch Christus als König regiert, und der Teufel auf tausend Jahregefesselt ist. Aber die Sünde im Menschen und der Tod sind doch noch da!„<strong>Die</strong>se beiden Kategorien von Sündern und damit von Sünden sind aus dem Ganzenherausgegriffen, um als Beispiel und Vertreter für die Gesamtheit aller Sünder und Sündendazustehen. <strong>De</strong>nn die Sünde <strong>des</strong> <strong>Die</strong>bstahls, die Gott auf der zweiten Gesetzestafel verbotenhat, ist die krasseste Form der Selbstsucht und die häufigste Art der Versündigung gegen denHöchsten. Und der Meineid, das falsche Schworen bei Gott, der Missbrauch seines Namens,welcher auf der ersten Tafel <strong>des</strong> göttlichen Gesetzes verboten ist, ist die gräulichsteVersündigung gegen Gott. Es sind aber bei<strong>des</strong>, wie gesagt, nur Beispiele von Übertretungender Gebote Gottes, von deren eines sich gegen den Nächsten, das andere gegen Gott richtet.Dabei ist selbstverständlich nicht gemeint, dass andere Sünden gegen die zweite und ersteGesetzestafel ungeahndet blieben. Nein, alle Sünden stehen unter dem Fluch. Und durch denFluch Gottes, wie er hier auf der riesigen, plakatartig anzusehenden, die Luft durchfliegendenSchriftrolle zu lesen ist, wird schriftlich bewirkt, was sonst nur durch ein mündlichausgesprochenes Gerichtswort Gottes geschieht, dass nämlich alle mit solchen Sünden nochBehaftete aus dem Königreich Gottes ausgestoßen werden."<strong>De</strong>nn wir dürfen uns das tausendjährige Reich nicht zu himmlisch vorstellen. Wohl ist seinAbstand von allen bisherigen Reichen der Erde in sittlich-religiöser Hinsicht ein ungeheurer.Wohl ist der Satan auf tausend Jahre von der Erde verschwunden. Aber Sünde undSündenwesen, und darum auch Tod und Leid sind im tausendjährigen Reich nicht ausgerottet.Darum schwebt auch über die ganze Erde, wie uns im sechsten Nachtgesicht gezeigt wird, derFluch Gottes über die Sünde, um dort sofort zu treffen, wo man sich, mutwillig und offen in dieSünde begibt oder sie festhält. In dem jetzigen Äon ist das ja nicht der Fall. Da können vielfacheinzelne Menschen sowie ganze Korporationen gegen sämtliche Gebote Gottes verstoßen, ohnedass sie dafür im selben Augenblick der verzehrende Blitzstrahl <strong>des</strong> Fluches Gottes trifft. Hiermuss sich erst das Böse ausreifen, ehe es gerichtet wird. Im tausendjährigen Reiche jedoch istdas anders. Da geht es heilig ernst zu. <strong>De</strong>nn dort haben sich sämtliche Menschen nacherlebtem Bankrott der eigenen Kraft bereit erklärt, nach den Gesetzen Christi zu leben. Darum49

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!