10.07.2015 Aufrufe

Die Nachtgesichte des Propheten Sacharja. - Kahal.De

Die Nachtgesichte des Propheten Sacharja. - Kahal.De

Die Nachtgesichte des Propheten Sacharja. - Kahal.De

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

„Welches Tages du davon issest, wirst du <strong>des</strong> To<strong>des</strong> sterben." <strong>De</strong>r Tod war für den Menschenein anderer Weg, nicht ein anderes Ziel. Für ein Gotteskind ist das Sterben der Weg zumLeben. Es geht durchs Sterben nur. So wie auch für den Heiland sein Tod der Weg war, aufdem er selbst zur Verherrlichung kam und der Welt Erlöser wurde. <strong>Die</strong> aber mit ihm und in ihmder Sünde Gestorbene sind und durch seine Auferstehungskraft Gott leben, werden bei seinerWiederkunft offenbar werden und in Gottes Händen Gefäße <strong>des</strong> Segens für das bekehrte Israelsein, ihm zur inneren Stärkung und Belebung.Israel selbst aber, gesegnet vom Herrn, wird den Nationen, die sich Jahwe Zebaothanschließen wollen, priesterlichen <strong>Die</strong>nst leisten. Darauf scheint das hebräische Wort lawa, dasden Anschluss der Heiden an Gott bezeichnet, hinzuweisen. <strong>De</strong>nn es wird anderswo von derBibel mit dem Namen Levi verknüpft (1. Mose 29,34). So denkt wohl auch <strong>Sacharja</strong> daran,dass die Heiden <strong>des</strong> tausendjährigen Reiches den Leviten im Tempeldienst gleichen sollen,während die Israeliten das priesterliche Volk sind. (Vergleiche 2. Mose 19, 6.) Alle aber, Israelwie die übrigen Nationen, sollen Gottes Volk sein, ein Ausblick in die Ferne der Zukunft, deneinst Jesaja (Jesaja 2, 2—4) und <strong>De</strong>uterojesaja (Jesaja 45, 18 ff.) eröffnet hatten.In dem „Anschließen" an den Herrn ist aber deutlich erwiesen, dass das etwas ganz anderes istals in die Sohnschaft Gottes kommen. <strong>Die</strong> Einladung dazu hat Paulus nach Gottes Willen an dieHeiden erlassen. Aber die Voraussetzung für die paulinische Heilsverkündigung an die Heidenwar der Fall Israels, die vorläufige Aufhebung der führenden Stellung <strong>des</strong> Volkes Gottes wegenseiner gegen das Evangelium so ablehnenden Haltung. (Römer 11, 11. 12. 15. 25. 30.) Alsobei Paulus ist Israels Verstockung der Grund dafür, dass das Evangelium zu den Heidengesandt wurde, um aus ihrer Zahl und wenigen <strong>des</strong> Volkes Israel den Leib Christi zu bilden.In ganz anderen Linien verläuft das alttestamentarische Programm in Bezug auf dieBekehrung und das Hinzukommen der Heiden. Wir finden es hier in Sach. 2, 15 mit klarenWorten gezeichnet. <strong>Die</strong> Bekehrung der Gesamtnation der Juden muss vorauf gehen. Von derBegnadigung dieses auserwählten, aber Gott untreu gewordenen Volkes hängt der Anschlussaller Nationen der Heiden an Gott ab. <strong>Die</strong> wunderbare Wirkung der religiösenWiederherstellung Israels, der Aufrichtung der Theokratie, <strong>des</strong> Wohnens Gottes in seiner Mitteist, dass sich an jenem Tage viel Heiden dem Herrn anschließen werden.Wir sehen also einerseits in der Heiligen Schrift den von allen <strong>Propheten</strong> verkündeten PlanGottes von der Bekehrung der Völker als Frucht der einstigen Bekehrung <strong>des</strong> abtrünnigenVolkes Israel. Und dieses Vorhaben Gottes wird ausgeführt. Das garantiert der Auferstandene,in dem alle Gottesverheißungen Ja und Amen sind. (2. Kor. 1, 20; Rom. 11, 12. 15; Luk. 24,44; Apg. 15, 16. 17.) Im Unterschied von dieser Linie läuft eine andere durch die ganze HeiligeSchrift, die Gemeinelinie, die Sammlung und Zurüstung einzelner aus allen Nationen, alsoJuden und Heiden, zur Gemeine der Erstlinge, der Söhne und Erben Gottes.<strong>Die</strong>se sehr wichtige Unterscheidung von den genannten zwei Linien, die sich schließlich beider Aufrichtung der Königsherrschaft Jesu auf Erden treffen, hat man nicht erkannt oder nichtimmer genügend hervor gehoben. Dadurch ist viel Verwirrung und Unklarheit in der gläubigenChristenheit entstanden. <strong>De</strong>nn man hat einfach fast alle prophetischen Worte als in derneutestamentlichen Gemeine erfüllt angesehen. Man hat sie darum auch, wie ein Auslegerbemerkt, einfach mit der ganzen Garderobe von Jerusalem, Zion und Israel bekleidet. Und daman die groß artigen Weissagungen der <strong>Propheten</strong> von Mose bis Maleachi ohne Bedenken derGemeinde in den Schoß geschüttet hatte, so blieb natürlich für den ursprünglichen Adressatenall jener gewissen Zusagen Gottes nichts übrig als — die Schläge und die Flüche!Indem man aber die Weissagung der alttestamentlichen Prophetie über das Heil der Völkerohne die zentrale Bedeutung Israels bei ihrer zukünftigen Erfüllung zu beachten, schon in deraus allen Nationen gesammelten Gemeine, dem Leibe Christi vollendet glaubte, verkannte mangleichzeitig den eigentlichen Beruf und die Stellung der Gemeine in Christo im Plane Gottes.Damit aber blieben einem Wahrheiten der Heiligen Schrift, namentlich <strong>des</strong> AltenTestaments, zum Teil verschlossen, so auch <strong>Sacharja</strong> 2, 16: „Und der Herr wird Juda erben alssein Teil in dem heiligen Lande und wird Jerusalem wieder erwählen!" In dem Ausdruck derHerr wird Juda „erben" liegt, dass es ganz sein Eigentum sein wird. Er wird es als sein altes29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!