Matthäus 24, 31 sagt, dass er seine Engel mit hellen Posaunen senden werde, um Israel zusammeln von den 4 Winden, von einem Ende <strong>des</strong> Himmels zum andern. Zion, das zum erstenMal in der Schrift 2. Samuel 5. 7 erscheint, ist bezeichnend und typisch für die königlicheHerrschaft <strong>des</strong> Hauses David, während Babel und die „Tochter Babel" ebenso typisch sind fürdie Gott Israel feindseligen Weltmächte der Heiden, die das „Horn" gegen Juda Jerusalemerhoben haben. So wenig daher hier bei Zion an den eigentlichen Berg oder die Burg Ziongedacht werden kann, so wenig sind wir genötigt, bei der „Tochter Babel" 2. 11 an daseigentliche geographische Babylon zu denken, obschon diese Stadt und Landschaft mit imvorderen Gesichtsfeld <strong>des</strong> Sehers liegt. Vielmehr repräsentiert die „Tochter Babel" diepolitischen Erben und Nachfolger jener ersten Weltmacht, in deren Hände Gott sein Volkübergab, damit es gezüchtigt werde.Wie aber Israel selbst das Wohnen <strong>des</strong> Messias in seiner Mitte auffassen wird. kündet unsGottes Heiliger Geist bei Jesaja (33, 17; 20-22): „<strong>De</strong>ine Augen werden den König sehen inseiner Schöne. Du wirst das Land erweitert sehen. Schaue Zion, die Stadt unsrer Feste ! <strong>De</strong>ineAugen werden Jerusalem sehen, eine sichere Wohnung eine Hütte, die nicht weggeführt wird;ihre Nägel sollen nimmermehr ausgezogen und ihrer Seile keines zerrissen werden. <strong>De</strong>nn derHerr wird mächtig bei uns sein, gleich als wären da weite Wassergräben, darüber kein Schiffmit Rudern fahren noch Galeeren schiffen können. <strong>De</strong>nn der Herr ist unser Richter, der Herr istunser Meister, der Herr ist unser König, der hilft uns!" So sieht Israel. selbst das Wohnen <strong>des</strong>Christus, <strong>des</strong> Gesalbten in seiner Mitte an, wenn er sein Reich in IsraeI aufgerichtet hat. Seinewunderbare Schönheit, seine unbestechliche Gerechtigkeit, seine tiefe Weisheit. seinallumfassen<strong>des</strong> Regiment, seine große Allmacht wird es dann anbetend bewundern. Darum:„Juble und freue dich, du Tochter Zion ! <strong>De</strong>nn siehe, ich komme und will in deiner Mittewohnen, spricht der Herr!" (<strong>Sacharja</strong> 2, 14.)Nicht wahr, ein beneidenswertes Volk? Und doch haben alle die, welche durch Glauben mitChristo in wirklicher Lebensverbindung stehen, mehr. <strong>De</strong>nn im Blick auf sie sagt der Heiland,dass die Wiedergeborenen in Ihm sind gleich wie die Rebe im Weinstock, und Er in ihnen sei,und im Hohepriesterlichen Gebet spricht er (Joh. 17, 20-22) die herrlichen Worte: „Ich bitteaber nicht allein für sie, sondern auch für die, so durch ihr Wort an mich glauben werden, aufdass sie alle eins seien, gleich wie du, Vater, in mir und ich in dir; dass auch sie in uns einsseien, auf dass die Welt glaube, du habest mich gesandt. Und ich habe ihnen gegeben dieHerrlichkeit, die du mir gegeben hast, dass sie eins seien, gleichwie wir eins sind, ich in ihnenund du in mir." Wenn aber Jesus nicht nur in der Mitte eines Volkes wie Israel tausend Jahrewohnen will, sondern im Innersten eines jeden Menschen, der wahrhaft gläubig an ihngeworden ist. dann bedeutet das die vollkommene, bleibende Freude, die Jesus (Joh. 15. 11)den Seinen verheißen hat.Aber nicht nur an das Volk der Juden denkt unser vorliegen<strong>des</strong> Gotteswort, sondern auch analle übrigen Nationen. Wenn die Israel bedrängende Weltmacht gerichtet sein wird, wenn derHerr Christus mitten in der wiederhergestellten, bekehrten Nation der Israeliten zu Jerusalemwohnen wird, wenn die Tochter Zion, das heißt Jerusalem und seine Einwohner, hochaufjauchzen werden ob solchen Glücks, dann wird „die ganze Welt in Bewegung geraten", unddie Nationen, alle Nationen werden sich dem Herrn anschließen. Das wird an jenem Tagegeschehen. Paulus, der Apostel der Gemeine, bemüht sich, nur etliche zu gewinnen. <strong>De</strong>nn ihmist offenbart worden, durch den Heiligen Geist, dass jetzt der Herr sich wenige Auserkoreneans allen Nationen sammelt und zubereitet zu seiner Gemeine. Wenn man aber darausschließen musste, alle anderen Menschen gingen verloren und sind für ewige Höllenqualenbestimmt, vielleicht die eigenen Kinder und Kin<strong>des</strong>kinder, und man wollte doch so gerne unterGebet und Flehen, dass sie selig würden, so könnte man darunter seelisch zusammenbrechen.Ob das Gott will? Aber nach der Heiligen Schrift gibt es verschiedene Haushaltungen Gottes.Wer die Gnadenhanshaltungen nicht will, für den gibt’s Gerichtshaushaltungen. Ist es darumnicht besser, jetzt die angebotene Gnade Gottes in Christus Jesu anzunehmen, als in Äonenlange Gerichte wandern zu müssen? Und sich da sagen zu müssen: Das Allerschönste hast duverbummelt ! In ewigen Gerichten werden solche Seelen geläutert. Seht mal in die Bibelhinein: Alle dort erzählten Gerichte Gottes z. B. über Israel sind nicht Endziel, sondern Mittelzum Zweck. Ähnlich ist’s im allgemeinen menschlichen .Leben: <strong>De</strong>nn welcher Vater oder Lehrerhaut den Buben durch, nur um ihn zu verprügeln? Siehe 1. Mose 2, 17 an! Dort heißt es:28
„Welches Tages du davon issest, wirst du <strong>des</strong> To<strong>des</strong> sterben." <strong>De</strong>r Tod war für den Menschenein anderer Weg, nicht ein anderes Ziel. Für ein Gotteskind ist das Sterben der Weg zumLeben. Es geht durchs Sterben nur. So wie auch für den Heiland sein Tod der Weg war, aufdem er selbst zur Verherrlichung kam und der Welt Erlöser wurde. <strong>Die</strong> aber mit ihm und in ihmder Sünde Gestorbene sind und durch seine Auferstehungskraft Gott leben, werden bei seinerWiederkunft offenbar werden und in Gottes Händen Gefäße <strong>des</strong> Segens für das bekehrte Israelsein, ihm zur inneren Stärkung und Belebung.Israel selbst aber, gesegnet vom Herrn, wird den Nationen, die sich Jahwe Zebaothanschließen wollen, priesterlichen <strong>Die</strong>nst leisten. Darauf scheint das hebräische Wort lawa, dasden Anschluss der Heiden an Gott bezeichnet, hinzuweisen. <strong>De</strong>nn es wird anderswo von derBibel mit dem Namen Levi verknüpft (1. Mose 29,34). So denkt wohl auch <strong>Sacharja</strong> daran,dass die Heiden <strong>des</strong> tausendjährigen Reiches den Leviten im Tempeldienst gleichen sollen,während die Israeliten das priesterliche Volk sind. (Vergleiche 2. Mose 19, 6.) Alle aber, Israelwie die übrigen Nationen, sollen Gottes Volk sein, ein Ausblick in die Ferne der Zukunft, deneinst Jesaja (Jesaja 2, 2—4) und <strong>De</strong>uterojesaja (Jesaja 45, 18 ff.) eröffnet hatten.In dem „Anschließen" an den Herrn ist aber deutlich erwiesen, dass das etwas ganz anderes istals in die Sohnschaft Gottes kommen. <strong>Die</strong> Einladung dazu hat Paulus nach Gottes Willen an dieHeiden erlassen. Aber die Voraussetzung für die paulinische Heilsverkündigung an die Heidenwar der Fall Israels, die vorläufige Aufhebung der führenden Stellung <strong>des</strong> Volkes Gottes wegenseiner gegen das Evangelium so ablehnenden Haltung. (Römer 11, 11. 12. 15. 25. 30.) Alsobei Paulus ist Israels Verstockung der Grund dafür, dass das Evangelium zu den Heidengesandt wurde, um aus ihrer Zahl und wenigen <strong>des</strong> Volkes Israel den Leib Christi zu bilden.In ganz anderen Linien verläuft das alttestamentarische Programm in Bezug auf dieBekehrung und das Hinzukommen der Heiden. Wir finden es hier in Sach. 2, 15 mit klarenWorten gezeichnet. <strong>Die</strong> Bekehrung der Gesamtnation der Juden muss vorauf gehen. Von derBegnadigung dieses auserwählten, aber Gott untreu gewordenen Volkes hängt der Anschlussaller Nationen der Heiden an Gott ab. <strong>Die</strong> wunderbare Wirkung der religiösenWiederherstellung Israels, der Aufrichtung der Theokratie, <strong>des</strong> Wohnens Gottes in seiner Mitteist, dass sich an jenem Tage viel Heiden dem Herrn anschließen werden.Wir sehen also einerseits in der Heiligen Schrift den von allen <strong>Propheten</strong> verkündeten PlanGottes von der Bekehrung der Völker als Frucht der einstigen Bekehrung <strong>des</strong> abtrünnigenVolkes Israel. Und dieses Vorhaben Gottes wird ausgeführt. Das garantiert der Auferstandene,in dem alle Gottesverheißungen Ja und Amen sind. (2. Kor. 1, 20; Rom. 11, 12. 15; Luk. 24,44; Apg. 15, 16. 17.) Im Unterschied von dieser Linie läuft eine andere durch die ganze HeiligeSchrift, die Gemeinelinie, die Sammlung und Zurüstung einzelner aus allen Nationen, alsoJuden und Heiden, zur Gemeine der Erstlinge, der Söhne und Erben Gottes.<strong>Die</strong>se sehr wichtige Unterscheidung von den genannten zwei Linien, die sich schließlich beider Aufrichtung der Königsherrschaft Jesu auf Erden treffen, hat man nicht erkannt oder nichtimmer genügend hervor gehoben. Dadurch ist viel Verwirrung und Unklarheit in der gläubigenChristenheit entstanden. <strong>De</strong>nn man hat einfach fast alle prophetischen Worte als in derneutestamentlichen Gemeine erfüllt angesehen. Man hat sie darum auch, wie ein Auslegerbemerkt, einfach mit der ganzen Garderobe von Jerusalem, Zion und Israel bekleidet. Und daman die groß artigen Weissagungen der <strong>Propheten</strong> von Mose bis Maleachi ohne Bedenken derGemeinde in den Schoß geschüttet hatte, so blieb natürlich für den ursprünglichen Adressatenall jener gewissen Zusagen Gottes nichts übrig als — die Schläge und die Flüche!Indem man aber die Weissagung der alttestamentlichen Prophetie über das Heil der Völkerohne die zentrale Bedeutung Israels bei ihrer zukünftigen Erfüllung zu beachten, schon in deraus allen Nationen gesammelten Gemeine, dem Leibe Christi vollendet glaubte, verkannte mangleichzeitig den eigentlichen Beruf und die Stellung der Gemeine in Christo im Plane Gottes.Damit aber blieben einem Wahrheiten der Heiligen Schrift, namentlich <strong>des</strong> AltenTestaments, zum Teil verschlossen, so auch <strong>Sacharja</strong> 2, 16: „Und der Herr wird Juda erben alssein Teil in dem heiligen Lande und wird Jerusalem wieder erwählen!" In dem Ausdruck derHerr wird Juda „erben" liegt, dass es ganz sein Eigentum sein wird. Er wird es als sein altes29
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