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Die Nachtgesichte des Propheten Sacharja. - Kahal.De

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trösten, wieder erwählen." Das, was verkündigt ist durch die <strong>Propheten</strong>, dass der Herr Königsein wird zu Zion, ist nie gewesen. „Wieder" und „wie lange" in unserem Text deuten auf einelange Zeit irdischen Elends seines Volks hin. Aber es wendet sich auch wieder. Wie für dieJuden, so gilt das auch für die Glaubensgemeine, dass sie eine lange Zeit durch Leiden, Kreuzund Sterben gehen muss, ehe sich ihr Elend wenden wird. Aber einst kommt die Zeit, wennder Herr sie zu sich nimmt m den Himmel.Nachdem der Herr im ersten Nachtgesicht <strong>des</strong> <strong>Sacharja</strong> dem <strong>Propheten</strong> in großen Zügenprogrammatisch gezeigt hatte, wie sein auserwähltes Volk noch lange Zeit unter derZerstreuung unter den Nationen und ihrer gehässigen Verfolgung und Bedrückung lebenmüsse, er aber endlich sich mit Barmherzigkeit wieder zu Jerusalem kehren und Israelwiederherstellen werde, wird ihm in den folgenden Gesichten die Ausführung <strong>des</strong> Planes Gotteszur Aufrichtung seines Königreiches auf Erden unter Führung Israels im einzelnen gezeigt.<strong>Die</strong>selbe beginnt damit, dass über die Welt Zeiten unendlichen Jammers und Elends kommenwerden. Das zeigt das zweite Nachtgesicht (<strong>Sacharja</strong> 2, 1—4) an.3. <strong>Die</strong> vier Hörner und die vier Schmiede.<strong>De</strong>r Prophet sieht vier Hörner, Tierhörner. Beim Tier — etwa beim Ochsen, Büffel, Nashornusw. — ist das Horn „Ausdruck und Zeichen seiner Starke und Wehrhaftigkeit". Darumbedeutet das Wort „Hörn" in der Bildersprache der Bibel soviel als Macht, Weltmacht,Königreich. So rühmt der Psalmist 89, 19: „Durch deine Huld wird unser Horn (das ist unsereMachtstellung) erhöht." Und im selben Psalm 89, 25 heißt es von dem Messias: „Sein Horn,seine Macht, sein Königreich soll sich in meinem (Jahwes) Namen erheben." Ebenfalls Psalm92, 11: „Mein Horn, meine Macht, wird erhöht wie eines Büffels, ich werde überschüttet mitfrischem Öle." Wohl die ausführlichste Unterweisung hierüber gibt uns der Prophet Daniel,Kapitel 7, 8. 20—24. An dem 4. gräulichen Tier, das er im Geiste schaut, sieht er im Kranzeum sein Haupt 10 Hörner, zwischen welchen ein elftes kleineres hervorbricht, und vor diesemfallen drei Hörner aus. Es wird ihm dann von Gott die <strong>De</strong>utung dieses Gesichts gegeben,nämlich dass die zehn Hörner zehn Königreiche darstellen und das elfte eine andere Weltmachtist, welche drei Königreiche verdrängt und die anderen unter sich zusammenfasst. Sobedeuten auch die vier Hörner, welche <strong>Sacharja</strong> im <strong>Nachtgesichte</strong> sieht, vier Weltmächte, wieja auch in Vers 4 ausdrücklich gesagt wird: Es sind Hörner der Heiden, das heißt der Nationen.Und nun ist der Prophet gespannt, was für Weltmächte hier unter dem Bilde der vier Hörnerdargestellt sind, und wir sind es mit ihm. Darum richtet sich <strong>Sacharja</strong> an den neben ihmstehenden Dolmetscherengel mit der Frage: „Wer sind diese?" Und der Engel sprach zu ihm:„Es sind die Hörner, die Juda samt Israel und Jerusalem zerstreut haben." <strong>Die</strong>se Zerstreuungist aber zur Zeit <strong>des</strong> <strong>Propheten</strong> noch gar nicht geschehen. <strong>De</strong>nn nur ein Teil <strong>des</strong> Volkes, dasNordreich, ist nach dem Fall Samarias im assyrischen Weltreich aufgegangen. Und aus derZerstreuung in die babylonische Gefangenschaft haben sich die Juden zum Teil jetzt wieder inihre alte Heimat versammelt. Und der Augenblick, wo sie tatsächlich im Jahre 70 nach Chr.Geb. in alle vier Winde zerstreut wurden, liegt noch fern. Aber dem <strong>Propheten</strong> wird es, als obes schon geschehen wäre, an- gesagt: Vier Weltmächte haben Israel ins tiefste und allergrößteElend gebracht, indem sie ihm seine nationale Einheit raubten und es in alle Windezerstreuten.„Vier Hörner starren dem Volke Gottes drohend aus der Menschheit entgegen: <strong>De</strong>r Engelsagt: Das ist die Weltmacht, welche Juda, vorher schon Israel und zuletzt noch Jerusalemzerstört hat — die Weltmacht in Gestalt der vier aufeinander folgenden Weltmonarchien, wiesie Daniel Kapitel 2 und 7 zur Darstellung gebracht hat. — Es gehört zum rechten Christensinn,dass wir uns an den Anblick der vier Hörner gewöhnen und uns durch den unaufhörlichenWiderspruch der Welt nicht müde und mutlos machen lassen. Solange die Gemeine auf Erdenist, lebt sie als die streitende Kirche. Hebräer 12, 3.<strong>De</strong>n vier aufeinander folgenden Weltmonarchien in Daniel 2—7, vorn <strong>Propheten</strong> <strong>Sacharja</strong> alsvier Hörner, in welchen zugleich der tierische Charakter der wilden, wüsten Menschheit mitzum Ausdruck kommt geschaut, hat Gott vier aufgerichtete Menschengestalten21

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