10.07.2015 Aufrufe

Die Nachtgesichte des Propheten Sacharja. - Kahal.De

Die Nachtgesichte des Propheten Sacharja. - Kahal.De

Die Nachtgesichte des Propheten Sacharja. - Kahal.De

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

7. Das Weib im Scheffelmaß.<strong>De</strong>r Ernst <strong>des</strong> Gerichtes <strong>des</strong> großen Gottes im tausendjährigen Reich wird weiter noch nacheiner anderen Seite hin veranschaulicht. 5, 5—11. <strong>Sacharja</strong> sieht einen großen, geschlossenenBehälter auftauchen. Er hat die Form eines Epha, <strong>des</strong> Normalmaßes für Getreide, 30—40 Literfassend. Auffallend ist, dass es ganz gegen die Regel mit einem <strong>De</strong>ckel aus Blei verschlossenist. Da wird der schwere Bleideckel mit einem Mal von innen gelüftet, und heraus lugt einunreines Weib. Es will dem großen Gefäß entsteigen, aber wird daran von demDolmetscherengel, der es schnell zurückstößt und den <strong>De</strong>ckel fest verschließt, gehindert. <strong>De</strong>rBleideckel ist Zum Zulöten da, sodaß es nicht wieder heraus kann. „Das Weib wird dem<strong>Propheten</strong> als Bosheit gedeutet, gemeint ist im Unterschied von der Unreinheit als Befleckung<strong>des</strong> einzelnen Menschen das Böse als Prinzip, als lebendige Kraft, das nicht tot ist, sondern eindämonisches Leben hat. Daran, dass das Weib aus dem Behälter heraus will, erkennen wir, wieder böse Geist, wenn er gebunden ist, mit verstärkter Gewalt in seinen Wirkungskreiszurückwill. Doch das böse Weib in dem Epha wird von zwei anderen Weibern, GerichtsbotinnenGottes, mit Flügeln wie Storchen-Flügel (eines 5. Mose 14, 17 in der Bibel für unreinerachteten Vogels) emporgehoben und in schnellem und langem Fluge in das Land Babylongebracht. Dort wird ihr ein Tempel gebaut, da sie als böser Dämon doch nicht getötet werdenkann. In dem Tempel soll sie ihr Postament bekommen. Da mag sie herrschen und verehrtwerden." „<strong>De</strong>r Sinn ist nicht mißzuverstehen," urteilt das Alte Testament <strong>De</strong>utsch, Göttingen195O, Seite 105. »Es handelt sich um die Entsündigung der Gemeinde Gottes. Und zwar istdas Problem in seiner Tiefe erfasst. <strong>De</strong>nn nicht nur die Sünden, die sündhaften Handlungenund Unterlassungen, die gleichsam in einem Maße gesammelt und gemessen werden können,gilt es auszurotten, sondern die Sünde selbst. <strong>Die</strong> einzelnen Taten wachsen aus einergemeinsamen Wurzel, die nicht in den einzelnen Menschen schon endigt, sondern über siehinaus sich in eine unheimliche Tiefe senkt. <strong>Die</strong> Summe der Sünden trägt in sich einen Kern,ihnen allen liegt eine geheimnisvolle Kraft zugrunde, eine höchst lebendige, ja persönlicheMacht jenseits <strong>des</strong> Menschen, deren Wesen die Bosheit, die bewusst nicht das Gute will, dieGottlosigkeit, die Widergöttlichkeit ist. Es ist nicht Zufall, dass das Weib in dem Scheffel steckt,und dass für das Sündenmaß ein toter Gegenstand, für die Sünde aber eine Person und zwarein Weib, dem im Alten Testament leicht die Vorstellung <strong>des</strong> Verführerischen anhaftet, Symbolist. <strong>Sacharja</strong> zeigt hier ein Verständnis für das Wesen der Sünde, das zum min<strong>des</strong>ten auf demWege zum Neuen Testament ist. In dieselbe Richtung weist das Andere, dass <strong>Sacharja</strong> weiß,dass nicht Menschenkraft Schuld tilgen und die Sünde gefangen führen kann, sondern Gottallein kann es und will es."Was hat nun dieses siebente Nachtgesicht für eine Bedeutung für Israel, für alle Nationen, jafür das Reich Gottes überhaupt? Es soll sagen, dass nicht nur diejenigen, welche mutwillig imtausendjährigen Reich sündigen, sofort von Gott bestraft werden, sondern auch, dass diedauernd Widerstrebenden, in denen das böse Prinzip eine Macht geworden ist, aus ihmentfernt werden. Zu Einzelheiten sei noch Folgen<strong>des</strong> erläutert:Ähnlich, wie heute noch der Schmied Hammer und Zange, der Bergmann Schlegel und Eisenals Wahrzeichen seines Berufes hat, so dient hier das Epha, das Normalmaß imGetreidehandel, als Wahrzeichen der kaufmännischen Welt. <strong>De</strong>nn der Handel mit Getreide —man kann hinzufügen: mit Nahrungsmitteln überhaupt — ist die • Grundlage für allen anderenHandel. Gottes Wort redet auch von dem „knappen, verfluchten Epha", dem Epha mit den zweiBöden, dem betrügerischen Getreidemaß. Darum ist es auch wohl nicht ohne Bedeutung,warum Gott gerade dieses Maß. in dem das Weib der Bosheit sitzt, dem <strong>Propheten</strong> im Gesichtgezeigt hat. Es führt leicht zum Betrug. Und nun ist heute der Getreidehandel auf der ganzenErde fast ausschließlich in den Händen der Juden, und solcher sogenannter Christen, die derJuden gelehrige Schüler waren oder sind. Trefflicher konnten also die Juden der Endzeit garnicht charakterisiert werden, als unter dem Zeichen <strong>des</strong> Epha. <strong>De</strong>nn was sind alle modernenKulturvölker heutigen Tages anders als Handelsvölker? Was steht anders im Mittelpunkt derInteressen? Das ist das selbstsüchtige Handelsinteresse der einzelnen Nationen! Daher ist dieBezeichnung <strong>des</strong> Engels, auf das Epha hinweisend, so treffend: „So sehen sie aus im ganzenLande", Vers 6, nämlich die <strong>Die</strong>be und Meineidigen, die im vorigen Gesicht genannt waren. Dasheißt, jene häufigsten Sünden, die gegen das Eigentum <strong>des</strong> Nächsten und gegen die Heiligkeit<strong>des</strong> Ei<strong>des</strong>, der vor Gott abgelegt wird, stehen im engsten Zusammenhang mit dem alles und51

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!