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Die Nachtgesichte des Propheten Sacharja. - Kahal.De

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Erbgut in Besitz nehmen. Procksch sagt: „Hier liegt in Juda gewisser' maßen seine Hausmachtinmitten <strong>des</strong> weltweiten Reiches, das er beherrscht." Und Jerusalem wird er wieder erwählen.Also handelt es sich um ein neues Jerusalem, um das Jerusalem <strong>des</strong> tausendjährigen Reiches,in dem er seinen Wohnsitz nehmen wird. Was das aber für das ganze Volk und Land der Judenbedeuten wird, wenn Gott in Jesus Christus einst „Juda als sein Erbgut zusamt dem heiligenGebiete (<strong>des</strong> Tempelplatzes) einnehmen und Jerusalem noch einmal erwählen wird", daslassen uns Bibelstellen wie Jesaja 62, 4—5 und Jesaja 65, 19—25 ahnen. Vergleiche auchJesaja 29, 17; 35, 1. 2. 7. 9; 51, 3; 55, 12. 13; Hesekiel 54, 25—29; 36, 8—12; Joel 2, 18—27; Amos 9, 13. 14; Psalm 65; 67; 72, 16.Für das in ferne Zukunft schauende Auge <strong>des</strong> Sehers ist bereits das, was am Ende <strong>des</strong>gegenwärtigen und zu Anfang <strong>des</strong> neuen Äons nach Gottes Vorhaben geschehen soll, ingreifbare Nähe gerückt. Er sieht, dass sieb der Heiland bereits aufgemacht hat aus seinerhimmlischen Wohnung. Schon naht Er der Erde zur Erfüllung seiner Gerichts- undGnadenverheißungen. Darum ermahnt er alles Fleisch zu ehrfürchtigem Schweigen vor demHerrn: „Alles Fleisch sei stille vor dem Herrn!" Wenn <strong>Sacharja</strong> 2, 16 erfüllt ist, wenn JesusChristus sich im Tempel Jerusalems gesetzt und Juda als sein Erbland übernommen hat, dannwird der Völkerfriede eintreten, den man jetzt so gerne durch Pakte, Sicherheiten,Abrüstungen, Schiedsgerichte usw. herstellen möchte. Aber so gut und begrüßenswert dieseBestrebungen sein mögen, fragt man das untrügliche Wort der Wahrheit, so wird einem klar:Auf diese Weise wird das Ziel doch nicht erreicht! Friede auf Erden tritt erst ein, wenn sich alleNationen unter das Königszepter Jesu gebeugt haben. Dann wird alles Fleisch stille werden vorihm. Dann tönt die arme Erde nicht wieder von Waffenlärm, sondern „alle Länder sitzen still",nicht mehr in gleichgültiger Ruhe wie im ersten Kapitel <strong>des</strong> <strong>Sacharja</strong> Vers 11 und 15geschildert, sondern in heiliger Ehrfurcht vor Gott. O, man kann sich diese Sabbatstille kaumvorstellen. Dass all das Hasten, Tosen, Toben, das stolze sich Brüsten der Völker, wo eins dasandere überschreit im Selbstruhm vollbrachter Eigenleistungen auf dem Gebiet <strong>des</strong> Sportes,<strong>des</strong> Handels, der Schiff-Fahrt, <strong>des</strong> Verkehrs, der Industrie, <strong>des</strong> Gewerbes, der Kunst undWissenschaft, sein Ende gefunden hat, und endlich, endlich nur eines Stimme, die langeübertönt wurde, gehört wird, Gottes Stimme. Dann ist Psalm 65, 8 auch erfüllt: „Jahwe stilletdas Brausen <strong>des</strong> Meeres (der Völker), das Brausen seiner Wellen, das Toben der Völker". Indieser Zeit, wo zwar die Menschen noch Fleisch an sich tragen, das heißt einensündenverhafteten Leib haben, aber doch den Heiligen Geist besitzen, kann Sabbatfriede,Sabbatstille wohltuend auf der Erde ruhen. Unter der gesetzlichen Linie <strong>des</strong> Königreichs Christiist dann alles stille vor dem Herrn.Wir aber kennen als Söhne Gottes, als solche, die in Christo sind, noch Größeres: Stille seinin dem Herrn. „Meinen Frieden gebe ich euch!" (Joh. 14, 27.) <strong>Die</strong>ser Gottesfriede ist höherdenn alle Vernunft (Phil. 4. 7). Ihn bekommt man, wenn man mit dem Unfrieden seiner Seele,der durch Sünde und Schuld verursacht ist, zu Jesus eilt und auf ihn blickt, der am KreuzeFrieden gemacht hat durch sein blutiges Sühnopfer.<strong>De</strong>r Hohepriester Josua vor dem Engel <strong>des</strong> Herrn.<strong>Sacharja</strong> hat einen wunderbaren Blick von der dunklen Gegenwart seiner Zeit über schwereUnterjochungen Israels bis in die ferne, lichte Zukunft tun dürfen. Aber nun steigt in ihm diebange Frage auf: Wie vermag mein abtrünniges Volk mit seiner entarteten Priesterschaft zusolch unerhörten Gnadenbeweisen Gottes im tausendjährigen Reiche zu gelangen? Hindern esnicht daran vor allem anderen seine furchtbare Untreue, sein großer Ungehorsam gegen Gott,sein Götzendienst, seine hochmütige Selbstgerechtigkeit und sein stolzes in sich selbstAufgerichtetsein?Da erhält er als göttliche Antwort auf seine bange Frage eine vierte nächtliche Vision (Sach.3, 1—5). Ihm ward gezeigt der Hohepriester Josua, stehend vor dem Engel <strong>des</strong> Herrn, und derSatan stand zu seiner Rechten, dass er ihm widerstünde. Josua aber hatte unreine Kleider an.Da sprach der Engel <strong>des</strong> Herrn zu seinen himmlischen <strong>Die</strong>nern: Tut die unreinen Kleider vonihm und setzt ihm einen reinen Turban auf sein Haupt! Und sie zogen ihm statt seinesschmutzigen Gewan<strong>des</strong> ein Feierkleid an und setzten ihm einen reinen Kopfbund auf.Was soll dieses Gesicht bedeuten? Es will sagen, ehe die Herrlichkeit und Seligkeit <strong>des</strong>Königreichs Christi auf Erden anbrechen kann, muss das Volk Israel, als <strong>des</strong>sen Vertreter derHohepriester Josua hier steht, gründlich gereinigt und erneuert werden durch den Sohn Gottes.30

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