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Die Nachtgesichte des Propheten Sacharja. - Kahal.De

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nötigen Aufklärungen gab, und der Prophet wendet sich hier um Aufschluß über die Reiter, die erim Gesicht gesehen, mit der Frage an ihn: „Mein Herr, wer sind diese?" Und er bekommt dieAntwort: „Ich will dir zeigen, wer diese sind" (l, 9). Und der Engel, der ihn geleitet, führt ihn zudem Mann, der unter dem Myrtengebüsch hält, hoch zu Roß. Und nun erklärt ihm dieser, daß dieReiterscharen, Engel, die er anführe, von Gott ausgesandt seien, um die Erde zu durchziehen.Und auf die Frage <strong>des</strong> Anführers der Reiter: „Was habt ihr gesehen?" antworten sie dem „Engel<strong>des</strong> Herrn", der unter den Myrten hält, — so wird jetzt dieselbe Person genannt, die vorhin ..Mann"hieß (in Vers 8) —: „Wir haben die Erde durchzogen, und siehe, alle Länder sitzen still!" Da fängtder Mann, der Engel <strong>des</strong> Herrn, an zu beten fürs Volk Gottes: „Herr Zebaoth, wie lange willst dudich denn nicht erbarmen über Jerusalem und über die Städte Judas, über welche du zorniggewesen bist diese 70 Jahre?" Und er bekommt Antwort vom Himmel, dieser geheimnisvolle Engel<strong>des</strong> Herrn, der Fürsprecher <strong>des</strong> sündigen Bun<strong>des</strong>volkes. Es sind freundliche, tröstliche Worte. <strong>Die</strong>Antwort aber wird dem Geleitsengel <strong>des</strong> <strong>Propheten</strong> von dem „Herrn" weitergegeben. Und derGeleits- oder Dolmetscherengel teilt sie dann dem <strong>Sacharja</strong> mit: „So spricht der Herr Zebaoth: „Icheifere für Jerusalem und Zion mit großem Eifer und hin sehr zornig über die stolzen Heiden, diesicheren, gleichgültigen Völker. <strong>De</strong>nn ich war nur ein wenig zornig, nämlich über Israel sie aberhalfen ihm zum Verderben," Sie plagten und quälten es mehr, als ich ihnen erlaubt hatte. Darumso spricht der Herr: „Ich habe mich Jerusalem wieder zugewandt mit Barm- herzigkeit, und meinHaus soll drinnen gebaut werden. Es soll meinen Städten wieder wohlgehen, und der Herr wirdZion wieder trösten und wird Jerusalem wieder erwählen." So wie er es schon Jahrhunderte früherdurch den <strong>Propheten</strong> Jesaja verheißen hat; Jesaja 40,1—2. 14, 2, so redet jetzt der Herr selberfreundlich mit seiner Stadt und seinem Volk. Das sind wahrlich tröstliche Worte!Nun wollen wir das Nachtgesicht, nachdem wir es im ganzen mit unserem geistigen Augegeschaut haben, in seinen einzelnen Zügen betrachten und es uns durchs Wort und den GeistGottes auslegen lassen!„Bei der Nacht" (l, 8) — wenn die Sorgen-Nächte der Frommen Gebetsnächte werden, werden sieNächte voll Gnaden und Segen. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß den <strong>Propheten</strong> auch die Sorge umsein am Tempelbau mutlos gewordenes Volk ins Ringen und Kämpfen mit Gott gebracht hat undGott hat ihm geantwortet, indem er dem <strong>Propheten</strong> etappenweise den ganzen Weg seines Volkesvon seiner Gegenwart an bis ins zukünftige messianische Reich, aus der Enge in die Weite, ausder Tiefe in die Höhe, gezeigt hat. Von solchen Gebetsnächten, die zu Segensnächten gewordensind, weiß die Bibel manches zu erzählen: 1. Mose 32,25 ff.; Matthäus 26,36.In dieser Nacht heißen Gebetes sieht nun <strong>Sacharja</strong> im Gesicht die Erscheinung eines Reitersauf blutrotem Pferde an der Spitze einer Reiterschar. Wer ist dieser geheimnisvolle Mann, derspäter (Vers 10) noch einmal „Mann" bezeichnet wird, aber Vers 11 als der „Engel <strong>des</strong> Herrn" sichherausstellt ? Es ist der Sohn Gottes selbst. Er wird hier „Mann" genannt. Das ist eine Bezeichnungfür den Gottmenschen, die öfter in der Bibel vorkommt Gleich nach der 1. Verheißung im Paradiese:„Und ich will Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe, zwischen deinem Samen und ihremSamen. <strong>De</strong>rselbe soll dir den Kopf zertreten und du wirst ihn in die Ferse stechen", sagt Eva,1. Mose 4, l, als sie ihren 1. Sohn, Kain empfing, in großer Freude: „Ich habe einen Manngewonnen mit dem Herrn." Aber es war noch nicht, wie sie im ersten Augenblick dachte, derverheißene Mann. Daniel 8, 15.Offenbarung 12, 5 gebiert das Weib, das heißt das jüdische Volk, denn überall in der Bibel istdas Weib das Bild für das jüdische Volk, weil verlobt mit Jehova, gebiert es einen Knaben,einen Sohn, einen Mann, der alle Nationen mit eisernem Stabe weiden soll. Es ist der Herr JesusChristus. <strong>De</strong>r Prophet <strong>Sacharja</strong> sieht ihn in unserem ersten Nachtgesicht sitzen auf einemblutroten Pferde. Daß er auf einem blutroten Pferde sitzt, soll bedeuten, daß er noch nicht allesüberwunden hat, denn sonst würde er auf einem schneeweißen Rosse reiten. <strong>De</strong>nn die Siegerritten im Altertum, wenn sie gekrönt nach dem gewonnenen Kriege in die Hauptstadt einzogen,auf einem weißen Pferde. <strong>De</strong>r Sohn Gottes muß erst noch durch den furchtbaren Tod am Kreuz,um Sünde, Tod und Teufel zu überwinden. Ja, diese rote, auch ans Feuerrot erinnernde Farbe,weist darauf hin, dass der Sohn Gottes erst noch durch schwere Gerichte, Feuergerichte,Zorngerichte, um der Sünde der ganzen Welt willen stellvertretend Strafe leiden muß, ehe dieErlösung kommt. Wie durch's Feuer muß er hindurch. Wie in glühendrotes Feuer muß er hineinin seinem Leiden und Sterben, hinein in Gottverlassenheit bis auf den Grund der Hölle.15

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