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Association nationale des amis du vin • Schweizerische ... - ANAV

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und Cabernet Sauvignon am Endpro<strong>du</strong>kt,<br />

bedingt <strong>du</strong>rch Reife-Differenzen<br />

der einzelnen Gewächse.<br />

Zudem fallen die Dauer der Maischegärung,<br />

die Thermoregulierung<br />

während <strong>des</strong> Gärverlaufs und<br />

schliesslich der unterschiedlich<br />

lange Ausbau im Barrique ins Gewicht,<br />

wobei bei letzterem auch<br />

noch der Anteil von Neuholz variieren<br />

kann.<br />

Aus all diesen einflussreichen<br />

Faktoren, die für jeden Jahrgang<br />

geeignete und optimale Auswahl<br />

zu treffen – man kann das mit<br />

«moderner, zweckorientierter Oenologie»<br />

umschreiben – liegt voll<br />

und ganz in der Kompetenz und in<br />

der Verantwortung <strong>des</strong> jeweiligen<br />

Regisseurs – in unserem Falle von<br />

Thierry Gaudier.<br />

Informationen aus erster Hand<br />

Der Referent <strong>des</strong> Abends, Lukas<br />

Anliker, verstand es gekonnt, auf<br />

geradezu packende Weise uns<br />

alle zehn Weine in ihrer eigenständigen<br />

Art näher zu bringen<br />

und die differenten Eigenheiten<br />

je<strong>des</strong> Jahrganges für alle nachvollziehbar<br />

darzulegen - und es<br />

waren ohne Ausnahme sehr<br />

schöne Weine. Seine Ausführungen<br />

wurden von Monsieur Gaudier<br />

mit treffenden Anmerkungen zu<br />

den einzelnen Jahrgängen ergänzt<br />

und von Max und Evelyne Gloor,<br />

auf deren Initiative der Anlass<br />

überhaupt zu Stande gekommen<br />

war, übersetzt.<br />

Wir erfuhren so, dass z.B.<br />

2003 die Handlese bereits am 23.<br />

September abgeschlossen war.<br />

Diese seit Menschengedenken<br />

einmaligen Umstände sollten sich<br />

nicht nur auf den Wein auswirken:<br />

Monsieur Gaudier, bis anhin gewohnt,<br />

sich Ende September/Anfang<br />

Oktober mit der Traubenernte<br />

abzumühen, konnte statt<strong>des</strong>sen zu<br />

dieser Zeit bereits Ferien machen<br />

und im Atlantik dem Badevergnügen<br />

frönen.<br />

Ami <strong>du</strong> Vin 1/09<br />

Eine Fassprobe <strong>des</strong> 2007<br />

zum Finale<br />

Ein besonderes Bonbon hatte sich<br />

Thierry Gaudier für den Schluss<br />

aufgehoben. Er präsentierte uns<br />

voller Stolz eine Fassprobe <strong>des</strong><br />

Jahrganges 2007. Die Flaschen<br />

hatte er als Handgepäck im Flugzeug<br />

mitgebracht. – Es sei hier darauf<br />

hingewiesen, dass es recht<br />

schwierig und für die meisten von<br />

uns ein nicht alltägliches Unterfangen<br />

ist, einen so jungen Wein zu<br />

degustieren und einzuschätzen.<br />

Aber der Jungwein überstand diese<br />

Hürde und die meisten Teilnehmer<br />

konnten folgender Beurteilung <strong>des</strong><br />

Bordeaux-Spezialisten Rolf Bichsel<br />

nach einer Primeurdegustation von<br />

Bordeaux 2007 zustimmen:<br />

«Nachdem wir den Wein verkostet<br />

hatten, glaubten wir zuerst<br />

La vie de l’<strong>ANAV</strong><br />

an eine Falle, die uns der Weinmacher<br />

Thierry Gaudier gestellt hatte,<br />

griffen zum Handy und liessen ihn<br />

auf das Haupt seiner Gross mutter<br />

schwören, dass es sich dabei wirklich<br />

um Villars handle. Und mussten<br />

uns ge<strong>du</strong>ldig anhören, was alles<br />

diese tolle Resultat möglich<br />

gemacht hat – strenge Selektion,<br />

optimal reifer Cabernet Franc,<br />

neuer Söndertisch und anderes<br />

mehr. Das Resultat ist nicht nur<br />

verblüffend, sondern auch verblüffend<br />

gut. Umwerfende Fruchtigkeit<br />

und Würze, Fülle und Rasse, Tannine<br />

von schon unglaublicher Qualität,<br />

dichtes und langes Finale.»<br />

Die zufriedenen Mienen und<br />

der lange anhaltende Applaus<br />

zeigten, dass der Abend für alle<br />

Teilnehmer eine echte Bereicherung<br />

war.<br />

Jubiläumsdegustation der Weinbruderschaft St. Martin zu Zofingen<br />

Ein grosser Bordeaux-Jahrgang<br />

mit viel Satire kredenzt<br />

Es ist nicht ganz klar, ob es am Weinbaugebiet, am Bordeaux-Jahrgang 2000,<br />

am übrzeugenden Referenten Edi Meyer oder an den satirischen Texten von<br />

Dr. Karl Gautschi lag. Aber eines ist sicher: Die Jubiläums-Degustation mit<br />

der Lesung rund um das Thema «Im Wein liegt Wahrheit» war ein Volltreffer!<br />

– Marianne Breitenstein berichtet:<br />

Gross war der Aufmarsch der Zofinger<br />

Weinfreundinnen und<br />

Weinfreunde im Hotel Zofingen,<br />

die der Stubenmeister Willi Spürgin<br />

begrüssen konnte. Alle waren<br />

mit hohen Erwartungen erschienen,<br />

setzten sich in die etwas engen<br />

Stuhl-Reihen und harrten der<br />

Dinge, die da kommen sollten.<br />

Schier andächtig lasen sie die<br />

Ausführungen zu den einzelnen<br />

Bordeaux-Weinen von den Lippen<br />

<strong>des</strong> Kannenmeisters und Magisters<br />

Edi Meyer, seines Zeichens<br />

Weinfachmann. Und kopfnickend,<br />

schmunzelnd bis lauthals lachend<br />

folgten sie den Lesungen <strong>des</strong> bekannten<br />

Aargauer Schriftstellers<br />

und Satirikers, Dr. Karl Gautschi<br />

Referent Karl Gautschi<br />

aus Menziken. - Doch alles schön<br />

der Reihe nach.<br />

Nobler Auftakt<br />

Den Reigen der Weine aus dem<br />

Bordeaux <strong>des</strong> aussergewöhnlichen<br />

Super-Jahrgangs 2000 eröffnete<br />

ein Domaine de Chevalier, Grand<br />

Cru classé, Pessac-Léognan blanc,<br />

der sich umgehend mit seinem hellen<br />

grünlich-gelben Schimmer, der<br />

fruchtigen nach Melonen und Vanille<br />

<strong>du</strong>ftenden Nase und dem<br />

charmanten, harmonischen Gaumen<br />

mit seiner rassigen Säure, vielen<br />

Teilnehmern direkt eine neue<br />

Dimension eröffnete. Und da waren<br />

wir schon, am Punkt, wo die<br />

Weinsprache auch neue Aspekte<br />

eröffnete…<br />

Hat vergeblich<br />

die «Nase» gesucht<br />

Karl Gautschi erzählte, wie er zum<br />

ersten Mal, auf Drängen eines damaligen<br />

Schulpflegers aus Menziken<br />

notabene, in den Siebzigerjahren<br />

an einer Degustation der<br />

Weinbruderschaft St. Martin zu<br />

Zofingen teilnahm. Er las die ganz<br />

speziell für Weinfreunde so spannende<br />

Geschichte «Weindegustation»<br />

aus seinen Satiren «Der Musteraargauer»<br />

vor. Und genau<br />

diese Lesung brachte zutage, dass<br />

er damals ebenfalls voller Erwartungen<br />

an einer solchen Degustation<br />

teilgenommen hatte. Dabei<br />

hätte er nur schlückchenweise etwas<br />

Wein abbekommen - er<br />

glaubte, dass die Tropfen gar mit<br />

der Pipette abgezählt wurden, sei<br />

den blumigen Worte <strong>des</strong> Referenten<br />

gefolgt, hätte die «Nase» gesucht,<br />

die Weine schriftlich auf<br />

dem vorliegenden Blatt beurteilt<br />

und beim ersten kurz und bündig<br />

«Weisswein» notiert. Ein schielender<br />

Blick auf das Blatt <strong>des</strong><br />

Nachbarn zu seiner Rechten hätte<br />

ihn jedoch verunsichert: «St. Saphorin,<br />

Domaine … Jahrgang<br />

….». Der Nachbar links hätte<br />

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