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Ehepaar Karin und Roland Lenz vom «Weingut mit dem Ozean dazwischen». IP-Betriebe Auf ihrem Weinbaubetrieb spielt die Natürlichkeit und Nachhaltigkeit, der bewusste Umgang mit Ressourcen, aber auch die soziale Verantwortung als Arbeitgeber eine grosse Rolle. Die Bewirtschaftung der Rebberge erfolgt nach den Richtlinien der «integrierten Produktion», die sehr extensiv und naturnah ist. So werden nur Weinsorten angepflanzt, die in unserem Mikroklima voll ausreifen können, damit nur optimales reifes und gesundes Traubengut geerntet und verarbeitet werden kann. Mit dem Einsatz eines speziellen Unterstock-Mulchgerätes und einer Scheibenegge erübrigt sich der Herbizid-Einsatz zur Bekämpfung von Unkraut in den Reblagen. Auch bei der Traubenproduktion der interspezifischen (pilzresistenten) Rebsorten Regent und GF 48-12 kann meistens auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln verzichtet werden. Positiv respektiert und unterstützt wird die individuelle Entwicklung jedes Weines im Keller, wobei je nach Bedarf Holzfässer und Barriques benützt werden, um die Reife des Weins zu fördern und seine Haltbarkeit zu verbessern. Attraktives Verkostungsangebot Zum Apéro wurde ein lebendiger, fruchtiger, galanter «Cuvée weiss 2008» aus 50% Müller-Thurgau und 50% GF 48-12 (pilzresistente Kreuzung aus Villard blanc x Bac- cus) gereicht, der dem Gaumen «sweet and sour» schmeichelt. Als erste Weisser wurde ein trockener, goldiger Rhein-Riesling 2007, der mit mineralischen Noten und dezenter Süsse aufwartete, degustiert. Der leuchtend gelbe «Quarteto» weiss 2007 ist eine Assemblage aus Sauvignon blanc, Müller-Thurgau, GF 48-12 und Pinot Gris und besticht durch seine exotischen, vielschichtigen Duftnoten. Birnen- und etwas Honig-Noten prägen den fülligen Pinot Gris Barriques 2007. Bei den Roten wurde ein Tankmuster, ein saftiger Zweigelt 2007, mit violetten Reflexen, mit Waldbeeren-Aroma und im Abgang mit kräftigem Tannin degustiert. «Lenz Sélection» rot 2007 besteht aus einer Assemblage von Pinot Noir, Zweigelt und Garanoir Trauben, wobei nach der getrennten Maischengärung der Ausbau gemeinsam während 11 Monaten in älteren Eichenfässern erfolgt. Ein tief dunkles Rot zeichnet den gut ausbalancierten Pinot Noir Barrique 2007 aus, der ein Bukett von Waldbeeren aufweist und mit dezentem Tannin im Abgang aufwartet. Aus dem Weingut Viña Chillan aus Chile stammt der dunkelfarbige Malbec 2007, der süsslich nach schwarzen Beeren duftend sich ausgewogen präsentiert. Ebenfalls aus Chile kommt der runde, harmonische Carmenère La vie de l’ANAV Reserva 2006 mit intensiven Terroirdüften, u.a. Kräuter, Heu, Eukalyptus sowie schwarze Beeren. Den krönenden Abschluss bildete der violette Dessertwein «Dolce Vita» rot 2007 aus 100% Pinot Noir Trauben mit Noten von reifen Zwetschgen, Pflaumen und Konfitüre. Zu Beginn wurde ein ausgezeichnet zubereitetes, herbstliches Essen serviert, das allgemein grossen Anklang fand. Dazu wurde Eisenhalder Blauburgunder gereicht. Nun begrüsste der Präsident die Weinfreundinnen und Weinfreunde und erkläre kurz die Auswahl der Weine. Diesen Herbst waren die Weine quer durch die «Schaffhauser Weinlandschaft», ungefähr nach Grösse und Bedeu- Schaffhausen Jürg Naef, Organisator des Anlasses, stellte mit dem Weingut Karin und Roland Lenz in Iselisberg ein junges, innovatives, kreatives und kommunikatives Winzerpaar vor, das den Spagat Chile - Schweiz auf seine Weise «handwerklich» meistert. Grossaufmarsch im Bistro La Résidence Herbstdegustation Für die traditionelle Herbstdegustation hatte der Vorstand dieses Jahr das Bistro La Résidence ausgewählt. Mit 96 TeilnehmerInnen war der gemütlich Saal bald bis auf den letzten Platz gefüllt. – Unter ihnen sass auch die Berichterstatterin Ursula Oertle: tung der einzelnen Orte, ausgewählt worden. Es resultierte daraus eine Palette von 14 Weinen, welche nun zur Degustation ausgeschenkt wurde. Prominenter Jungwinzer kommentierte Männiglich freute sich die Präsentation der Weine durch den jungen Winzer und Oenologen Stefan Gysel, als Schaffhauser Weinfreunde Zwei Spezialisten, welche die Materie im Griff hatten: Degustationsleiter Stefan Gysel und … 38 Ami du Vin 1/09
… Ruedi Bolli, «Herr über die 112 Degustationsflaschen». einer «aus den eigenen Reihen», der sich in den letzten Jahren einen guten Namen gemacht hat. Stefan Gysel kommentierte nun jeden einzelnen Wein und gab parallel zur Degustation die treffenden Degustationsnotizen ab. Dazwischen informierte er über den Ablauf des Rebjahres 2008. Der ehe trübe Sommer war wider Erwarten nicht schlecht für die Rebe, da er relativ warm war. Im kühlen September wurde eventuell drohende Fäulnis zurückgehalten und die schwankenden Temperaturen erwiesen sich als günstig für die Weissweintrauben, die in der Folge gesund geerntet werden konnten. Was den Pinot Noir anbelangte, so wurde durch den kalten September der Säureabbau gebremst und damit die ohnehin lange Reifezeit des Pinot verlängert, was die Weinlese verzögerte. Wer als Winzer genug Geduld aufbrachte, der wurde belohnt – die Säure ging schliesslich zurück, allerdings musste teilweise bis knapp Mitte November mit der Lese zugewartet werden. Bei der Pinot-Ernte resultierte im Klettgau ein Gehalt von 90 – 94 Grad Oechsle, also erfreuliche Aussichten für das Potenzial des künftigen Weins! Ami du Vin 1/09 Grosse Vielfalt Vorerst überzeugte uns das breite Angebot an verschiedenen Rebsorten in Varietät und Qualität – unter den 14 degustierten Weinen konnte nun jeder seinen persönlichen Favoriten erküren und aus den angebrochenen Flaschen nachschenken. – Die fachkundige und sehr sympathische Degustationsleitung durch Stefan Gysel wurde vom Präsidenten verdankt und von den Weinfreunden mit anhaltendem Applaus bestätigt. Wer den Abend noch mit einem Dessert abrunden wollte, konnte sich mit Kaffee und Kuchen am Buffet bedienen und den Abend im Austausch mit anderen Weinfreunden ausklingen lassen. Alles in Allem: Eine sehr gelungene Herbstdegustation 2008. Die degustierten Weine - Riesling x Sylvaner 2007, Buchberg, Fam. Sigrist, Weinbau Murkathof, Buchberg - Riesling-Silvaner Graf von Spiegelberg 2007, Hallau, Weinkellerei Rahm, Hallau - Pinot Blanc Terra Florales 2007, Hallau, Hans Schlatter Weinbau u. Kellerei, Hallau - Heerenberger Pinot Blanc 2007, Schaffhausen, Keller’s Chloster Wy, Marlies Keller, Schaffhausen La vie de l’ANAV - Seyval Blanc 2007, Löhningen, Weinbaugenossenschaft Löhningen - Chardonnay Classique 2006, Oberhallau, Baumann Weingut, Oberhallau - Barrique Regent 2006, Hallau, F. + R. Gianini-Walter, Weinbau, Hallau - Regent im Holz 2006, Osterfingen, Arnold Deuber, Weinbau z. Ochsen, Osterfingen - Cabernet-Dorsa 2006, Altdorf, Familie Albert Fehr, Weingärtlihof, Altdorf - CABADOR Wunderstaa 2007, Der Präsident begrüsste das Winzerehepaar, das bereits zum 3. Mal für uns Schaffhauser Weinfreunde Thema einer Veranstaltung war – das erste Mal 1992 unter dem Titel «Tasmanien, ein Weingebiet im Entstehen», das zweite Mal eine Degustation bei welcher die Ausstellung von tas- Hallau, Ernst & Esther Gasser-Bircher, Weinbau Hallau - Osterfinger Badwy 2007, Osterfingen, Weingut Bad Osterfingen, Fam. Meyer, Osterfingen - Pinot HWG Auslese 2007, Wilchingen, HWG-Weine, H. W. Gysel, Wilchingen - Leibachers Cuvée E & E 2005, Stein am Rhein, Elsbeth und Erwin Leibacher-Alder, Hemishofen - Stamm Pinot Merlot 2006, Thayngen, Thomas & Mariann Stamm-Ermond, Thayngen Weiterbildungsabend im Hombergerhaus Weine aus Tasmanien Die Chance, Ruth und Hans-Peter Althaus während ihrer Schweizer Degustations-Tournee auch in Schaffhausen empfangen zu dürfen, wollte sich der Vorstand nicht entgehen lassen, zumal sich das Thema «Weine aus Tasmanien» hervorragend für den Weiterbildungsabend eignete. Fast 60 interessierte Weinfreunde hatten sich zur Degustation mit Imbiss im Hombergerhaus angemeldet, unter ihnen auch Ursula Oertle, welche berichtet: manischem Kunsthandwerk sowie Didgeridoo-Live-Musik einen besonderen Rahmen bildeten und eben heute mit dem Weiterbildungsabend. Nun las er einen Auszug aus einem Brief aus dem Jahr 1990 vor, in dem Hans-Peter Althaus, als ehemaliger Zentralpräsident ANAV, von seinen ersten Hans-Peter Althaus (stehend im Hintergrund) zog mit seinen interessanten Informationen die Schaffhauser Weinfreunde in seine Banne. 39
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