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Was die „Entfernung“ eines Fötus betrifft, ist aus ganzheitlicher Sicht<br />
zunächst einmal ein einseitiger Eingriff in eine Angelegenheit, die eben<br />
zwei betrifft. Da es aber auch bestimmte Gegebenheiten gibt – wie die<br />
erwähnten „Zwangsbeglückungen“ –, die keinen Respekt vor der<br />
betroffenen, der austragenden Mutter haben, sollte zunächst einmal dieser<br />
Aspekt von Seiten der betroffenen Frau, die ihrerseits zu einer Abtreibung<br />
greift, bereits als rel<strong>at</strong>iviert angesehen werden.<br />
Was aber keineswegs jetzt einen Freibrief bedeutet, wahllos zum<br />
Mittel der Abtreibung zu greifen, ohne dabei die Problem<strong>at</strong>ik auf der<br />
<strong>Seelen</strong>bene miteinzubeziehen. Auch das Thema der menschlichen<br />
Sexualität reicht selbstverständlich hier herein. In diesem Buch will jedoch<br />
zu diesem multidimensionalen Komplex der Sexualität nicht näher<br />
eingegangen werden. Nur soviel sei gesagt, die Reduktion der<br />
Geschlechtlichkeit zu einer rein egobezogenen Lustbarkeitsbefriedigung<br />
heutiger Instrumentalisierung ist ein größeres Problem als es den heutigen<br />
Menschen vertraut ist.<br />
Was geschieht nun bei einer Abtreibung auf der <strong>Seelen</strong>ebene?<br />
Betroffen sind zunächst zwei, die <strong>Seelen</strong>ebene der Mutter wie<br />
insbesondere jener Geist-Seele-Aspekt, der gerade dabei ist, in die<br />
formstoffliche Welt einzutreten. Weil Leben primär auf einer feinstofflichen<br />
Ebene, genauer gesagt auf der ätherischen Ebene, sich formiert,<br />
gehalten über den individuellen Lebensleib, kann n<strong>at</strong>ürlich niemand<br />
wirklich getötet werden. Das gilt ebenso auch bei Mord oder Selbstmord.<br />
Wird der Einstiegsprozess eines sich entwickelnden Fötus durch eine<br />
Abtreibung gestoppt, h<strong>at</strong> der Lebensleib der Geist-Seele-Identität, die<br />
inkarnieren möchte, dieses Instrument nicht mehr zur Verfügung, da die<br />
Möglichkeit einseitig von Seiten der Mutter beendet wird.<br />
Da aber wie vorhin schon erwähnt, der Integr<strong>at</strong>ionsprozess des<br />
Lebensleibes in den Fötus unterschiedlich weit voran geschritten ist,<br />
ergibt sich eine unterschiedliche „Erschütterung“ des Lebensleibes mit<br />
Rückkoppelungseffekt auf der <strong>Seelen</strong>ebene, der aber nicht annähernd so<br />
gewaltig ist wie das Geschehen bei einem Suizid oder einer Ermordung<br />
eines lebenden Menschen. Allemal ist es eine schmerzhafte Erfahrung,<br />
diesen konkreten Einstieg nicht mehr zur Verfügung zu haben. Handelt<br />
es sich – aus höherer <strong>Seelen</strong>ebene gesehen – um eine wichtige Inkarn<strong>at</strong>ion<br />
in das oper<strong>at</strong>ive Feld menschlicher Verflechtungen, nimmt sich die Mutter<br />
selbst, wie aber auch die damit Bezogenen eine wertvolle Möglichkeit<br />
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