Die Typen der Meditation in China - mathias-zdarsky.de

ist man gefestigt, dann kann man still (Dsing) sein;
ist man still, so vermag man voll Frieden (An) zu sein;
ist man voll Frieden, so vermag man nachzudenken;
durch Nachdenken erreicht man (das Ziel)."
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In diesen uralten Sätzen kommen die Begriffe vor, die später im
BUDDHISMUS und im TAOISMUS Fachausdrücke der Meditationstechnik
sind.
• So bezeichnet "Dschi" nicht einfach „Haltmachen, Grenze,
Ziel", sondern die "Beruhigung der Leidenschaften" (sa. samatha),
• "Ding" nicht Festigung, sondern Versenkung (sa. samadhi)
und insbesondere vorstellungsmäßige Verlegung des Bewusstseins
in das Lebenszentrum (Sonnengeflecht) - vergleiche
im indischen YOGA dharana,
• und "Dsing" nicht einfach Ruhe oder Stille - also Freisein von
Störung -, sondern geradezu Versenkungsstufe oder meditativer
Zustand (sa. dhyana),
• "An" aber nicht nur Friede, Festigkeit, sondern jenen rezeptiven
und zugleich schöpferischen Frieden der Seele, in dem
allein spontan die tieferen Kräfte wirken können (sa. sthairya).
•
Die drei Worte Ding, Dsing, An sind in taoistischen Kreisen eine fest-
stehende Formel für den Versenkungsablauf zu Beginn jeder Meditati-
on.
1. Man verlegt vorstellungsmäßig sein Bewusstsein zwecks
Ausschaltung alles störenden Gedankenspiels in das Lebenszentrum
(etwa Sonnengeflecht). Das ist noch ein Willensakt:
"Ding", die Fixierung des Bewusstseins.
2. Darauf erreicht man einen Zustand völliger Ruhe und Stille.
Alle störenden Gemütsbewegungen und alle Vorstellungen
sind ausgeschaltet. Das ist "Dsing", die Ruhe.
3. Darauf wird man, ohne dass man etwas will, von einem Zustand
eines erwartungsvollen und zugleich seligen Friedens
erfüllt. Man braucht sich nicht mehr um die Fixierung und