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Zeitschrift SENIOREN - Senioren Zeitschrift Frankfurt

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Fotos (4): Oeser<br />

Vor drei Jahren wurde die Kita Altkönigblick eröffnet. Wohnhäuser nahe der Kalbacher Höhe, am Bonifatiuspark.<br />

ger. Emmerich glaubt, dass diese Zahlen<br />

die demografische Situation des gesamten<br />

Stadtteils widerspiegeln. „In den<br />

meisten anderen Stadtteilen <strong>Frankfurt</strong>s<br />

leben wesentlich mehr Ältere.“<br />

Ältere ziehen<br />

den Kindern nach<br />

Obwohl der Riedberg ein Stadtteil der<br />

jungen Familien ist, zogen auch Bewohner<br />

im <strong>Senioren</strong>alter zu. Oft seien das<br />

ältere Leute, deren Kinder auf den Riedberg<br />

gezogen sind, so die Beobachtung<br />

der Pfarrerin. „Die Kinder und Enkel<br />

3<br />

Fragen an:<br />

Franz Syha<br />

Franz Syha (72), Ortsvorsteher im Ortsbeirat<br />

12 (Kalbach, Riedberg), wohnt<br />

seit 50 Jahren mit seiner Familie in Kalbach.<br />

In seinem dortigen Reihenhaus<br />

möchte er auch wohnen bleiben, wenn<br />

er in ein hochbetagtes Alter kommt.<br />

SZ: Kalbach und Riedberg liegen in<br />

unmittelbarer Nachbarschaft zueinander.<br />

Was unterscheidet die beiden<br />

Stadtteile?<br />

Franz Syha: Kalbach und Riedberg<br />

sind keine verschiedenen Stadtteile.<br />

Das Neubaugebiet Riedberg liegt auf<br />

Kalbacher Gemarkung. Auf dem<br />

Riedberg wird seit dem Jahr 2001<br />

gebaut, der Stadtteil Kalbach ist älter<br />

als <strong>Frankfurt</strong> und feierte schon<br />

im Jahr 1979 sein 1200-jähriges Bestehen.<br />

Der Riedberg, auf dem im<br />

Wesentlichen junge Leute zugezogen<br />

sind, besitzt deshalb noch keine gewachsenen<br />

Strukturen, während<br />

Kalbach ein über Jahrhunderte<br />

gewachsener Stadtteil ist. Zum<br />

bewohnen ein Reihenhaus und die<br />

Großeltern kaufen sich eine Wohnung<br />

in der Nähe. So bleiben sich die Familien<br />

nah. Überhaupt gibt es im neuen Stadtteil<br />

mehr Eigentum als Wohnraum zur<br />

Miete, und die Quadratmeterpreise sind<br />

im Vergleich zu manch anderem Stadtteil<br />

hoch. Ein Grund, warum nicht nur<br />

die Altersstruktur des Stadtteils als<br />

homogen gelten darf. Die meisten, die<br />

hier leben, sind gut situiert. Dazu passt,<br />

dass die <strong>Senioren</strong>wohnanlage, die sich<br />

derzeit noch im Bau befindet, der auch<br />

preislich gehobenen Kategorie zuzuordnen<br />

ist.<br />

Beispiel sind die Kalbacher stark<br />

in ihrem Vereinsleben verwurzelt.<br />

In dem Zusammenschluss, der die<br />

Kalbacher Vereine koordiniert, sind<br />

15 Mitglieder präsent, die Freizeitangebote<br />

machen. So gibt es etwa<br />

als mitgliedsstärkste Vereine den<br />

Fußballclub und den Turnverein<br />

sowie die Sängergemeinschaft, den<br />

Kleintierzuchtverein, den VdK sowie<br />

mehrere <strong>Senioren</strong>clubs.<br />

SZ: Das klingt nach großen Gegensätzen.<br />

Was halten denn die Kalbacher<br />

von den Riedbergern?<br />

Franz Syha: Wir sind froh, dass bei<br />

uns in der Nachbarschaft keine Hochhaussiedlung<br />

entstanden ist, wie<br />

in Bonames mit dem Quartier Bügel.<br />

Eine Erfahrung, die die Kalbacher<br />

Ortspolitik von Anfang an mit<br />

eingebracht hat und zum Beispiel<br />

darauf gedrungen hat, dass die<br />

neuen Häuser nicht über vier Stockwerke<br />

hoch gebaut werden. Ansonsten<br />

bemühen sich die Kalbacher, den<br />

jungen Riedbergern beim Aufbau<br />

von Strukturen Starthilfe zu geben.<br />

Zum Beispiel wird auf dem Ried-<br />

Kirsten Emmerich glaubt, dass es den<br />

Riedbergern gut tun wird, wenn die Anlage<br />

bezogen und damit der Altersdurchschnitt<br />

im Stadtteil angehoben<br />

wird. „Viele hier sind sehr gestresst“, ist<br />

der Eindruck der Pfarrerin. „Sie müssen<br />

viel arbeiten, um ihre Häuser abzubezahlen<br />

und stehen unter Druck.“ Die<br />

Älteren könnten durch ihre Anwesenheit<br />

ein Stückchen Gelassenheit mit in<br />

den Stadtteil bringen, glaubt sie. Denn<br />

die <strong>Senioren</strong> hätten Wertvolles zu bieten:<br />

„Zeit und das aus der Erfahrung<br />

gewonnene Wissen, worauf es im Leben<br />

wirklich ankommt.“ Katrin Mathias<br />

berg zurzeit eine Sportanlage gebaut.<br />

Für die Zeit bis sie fertig ist,<br />

helfen wir aus, indem die Riedberger<br />

Sportler unsere Sportanlage<br />

nutzen dürfen. Ansonsten sehe ich<br />

es so: Man kann voneinander lernen,<br />

die Neubausiedlung vom gewachsenen<br />

Stadtteil und umgekehrt.<br />

SZ: Gibt es Berührungspunkte zwischen<br />

den Bewohnern von Kalbach<br />

und Riedberg?<br />

Franz Syha: Obwohl die meisten<br />

Kalbacher am liebsten mit ihren<br />

Familien in ihren Einfamilienhäusern<br />

alt werden wollen, können<br />

sich manche auch vorstellen, in das<br />

<strong>Senioren</strong>heim umzuziehen, das momentan<br />

auf dem Riedberg gebaut<br />

wird. Es gibt kein „Die da unten<br />

und Die da oben“ -Denken, sondern<br />

einen regen Austausch. Zum Beispiel<br />

beim Einkaufen. Im neu gebauten<br />

Riedberg-Center begegnet<br />

man sich. Viele Kalbacher gehen<br />

dorthin zum Einkaufen bei Rewe<br />

und Aldi. Dafür kaufen die Riedberger<br />

beim Bäcker und Metzger in<br />

Kalbach ein. Katrin Mathias<br />

SZ 4 / 2011<br />

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