Zeitschrift SENIOREN - Senioren Zeitschrift Frankfurt
Zeitschrift SENIOREN - Senioren Zeitschrift Frankfurt
Zeitschrift SENIOREN - Senioren Zeitschrift Frankfurt
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Freizeit und Unterhaltung<br />
Ein „Schloss” für Kunst und Kultur<br />
Die Opelvillen in Rüsselsheim bieten ein vielseitiges Ausstellungsprogramm<br />
Mit <strong>Senioren</strong>gruppen gehe sie<br />
am liebsten durchs Haus, gesteht<br />
Doris Bender, zuständig<br />
für Veranstaltungen und Museumsführungen<br />
in den Opelvillen in Rüsselsheim.<br />
Sie seien in der Regel sehr sachkundig<br />
und interessiert und stellten<br />
gezielte Fragen. Und weil das so ist, finden<br />
für diesen Gästekreis besondere<br />
Treffen statt, wie zum Beispiel der<br />
„Kunstkaffee“ jeden Mittwoch um 14.30<br />
Uhr, samt Eintritt und Führung sowie<br />
Kaffee und Kuchen im Restaurant „La<br />
Villa“ (Kosten: 12 Euro). Außerdem bietet<br />
sich jeden Donnerstag um 19 Uhr<br />
(nicht nur für <strong>Senioren</strong>) ein „Kunstabend“<br />
mit Führung und einem Glas Wein im<br />
Anschluss daran an (Kosten: 10 Euro).<br />
Für beide Veranstaltungen wird um Voranmeldung<br />
gebeten unter der Telefonnummer<br />
0 61 42/83 59 07.<br />
Idyll am Main<br />
Wer mit der Stadt Rüsselsheim nur<br />
die Begriffe Industrie und große Werksgelände<br />
verbindet, sieht sich aufs Angenehmste<br />
überrascht vom Anblick der<br />
idyllisch am Main gelegenen Opelvillen,<br />
umgeben von Garten- und Parkgrün und<br />
nahe den noch immer eindrucksvollen<br />
Resten einer mächtigen, alten Festung.<br />
Zehn Jahre Stiftung<br />
Vor zehn Jahren, am 5. Juni 2001,<br />
wurde die Stiftung Opelvillen von der<br />
Stadt Rüsselsheim mit Unterstützung<br />
der Adam Opel AG ins Leben gerufen.<br />
Mit dem Ziel, die schöne Villenanlage<br />
am Fluss einerseits denkmalgerecht zu<br />
erhalten und andererseits kulturell zu<br />
nutzen. Im Herbst 2003 öffneten sich<br />
die Häuser für das Kunstpublikum, das<br />
seither in zunehmender Zahl zu den Ausstellungen<br />
kommt.<br />
Ein Herrenhaus für Fritz Opel<br />
Vorangegangen war der Umbau einer<br />
Villa, die sich der Opelwerksdirektor<br />
Wilhelm Wenske 1916 in bezaubernder<br />
Lage am Main mit romantischer Terrasse<br />
bauen ließ. 1920 erwarb Fritz<br />
Opel, der Sohn des Firmengründers<br />
Adam Opel, den Bau und ließ später<br />
64 SZ 4 / 2011<br />
Auguste Rodin, Femmes damnées, 1885–1890 © Kasser Art Foundation, European Representation<br />
2011 Foto: nikolai@dobrowolskij.com<br />
daneben das sogenannte Herrenhaus<br />
errichten. Beide Gebäude wurden durch<br />
einen Wintergarten miteinander verbunden.<br />
Pause in „La Villa”<br />
Bei der Restaurierung der Häuser ist<br />
es gelungen, den großzügigen, lichten<br />
Ausstellungsräumen mit ihrer historischen<br />
Ausstattung noch einen fast privaten<br />
Charakter zu erhalten. Helles<br />
Parkett und Kronleuchter harmonisieren<br />
perfekt mit dem Ausblick zur<br />
Wasserseite. Notwendige Technik bleibt<br />
weitgehend unsichtbar, und der Fahrstuhl<br />
wurde in ein gläsernes Treppenhaus<br />
integriert. Mit seiner Sommerterrasse<br />
zum Fluss hin bietet das Restaurant<br />
mit dem passenden Namen „La<br />
Villa“ eine angenehme Möglichkeit, sich<br />
vor oder nach einem Rundgang zu entspannen.<br />
Nachdem nun also Fritz Opels<br />
„Schloss am Main“ – wie er selbst sein<br />
Domizil gern nannte – für Kunst und<br />
Kultur hergerichtet worden ist, hat sich<br />
unter der Leitung von Kuratorin Beate<br />
Kemfert eine Menge getan. Die Ausstellungen<br />
im Verlauf des vergangenen Jahrzehnts<br />
spannten einen weiten Bogen<br />
von „Exil und Moderne“ über „Henry<br />
Moore und die Landschaft“ bis hin zu<br />
Fotoporträts zu Romy Schneiders 70.<br />
Geburtstag. Zuletzt war unter dem Titel<br />
„Road Atlas“ Straßenfotografie aus der<br />
Kunstsammlung der DZ Bank zu sehen.<br />
Paul Cézanne, Vénus accroupie, 1885–1888<br />
© Kasser Art Foundation, European Representation<br />
2011