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neuer Krankheitserreger - Sonnenzeitung

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KOMMENTARE<br />

20<br />

Ohne Brücken<br />

und Umwege<br />

Hans Kronberger<br />

Energieexperte<br />

und Journalist<br />

© Fotostudio Peter Kubelka<br />

Die deutsche Bundesregierung<br />

steigt bei der nuklearen Stromproduktion<br />

auf die Bremse.<br />

Am 11. März dieses Jahres<br />

erhielten wir den ultimativen<br />

Beweis dafür, dass Atomkraft<br />

nicht beherrschbar ist. Der<br />

beschleunigte Ausstieg aus<br />

der größten Risikotechnik<br />

der Stromproduktion ist der<br />

einzig richtige Schritt. Aber ist<br />

er schon die Lösung? Steigt<br />

man bei einem Auto auf die<br />

Bremse, so verlangsamt es das Tempo, gegebenenfalls<br />

bis zum Stillstand. Das mag gut sein, um einen<br />

Unfall zu vermeiden, aber ans Ziel kommt man damit<br />

nicht. Daher muss man nach dem Bremsmanöver auch<br />

wieder Gas geben. Es braucht einen zweiten Schritt,<br />

nämlich eine gleichzeitige Beschleunigung beim Ausbau<br />

der Er<strong>neuer</strong>baren. Viel war die Rede davon, dass<br />

die Atomenergie nur noch eine Brückentechnologie<br />

sei zum Übergang vom fossilen ins solare Zeitalter.<br />

Diese Theorie ist gescheitert, da der Brückenpfeiler<br />

„Atom“ nach Fukushima nicht mehr tragfähig ist.<br />

Recht bekommen haben die „Warner“, die schon<br />

immer meinten, statt einer Brücke zwischen dem alten<br />

und dem neuen System bedürfe es einer schnellstmöglichen<br />

Verwirklichung des neuen Systems. Wer jetzt<br />

auf die nächste Brückentechnologie setzt und meint,<br />

wenn Atom schon nicht geht, dann nehmen wir halt<br />

Kohle und/oder Gas, der versucht den Teufel mit dem<br />

Belzebub auszutreiben.<br />

Man muss das Problem nur lösungsorientiert betrachten,<br />

dann kommt man mit Sicherheit zum richtigen<br />

Ergebnis: Es gilt, ein Versorgungssystem aufzubauen,<br />

das einerseits in jeder Beziehung sicher ist und<br />

andererseits eine dauerhafte Sozialverträglichkeit durch<br />

Preisstabilität garantieren kann. Das funktioniert nur<br />

mit Primärenergieträgern, die wie Wasser, Wind und<br />

Sonne sowohl ausreichend vorhanden als auch nicht<br />

kapitalisierbar sind. Genau dieser Ansatz widerspricht<br />

dem Denkmuster der alten Energieversorger, daher gilt<br />

es, in erster Linie dieses zu überwinden. Gerade die<br />

erfreuliche Erkenntnis, dass nach Abgang einer Reihe<br />

von Schrottreaktoren die Versorgung nicht zusammengebrochen<br />

ist, gibt uns die Möglichkeit zu einem<br />

konkreten Masterplan, der den raschen vollständigen<br />

Umstieg auf er<strong>neuer</strong>bare Energie an die Spitze jeder<br />

energiepolitischen Überlegung stellt. Keine Brücken,<br />

keine Umwege, geradewegs in die Zukunft.<br />

2500 %<br />

2000 %<br />

1500 %<br />

1000 %<br />

500 %<br />

0 %<br />

31.12.2002<br />

Solaraktien 2011: von<br />

-34 % bis +62 % in 5 Monaten<br />

Max Deml<br />

Co-Autor ÖKO-INVEST-<br />

Solaraktien-Studie<br />

© Tobias Deml<br />

Am 22. März 2011 produzierten solare<br />

Kraftwerke in Deutschland erstmals<br />

mehr Strom als Atomkraftwerke. In<br />

der Mittagssonne waren 12,1 Gigawatt<br />

Sonnenstrom-Kapazität am Netz,<br />

während es neun Atomkraftwerke (8<br />

von 17 waren abgeschaltet) nur auf<br />

12 GW brachten. Nicht ganz so sonnig<br />

verlief das Jahr bisher für die meisten<br />

Aktionäre. Der PPVX lag in den ersten<br />

5 Monaten mit -10,5 Prozent rund 12<br />

Prozentpunkte hinter dem Erdölaktienindex<br />

(+1,6 Prozent). Preiskämpfe und<br />

Nachfragerückgänge haben auch zu manchen Entlassungen wie z. B.<br />

beim norwegischen REC-Konzern geführt.<br />

Nach einem Zwischenhoch im Zuge der GAU-Meldungen um die<br />

Fukushima-AKW-Kernschmelzen im März sanken die Kurse in den<br />

letzten Wochen teilweise relativ stark, auf ein Minus von bis zu 34<br />

Prozent. Auf der anderen Seite stiegen Titel wie Sunpower (dieses<br />

Jahr um 62 Prozent), nachdem der französische Ölkonzern Total den<br />

Aktionären von SunPower (Umsatz 2010: 2,22 Milliarden USD) das<br />

Angebot gemacht hat, bis zu 60 Prozent der Aktien zum Preis von<br />

23,25 USD zu übernehmen. Auch der Schweizer Maschinenbauer<br />

Meyer Burger Technology strebt mittels eines Übernahmeangebots<br />

(22 Euro pro Aktie) die Mehrheit beim ostdeutschen Zulieferer Roth<br />

& Rau AG an und hat vorher bereits rund 18 Prozent erworben. Die<br />

Roth & Rau AG ist 2010 aus dem PPVX ausgeschieden, nachdem der<br />

Börsenwert stark gesunken war. Anfang Mai 2011 schieden deswegen<br />

auch Canadian Solar und DelSolar aus. Dafür kamen Comtec<br />

Solar Systems Group und JinkoSolar Holding wieder in den PPVX,<br />

nachdem deren Marktkapitalisierungen jeweils mehr als 100 Millionen<br />

Euro darüber lagen.<br />

Die langfristig erzielte Rendite der Solaraktien ist aber immer noch<br />

sehr hoch. Seit Anfang 2003 liegt der PPVX mit +639 Prozent rund<br />

520 Prozentpunkte vor dem Erdölaktien-Index mit +119 Prozent.<br />

Deutsche Titel – es sind nur mehr 4 von 30 – haben aber im PPVX<br />

erheblich an Gewicht verloren. Vor vier Jahren, im Juni 2007, war<br />

z.B. die inzwischen defizitäre Q-Cells SE mit einem Börsenwert von<br />

rund 6,7 Milliarden Euro der zweitgrößte Titel im PPVX, heute ist er<br />

mit 0,3 Milliarden Euro der zweitkleinste.<br />

12.12.2003<br />

17.09.2004<br />

29.03.2005<br />

02.09.2005<br />

01.02.2006<br />

21.07.2006<br />

13.02.2007

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