neuer Krankheitserreger - Sonnenzeitung
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3<br />
Der Ölpreis ist in den letzten zehn<br />
Jahren um über tausend Prozent<br />
gestiegen. Eine weitere Verdoppelung<br />
oder gar Verdreifachung steht<br />
im Raum. Und diese Vorhersagen<br />
kommen nicht von den notorischen<br />
Energiepessimisten, sondern von<br />
den hauseigenen Analysten der<br />
fossil-nuklearen Weltmachthabern in<br />
der Internationalen Energieagentur<br />
4<br />
Die letzten Mohikaner des fossil-atomaren<br />
Zeitalters wollen ihr Ablaufdatum<br />
mit der Hilfe von Gas als Ölersatz<br />
hinauszögern. Was für ein Plan, denn<br />
für die Rohstoffverfügbarkeit von Gas<br />
gelten ähnliche Parameter wie für das<br />
Öl, nur um ein Jahrzehnt nach hinten<br />
verschoben.<br />
Beim Gas gibt es noch dazu massive<br />
Transportprobleme, da es entweder<br />
aufwendig verfl üssigt werden muss<br />
und dann nur in speziellen Häfen<br />
verladen werden kann oder leitungsgebunden<br />
ist. Für Europa gilt: Selbst<br />
wenn alle geplanten Pipelines aus<br />
SONNENZEITUNG 2/11<br />
THESE<br />
Öl-Ende<br />
(IEA) und im Internationalen Währungsfonds<br />
(IWF). Mit an Sicherheit<br />
grenzender Wahrscheinlichkeit ist<br />
der weltweite Förderhöhepunkt in<br />
den letzten Jahren überschritten<br />
worden. Das heißt, die Fördermenge<br />
wird sich jährlich reduzieren und bei<br />
steigendem Bedarf werden Preis und<br />
Verfügungsmenge unkontrollierbar.<br />
Die meisten Lieferländer geben aus<br />
THESE<br />
Knappes Gas<br />
dem Osten, Russland, dem Iran und<br />
Zentralasien zustande kommen und<br />
noch in diesem Jahrzehnt in Betrieb<br />
gehen, können sie die absinkende<br />
innereuropäische Förderleistung nicht<br />
kompensieren. Der große Hoffungsträger<br />
„Schiefergas“ wird massiv<br />
überschätzt und kann nur unter<br />
extrem hohem Chemikalieneinsatz<br />
mit karzinogenen Inhalten gewonnen<br />
werden. Der Abbau in Ländern mit<br />
halbwegs intakten Ökogesetzen wird<br />
extrem schwierig werden.<br />
Der Hauptanteil an Erdgas wird in<br />
Europa entweder aus Russland oder<br />
wirtschaftlichen Gründen (meist<br />
Kreditwürdigkeit) wesentlich überhöhte<br />
Vorräte an. Es gilt in erster<br />
Linie überall dort, wo Öl als Primärenergieträger<br />
relativ einfach zu ersetzen<br />
ist, dies so schnell wie möglich in die<br />
Wege zu leiten. Das betrifft vor allem<br />
den Bereich der Wärmebereitstellung,<br />
aber auch, schrittweise, die Mobilität.<br />
aus einem Lieferland mit russischer<br />
Beteiligung bezogen. Die Erdgasverbraucherländer<br />
liefern sich den<br />
Produzenten in drogenartiger Abhängigkeit<br />
aus.<br />
Der Ausbau der Stromerzeugung<br />
durch Erdgas ist eine Doppelfalle.<br />
Wird nämlich Erdgas zu Heizzwecken<br />
knapp, kommt als Ersatz die Stromheizung<br />
zum Einsatz. Die Stromaufbringung<br />
geht aber in gleichem<br />
Ausmaße zurück wie, sich Erdgas<br />
verknappt.<br />
COVERSTORY<br />
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