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neuer Krankheitserreger - Sonnenzeitung

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THEMA<br />

Arctium Lappa<br />

46<br />

Die Große Klette<br />

wird stadtfein<br />

Wie es die Klette bis in die neue Pflegeserie von Nivea geschafft hat.<br />

Dies ist die ziemlich ungewöhnliche Geschichte des Bio-Landwirts Gert<br />

Horn aus Halle und seiner Lieblingspflanze.<br />

Ursula Wastl<br />

Gert Horn entdeckt vor knapp zehn<br />

Jahren bei seinen Forschungen an<br />

Wildpflanzen die Anti-Aging-Wirkung<br />

einer wilden Klettenart. Der Pflanzenspezialist<br />

führt schon seit vielen Jahren<br />

Untersuchungen an Saatgut durch,<br />

ursprünglich zu DDR- Zeiten, noch für<br />

den Staat. Irgendwann übernimmt<br />

er den Bauernhof seiner Eltern, baut<br />

Bio-Getreide an und schließlich auch<br />

die Klettensorte, die später zum Anti-<br />

Aging-Hit werden wird.<br />

Vom Hof ins Labor<br />

Bei seinen Untersuchungen an der<br />

Klette bemerkt der gelernte Agraringenieur,<br />

dass deren Samen außergewöhnlich<br />

viel Vitamin E enthalten,<br />

außerdem einen weiteren Inhaltsstoff,<br />

das Arctiin. Genau diese Substanz<br />

macht die Große Klette schließlich<br />

zum Wirkstoff-Star: Actiin stimuliert<br />

zusätzlich die Kollagensynthese und<br />

repariert Bindegewebsverletzungen.<br />

Um noch genauere Ergebnisse zu<br />

erlangen, bedarf es eines Hightech-<br />

Labors, also beschließt Gert Horn,<br />

sich mit einem „leistungsstarken, forschenden<br />

Unternehmen“ zusammenzutun<br />

und schreibt kurz entschlossen<br />

einen Brief an die Firma Beiersdorf.<br />

Es gelingt ihm, einen Termin mit Dr.<br />

Stefan Gallinat, dem Leiter der Forschungsabteilung<br />

Hautbiologie und<br />

Hautstruktur des Konzerns, zu vereinbaren.<br />

„Keiner von uns kannte Gert<br />

Horn – er war keiner der spezialisierten<br />

Wirkstofflieferanten, mit denen<br />

wir sonst zu tun haben“, erinnert sich<br />

Dr. Stefan Gallinat, „doch letztlich<br />

spielt es für uns keine Rolle, ob da ein<br />

Privatmann oder ein Unternehmen<br />

vor uns steht. Wir sind immer auf<br />

der Suche nach Innovationen, prüfen<br />

jedes Angebot sorgfältig und antworten<br />

auch jedem, der uns Vorschläge<br />

zukommen lässt.“ Der Wirkstoff des<br />

Diplomlandwirts aus Sachsen-Anhalt<br />

Die Große Klette (Arctium Lappa)<br />

wird seit Jahrhunderten in der Naturmedizin<br />

für die verschiedensten<br />

Anwendungen genutzt. Ihre hautpflegende<br />

Wirkung wurde erst vor<br />

Kurzem erkannt. Der unscheinbare<br />

Korbblüter, der in den Laubwäldern<br />

Europas am Wegrand wächst,<br />

ist durch den ungewöhnlich hohen<br />

Anteil von Arctiin in seinen Samenkörnern<br />

eine Art Wunderwaffe<br />

gegen Falten.<br />

überzeugte die Nivea-Wissenschaftler.<br />

„Es war erstaunlich, in der Zellstruktur<br />

zeigte sich eine sehr gute<br />

Wirkung. Der Extrakt stimulierte die<br />

Kollagenproduktion deutlich“, so Dr.<br />

Gallinat.<br />

Klette vs. Krähenfüße<br />

Nach diesem ersten Treffen fährt Gert<br />

Horn nicht nur mit dem Wissen nach<br />

Hause, dass sich eines der größten<br />

Hautpflege-Unternehmen ernsthaft<br />

für seine Forschung interessiert,<br />

sondern auch mit dem Auftrag, so<br />

schnell wie möglich ein weiteres<br />

halbes Kilo der begehrten Substanz in<br />

die Labors nach Hamburg zu bringen.<br />

Nur ein paar Wochen später ist Gert<br />

Horn dann wieder in den Beiersdorf-<br />

Labors. Diesmal mit dem gewünschten<br />

halben Kilo einer optisch eher<br />

wenig ansprechenden, grünen Masse.<br />

Diese enthält aber einen ungewöhnlich<br />

hohen Anteil an Actiin und setzt<br />

damit den Startschuss für die jahrelange<br />

gemeinsame Forschungsarbeit,<br />

die notwendig ist, um das fertige<br />

Anti-Aging-Produkt auf den Markt<br />

zu bringen. 2011 ist die Klette dann<br />

endlich reif für den Massenmarkt. Ihr<br />

Wirkstoff kämpft jetzt gemeinsam<br />

mit anderen Bio-Substanzen in der<br />

neuen Pflegeserie Pure & Natural<br />

gegen Krähenfüße und Lachfalten.<br />

Für seine eigens gezüchtete Kletten-<br />

Sorte, die Arctium Lappa Nuda,<br />

hat sich Gert Horn inzwischen den<br />

Sortenschutz für ganz Europa gesichert.<br />

Durchgeknallt ist der innovative<br />

Bio-Bauer nach seinem Erfolg laut<br />

der benachbarten Landwirte auch<br />

nicht. Die kommen weiter gerne um<br />

ihm mit ihren Gerätschaften bei der

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