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neuer Krankheitserreger - Sonnenzeitung

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Atomkraft ade<br />

Die Weltpolitik zeigt Flagge.<br />

Nach Tschernobyl sind viele Atomstaaten in<br />

Deckung gegangen, um dort auf bessere Zeiten<br />

zu warten. Durch die Katastrophe in Fukushima<br />

ist jetzt alles anders: Italien hat nach Tschernobyl<br />

der Atomkraft per Volksabstimmung den<br />

Laufpass gegeben. Alle drei aktiven Kraftwerke<br />

wurden bis 1990 abgeschaltet. Ministerpräsident<br />

Berlusconi schickte sich an, die Entscheidung<br />

rückgängig zu machen, und begann 2005 mit<br />

der Beauftragung der Planung von gleich vier<br />

neuen Atomkraftwerken. Inzwischen steht ein<br />

erneuter Volksentscheid an, der am 12. und<br />

13. Juni durchgeführt werden soll. Unter dem<br />

Eindruck der japanischen Katastrophe wird diese<br />

Abstimmung relativ sicher mit einem „Nein zu<br />

Atom“ ausgehen.<br />

Die Schweiz hat sich schon entschieden. 2034<br />

geht der letzte Reaktor vom Netz. Fünf sind derzeit<br />

in Betrieb, die Schweiz hat einen Atomstromanteil<br />

von 39 Prozent.<br />

Deutschland geht am radikalsten ans Werk.<br />

Die deutschen Atomlobbyisten frohlockten nach<br />

den düsteren rot-grünen Jahren und den mageren<br />

Zeiten der großen Koalition über den „Ausstieg<br />

vom Ausstieg“. Jetzt kommt nach Fukushima<br />

und der großen Baden-Württembergischen<br />

SONNENZEITUNG 2/11<br />

Wahlniederlage, die dem ehemals tiefschwarzen<br />

Bundesland einen grünen Ministerpräsidenten<br />

bescherte, das dicke Ende.<br />

Der Atomausstieg wird in Deutschland jetzt so<br />

schnell wie möglich und ohne Rücksicht auf<br />

Verluste durchgezogen. Derzeit laufen von den<br />

vierzehn Meilern ohnehin nur noch vier. Eine<br />

neue Kehrtwende nach dem Ausstieg vom Ausstieg<br />

und dem Wiederausstieg aus dem Ausstieg<br />

ist politisch mit Sicherheit nicht zu verkraften.<br />

Damit hat die Atomlobby ihren wichtigsten Partner<br />

verloren.<br />

Vor allem Länder wie Russland, Indien oder<br />

China werden, wenn sie weiter auf Atomkraft<br />

setzen, in die Isolation rutschen. Damit wird es<br />

für sie auch immer schwieriger werden, mit den<br />

verschiedensten technischen Entwicklungen<br />

weltweit mithalten zu können.<br />

Tschechien und die Slowakei, die trotzig weiter<br />

auf Ausbau setzen, werden einen scharfen<br />

Gegenwind zu spüren bekommen. Zwischen<br />

atomaren (Alb-)Traum und der Wirklichkeit wird<br />

sich eine riesige Kluft auftun. Fukushima ist kein<br />

Tschernobyl, da hier die Stunde der Wahrheit<br />

noch aussteht. Und die wird schlimmer sein, als<br />

wir uns derzeit überhaupt vorstellen können.<br />

© Shutterstock<br />

ENERGIEPANORAMA<br />

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Das bessere Flugzeug ist ökoeffizient – Brennstoffzellen in der Luftfahrt<br />

Kampf der Giganten Seite 13<br />

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ENERGIE-<br />

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