27.11.2012 Aufrufe

Klinoskop 4/2010 - Klinikum Chemnitz

Klinoskop 4/2010 - Klinikum Chemnitz

Klinoskop 4/2010 - Klinikum Chemnitz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Präzises Szenario – präziser Test<br />

Katastrophenschutzübung am <strong>Klinikum</strong> <strong>Chemnitz</strong><br />

In den Morgenstunden des 28. August<br />

ereignete sich am Autobahnkreuz <strong>Chemnitz</strong>-Mitte<br />

ein schwerer Verkehrsunfall. Darin<br />

verwickelt war auch ein vollbesetzter Reisebus,<br />

welcher mit einem LKW kollidierte.<br />

Zum Glück diente dieses Unfallgeschehen<br />

nur als fiktive Annahme eines Szenarios,<br />

das sich aber leider gerade in Deutschland<br />

und Europa in den zurückliegenden Wochen<br />

mehrfach zutrug.<br />

In Fachkreisen von Rettungsmedizinern<br />

und Katastrophenhelfern nennt man dann<br />

dieses Szenario „MANV“, was soviel wie<br />

„Massenanfall von Verletzten“ bedeutet. In<br />

den Notfallplänen ist stufenweise eine solche<br />

Situation definiert, mit der die normale<br />

Zugangsintensität in den Rettungsstellen<br />

deutlich überschritten wird.<br />

Triage und dann die<br />

schnelle Versorgung<br />

Dieses Szenario wurde am 28. August diesen<br />

Jahres im Neubau des <strong>Klinikum</strong>s an der<br />

Flemmingstraße simuliert. Der ehemalige<br />

Das alte Foyer und inzwischen der Kunstraum des<br />

<strong>Klinikum</strong>s eignete sich vorzüglich als Raum für die<br />

Übung. Fotos (2): Heinze<br />

Dr. med. Heike Höger-Schmidt (r.), Leiterin der Rettungsstelle,<br />

fungierte als Einsatzleitung, hier mit<br />

ihrem Triage-Team, das hervorragende Arbeit leistete.<br />

Eingangs- und Aufnahmebereich und heutige<br />

Kunstraum diente als Aufnahmeraum<br />

von schwerstverletzten und teils vital bedrohten<br />

Patienten, die unmittelbar vor Ort<br />

von den Besatzungen der Rettungswagen<br />

an die Einsatzteams übergeben werden.<br />

Bereits Katastrophenschutz und Rettungskräfte<br />

am Unfallort nutzen die international<br />

einheitlich festgelegten Standards zur<br />

Klassifikation der Verletzten. Diese werden<br />

nun an die Notfallteams im <strong>Klinikum</strong> übergeben,<br />

deren Einsatzleiter dann die Aufgabe<br />

haben, die Triage vorzunehmen, also damit<br />

den weiteren Weg des Patienten innerhalb<br />

unseres <strong>Klinikum</strong>s festzulegen.<br />

Test der internen<br />

Kommunikation<br />

Die Weiterbehandlung erfolgte dann zumeist<br />

im OP-Saal oder auf der ITS, wo dann<br />

auch die Übung für die sich dafür dankenswerter<br />

Weise zur Verfügung gestellten Schüler<br />

unserer Berufsfachschule endete. Ziel<br />

der Übung war es auch, die interne Kommunikation<br />

innerhalb der Rettungsteams<br />

und des Einsatzleiters zu testen, ebenso<br />

wie die zu ersten Mal eingesetzte mobile<br />

Einsatzzentrale. Über diese Einsatzzentrale<br />

erfolgt die Registrierung im Klinik-Informationssystem<br />

sowie die interne und externe<br />

Kommunikation durch den koordinierenden<br />

Einsatzleiter.<br />

Die gemeinsame<br />

Aktion zählt<br />

Nach Beendigung der Übung gab es für<br />

alle Mitstreiter im Esspunkt bereits ein<br />

erstes Fazit. Der Zweck der Übung wurde<br />

erfüllt, die mobile Einsatzzentrale hat sich<br />

bewährt, und die Zusammenarbeit der Rettungskräfte<br />

innerhalb unserer Klinik funktionierte<br />

sehr gut. Kleine Details und Unzulänglichkeiten<br />

bemerkt man am besten<br />

bei der praktischen Erprobung. Obwohl sich<br />

niemand wünscht, mit derartigen Ereignissen<br />

wie bei dem tragischen Busunglück in<br />

diesem September am Schönefelder Kreuz<br />

konfrontiert zu werden, ist es sicher sinnvoll,<br />

solche Übungen regelmäßig und vertiefend<br />

durchzuführen – auch gemeinsam<br />

mit den Einsatzkräften und Organisation<br />

der Stadt <strong>Chemnitz</strong>.<br />

Ludwig Heinze<br />

Verwaltungsleiter Geriatriezentrum<br />

<strong>Klinikum</strong> <strong>Chemnitz</strong> gGmbH<br />

Dr. med. Ludwig Schütz, Chefarzt der Klinik für Orthopädie,<br />

Unfall- und Handchirurgie, arbeitete zur Übung<br />

als Koordinierender Einsatzleiter, hier mit Aniko Csatari,<br />

die die Dateneingabe an einer transportablen, voll<br />

einsatzfähigen PC-Netzwerk-Station übernahm.<br />

Das Meditrans Team 2 war pausenlos im Einsatz, um<br />

Verletzte ins <strong>Klinikum</strong> zu bringen.<br />

Oberarzt Dr. med. Volker Olbricht, hier mit dem Meditrans<br />

Team 1, bei weiteren Untersuchungen vor der<br />

Rettungsstelle. Fotos (3): Kreißig<br />

K a l e i d o s k o p<br />

75

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!