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Eine Stadt für alle - Tagesspiegel

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EINE STADT FÜR ALLE.EINE STADT FÜR ALLE.1. Solidarisches BerlinJugendlichen konzentrieren. Insbesondere diejenigen aus sozialbenachteiligten Familien sind betroffen.Die Frage, ob Kinder krank werden oder gesund bleiben,entscheidet sich vor <strong>alle</strong>m dort, wo sie wohnen, spielen oderlernen. Frühzeitige Gesundheitsförderung und Prävention inKindertagesstätten und Schulen in den Bereichen Ernährung,Bewegung, Stressbewältigung und Suchtprävention kann auchdie Kinder und Jugendlichen erreichen, die durch andere Angebotenicht erreicht werden. Dazu sind Ressourcen notwendigund eine umfassende Qualifikation der Mitarbeiterinnen undMitarbeiter in den Jugend- und Bildungseinrichtungen.Nicht die Menschen zur Hilfe, sondern die Hilfe zu denMenschen bringenPflegebedürftige Menschen müssen wissen, welche Hilfen ihnenzur Verfügung stehen. Sie brauchen Transparenz und dieVernetzung der Akteure und Angebote, integrierte Versorgungssystemeund eine übersichtliche Infrastruktur. Das „persönlicheBudget“ – die individuelle Auswahl von Unterstützungwie z.B. die persönliche Assistenz – trägt zum Erhalt der Selbständigkeitbei. Wir wollen, dass die Paragraphen zu den Menschenpassen und nicht umgekehrt. Oberstes Ziel muss sein,Pflege so lange wie möglich zu vermeiden und <strong>alle</strong>s dafür zutun, dass die Menschen in ihrer eigenen Wohnung und im vertrautenKiez bleiben können. Hilfreich dafür ist eine unabhängigeWohn- und Pflegeberatung, die in wohnortnahen Pflegestützpunktengebündelt wird.Dreh- und Angelpunkt einer auf den Kiez bezogenen ambulantenVersorgungsstruktur ist eine von den Bürgerinnenund Bürgern getragene Kultur des Helfens. Sie übernehmenselbst Verantwortung in der Nachbarschaft und überlassen diesnicht <strong>alle</strong>in den Pflege-Profis, mit dem positiven Effekt, dassalte Menschen weniger einsam sind. Es geht um eine klugeKombination von professionellen und angelernten Kräften, derFamilie, nachbarschaftlicher Unterstützung und bürgerschaftlichemEngagement. Die Zahl der <strong>alle</strong>in lebenden Menschen, diepflegebedürftig sind, nimmt in einer Großstadt wie Berlin stetigzu. Neben einer guten pflegerischen Versorgung sind für dieseMenschen mehr Aufmerksamkeit und Solidarität geboten, z.B.durch aufsuchende Angebote.Nicht <strong>alle</strong>n ist das Glück beschieden, im Alter gesund und aktivzu bleiben. Viele haben Angst, durch die eigene Pflegebedürftigkeiteinen Großteil an Würde und Selbstbestimmtheitaufgeben zu müssen. Verstärkt wird das Unbehagen durchdie Skandale über Missstände im Pflegebereich. Wir müssensicherstellen, dass gesetzliche Vorgaben tatsächlich umgesetztund Qualitätskontrollen durchgeführt werden. Außerdem müsseneinheitliche Qualitätsstandards verbindlich festgeschriebenwerden.Gute Arbeit – gute PflegePflegen ist anstrengend – die Arbeitsbelastungen steigen, dieAttraktivität der Pflegeberufe sinkt. Das ist eine Entwicklung,die wir uns nicht leisten können. Leisten müssen wir uns hingegeneine gute und attraktive Vergütung für Pflegende. DieEntscheidung für einen Mindestlohn war längst überfällig. Wirbrauchen eine Neustrukturierung der Alten- und Krankenpflegeausbildung,die flexibler ist, in der die Ausbildung zurPflege(fach)kraft auch in einzelnen aufeinander aufbauendenQualifikationsstufen möglich ist. So wird der Einstieg für viele erleichtert,aber auch die Weiterqualifizierung im Bereich der Pflegeermöglicht. Im Bereich der Pflege kommt es immer wieder zuGewalt gegen pflegebedürftige und behinderte Menschen. InBerlin ist ein entsprechendes Schutzsystem auszubauen.1. Solidarisches Berlin46Abgeordnetenhauswahl 2011BÜNDNIS 90/DIE GRÜNENAbgeordnetenhauswahl 2011BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN47

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