Jahresbericht 2004 - Wald-Klinikum Gera
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Klinik für Urologie<br />
Chefarzt<br />
Dr. med. Stadie<br />
Das diagnostische und therapeutische Profil der Urologischen Klinik<br />
deckt sowohl im konservativen als auch im operativen Bereich das<br />
gesamte Fachgebiet (einschl. Kinderurologie) mit Ausnahme der Nie-<br />
rentransplantation und der mikrochirurgischen Eingriffe zur Refertilisation<br />
ab.<br />
Vier große Behandlungsschwerpunkte sind im Leistungsspektrum der<br />
Klinik zu erkennen. An erster Stelle steht die Onkochirurgie, hier besonders<br />
des Prostatakarzinoms, des Blasenkarzinoms und des Nierenzellkarzinoms.<br />
Diese drei Tumoren zählen zu den fünf häufigsten Krankheitsbildern im<br />
urologischen Krankengut der Klinik. Beeindruckend, mit welcher Vielfalt<br />
von Verfahren und Methoden lokalisations- und stadiengerecht die<br />
Tumorchirurgie durchgeführt wird. Beginnend mit dem schonenden<br />
minimalinvasiven Eingriff bis zur großen offenen ultraradikalen Tumor-<br />
operation, wenn nötig zusammen mit Viszeralchirurgen, Gynäkologen<br />
und Gefäßchirurgen.<br />
24<br />
Prostataoperation<br />
Entfernung der<br />
Harnblase<br />
Entfernung der Niere<br />
Partielle Resektion<br />
der Niere<br />
Entfernung<br />
von erkranktem<br />
Gewebe der Niere<br />
Entfernung der Nebenniere<br />
Chefarzt<br />
Prof. Dr. med. Hoffmann<br />
Tumorchirurgie<br />
0 20 40 60 80 100 120 140 160<br />
Anzahl der<br />
Eingriffe<br />
Hervorzuheben ist weiterhin, daß alle oberflächlichen Harnblasenkarzi-<br />
nome einer photodynamisch gestützten transurethralen Resektion<br />
unterzogen werden, welche die Rate von Rest- und Rezidivtumoren<br />
drastisch gesenkt hat.<br />
Die gesamte Chemo-, Immun- und Hormontherapie urologischer<br />
Malignome wird in der Klinik eigenständig durchgeführt. Herausragend<br />
für das Jahr <strong>2004</strong> ist die Einführung der Chemotherapie des hormonre-<br />
fraktären Prostatakarzinoms mit Taxotere und Estramustinphosphat mit<br />
ersten spektakulären Behandlungserfolgen zu benennen.<br />
Als zweiter Versorgungsschwerpunkt der Klinik ist die minimalinvasive<br />
Chirurgie anzugeben, die laparoskopisch, retroperitoneoskopisch und<br />
pelviskopisch durchgeführt wird.<br />
Das Spektrum wurde in den letzten Jahren immer weiter ausgebaut<br />
und reicht heute von der laparoskopischen Entfernung der Nebenniere<br />
bei Nebennierentumoren über Eingriffe bei Harnabflußstörungen, der<br />
pelviskopischen radikalen Prostatektomie bis hin zur laparoskopischen<br />
radikalen Tumornephrektomie, wobei <strong>2004</strong> erstmals die laparoskopische<br />
operative Behandlung eines Harnblasendivertikels durchgeführt wurde.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt ist die konservative und operative Behandlung<br />
des Harnsteinleidens, wo nach wie vor die modernen schonenden<br />
Steintherapiemaßnahmen, wie die Stoßwellenzertrümmerung von<br />
Harnsteinen, die endourologische Therapie von Harnleitersteinen und<br />
die Perkutanchirurgie von Nierenbeckenausgußsteinen zum Einsatz<br />
kommen.<br />
Nicht zuletzt ist die Behandlung von gutartigen Prostatavergrößerungen<br />
vorwiegend mit der transurethralen Resektionstechnik, die in <strong>Gera</strong> eine