Jahresbericht 2004 - Wald-Klinikum Gera
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Klinik für Neurologie<br />
Chefärztin Dr. med. Schock<br />
Das Leistungsspektrum der Neurologischen Klinik umfaßt die Diagnostik<br />
und Therapie sämtlicher Erkrankungen des Nervensystems und ihrer oft<br />
so behindernden Auswirkungen. Schwerpunktmäßig hat sich die Klinik<br />
auf entzündliche Erkrankungen des Nervensystems, besonders auf die<br />
Multiple Sklerose und auf neurovaskuläre Erkrankungen spezialisiert.<br />
Auf beide Schwerpunkte wird nun näher eingegangen.<br />
Bedeutsam ist, daß die Klinik als Multiple-Sklerose-Klinik von der<br />
Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft anerkannt wurde und somit<br />
ein großes Einzugsgebiet weit über Thüringen hinaus versorgen kann<br />
und muß. Angeschlossen ist eine Multiple-Sklerose-Ambulanz mit<br />
Beratungsfunktion für Ost- und Mittelthüringen sowie die angrenzenden<br />
Bundesländer. Bei der Erstellung von nationalen und internationalen<br />
Therapiestandards zur Behandlung dieser Erkrankung wurde mitgear-<br />
beitet.<br />
Im zweiten Schwerpunkt, den neurovaskulären Erkrankungen, geht es<br />
vor allem um die Behandlung von Schlaganfallpatienten. Diese ist<br />
übergreifend, wir hatten schon die zertifizierte Stroke Unit-Einheit im<br />
Departement für Hämatologie/Onkologie, Pneumonologie/Infektologie,<br />
Rheumatologie, Akutgeriatrie, Diabetologie/Endokrinologie kennenge-<br />
lernt, wo ein eingeschworenes Team eine enge interdisziplinäre Zusam-<br />
menarbeit zusätzlich mit Radiologen, Gefäßchirurgen, Neurochirurgen<br />
und Intensivmedizinern pflegt, denn es geht vor allem um die Früher-<br />
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kennung und mögliche Verhütung eines drohenden Schlaganfalls. Dazu<br />
stehen die modernsten Untersuchungsverfahren mit dem Ultraschall-<br />
Doppler (extra- und intrakraniell), der Angiografie und dem allerneuesten<br />
Perfusions-CT (siehe auch Institut für Radiologische Diagnostik und<br />
interventionelle Radiologie) zur genauen und schnellen Beurteilung der<br />
Hirndurchblutung zur Verfügung. In Überwachungseinheiten werden<br />
die oft notwendige „aggressive Therapie“ und der Zustand des Patienten<br />
kontinuierlich überprüft. Hier sind wieder besonders die Menschen<br />
wichtig, die diese Geräte und Apparate bedienen und deren Ergebnisse<br />
mit hoher Sachkenntnis richtig auswerten können. Dank der unermüd-<br />
lichen Aufklärung im ambulanten und Nothilfebereich und der prakti-<br />
zierten interdisziplinären Zusammenarbeit ist man dem Ziel der Senkung<br />
der Schlaganfallhäufigkeit viel näher gekommen. Von fast 400 in der<br />
Stroke Unit behandelten Schlaganfallpatienten konnten 80 % nach<br />
Hause entlassen oder in eine Rehabilitationsklinik verlegt werden,<br />
wovon auf Nachbefragung der größere Teil ohne fremde Hilfe auskommt.<br />
Die Zahlen der neurologischen Funktionsabteilung sprechen für sich:<br />
EEG (Elektroencephalografie): 2.250<br />
EMG (Elektromyografie): 323<br />
ENG (Elektroneurografie): 406<br />
Duplex-Sonografien extrakraniell: 1.174<br />
Duplex-Sonografien intrakraniell: 624<br />
Evozierte Potentiale: 799