Koheleto und nicht nur hier, wo es implizit klar ist, dass KOHELETS Konzept mit einer reinenScheol-Vorstellung nicht mehr übereinstimmen kann; außer dieser Stelle gibt esnoch einige Stellen mehr in Koh, wo ganz vage und leise angedeutet wird, eineHoffnung, dass vielleicht das, was der Hellenismus mit seiner Unterwelthereinbringt, dass daran doch etwas Wahres daran sein könnteo dass es also doch eine Identität über den Tod hinaus geben könnte, und zwarbegründet mit der Gerechtigkeit Gottes• weil wenn dieses Leben alles ist, dann ist Gott nicht gerecht, weil esschlichtweg nicht allen gut geht- Koh liebäugelt mit einer irgendwie gearteten Identität jenseits der Scheol, über diesesLeben hinaus, und er kommt darauf aufgrund seines Festhaltens an Gottes Gerechtigkeito das bleibt aber vage, er kann nur ganz leicht seine tiefe Hoffnung und seineneigenen Glauben, dass es so sein muss, zum Ausdruck bringeno als ausgefeilte Lehre steht es dem judäischen Kontext seiner Zeit nicht zurVerfügungo expliziter dann in Dan, das ist aber 200 Jahre jünger; explizit auch in Makk bei densieben Brüdern, das ist aber 150 Jahre jünger; explizit schließlich in Weish, dasüberhaupt die jüngste Schrift des AT ist und 20-25 vC entstando hier fällt auf, dass in der hebräischen Bibel Dan die einzige Schrift ist, die sichoüberhaupt findet, das andere sind LXX-Schriftendh in der hebräischen Bibel kommt der Gedanke an eine Identität über den Todhinaus bei Koh vage angedeutet und bei Dan an zwei Stellen explizit, darüberhinaus findet sich dort nichts- KOHELET ist also zutiefst überzeugt, dass Gott letztlich nicht anders als gerecht sein kann,und wenn diese Gerechtigkeit in diesem Leben sich offenbar nicht durchsetzt, dann muss siedas irgendwo anders tunoodeshalb ist es angebracht, sich während des ganzen Lebens seines Schöpfers undRichters eingedenk zu seindamit verknüpft muss für KOHELET die Hoffnung sein, dass der menschlicheLebensatem zu Gott aufsteigt, und dass es eine Identität über den Tod hinausirgendwie geben muss2 Prolog, Mottovers und ma-jitron-Frage: 1,1-3(1) Worte des Predigers, des Sohnes Davids, des Königs in Jerusalem.- „Worte Kohelets“, dh dem Weisheitslehrer wird ein Name gegeben (Kunstname!)o es gab nicht nur keinen König namens KOHELET, sondern es gibt überhaupt auch nureinen Sohn Davids der König wurde, und das war SALOMONo dh man beginnt hier bereits die gesamte Schrift unter die Autorität des weisestenaller Weisen zu stelleno man will dem Buch besondere Autorität zusprechen- lange Zeit glaubte man selbstverständlich, dass dieses Buch von SALOMON stammt- dasselbe gilt für Spr und Hldo rabbinische Erklärung hierfür: das ist das Lebenswerk SALOMONS; Hld schrieb erin seiner Jugend, als gesetzter Mann schreib er Spr, und kurz vor seinem Tod, als ersah, dass es nicht mehr lange geht, hat er Koh verfasst(2) Nichtigkeit der Nichtigkeiten! - spricht der Prediger; Nichtigkeit der Nichtigkeiten, alles istNichtigkeit!- Vergänglichkeit der Vergänglichkeiten! – hier ist klar, unter dieser Hermeneutik ist derRest des Buches zu lesen, das ist die Grunderkenntnis, die über alles gestellt wird, alsoquasi die Überschrift des KOHELET selber- 7 -
Kohelet(3) Welchen Gewinn hat der Mensch von all seinem Mühen, mit dem er sich abmüht unter derSonne?- es geht nicht darum, dass nach einer Belohnung gefragt wird – es ist eine allgemeineSinnfrage- welches Bleibende gibt es, bei all seinem Mühen, das er sich abmüht unter der Sonne, wenndoch alles als vergänglich wahrgenommen wird- und das ist die prinzipielle Sinnfrage überhaupt3 Das Anfangsgedicht: 1,4-11- dann gibt es eine Untergliederung, die sich automatisch ergeben wird- das lässt sich in Übersetzungen nicht machen: wenn man dieses Gedicht auf Hebräisch liestmerkt man einen Rhythmus und eine Feierlichkeit(4) Eine Generation kommt, und eine Generation geht; aber die Erde besteht in Ewigkeit.- hier gleich diese Grundunterscheidung zwischen Mensch und Kosmoso beim Menschen ist es so, dass eine Generation geht und eine kommt; weil ebenniemand ewig lebto dh es kommen immer neue Menschen, aber die Alten sind auch wego und dem steht der Kosmos gegenübero hinter dem von VONACH übersetzten „längere Dauer“ (Ewigkeit) steht וצ לם [olam],und das meint nicht das heutige Ewigkeit iSv unvergänglich ohne Anfang und ohneEnde• man übersetzt oft mit Weltzeit, dh es hat einen Anfang und ein Ende, aber derAnfang ist weit vorne, nicht mehr richtig vorstellbar, und das Ende ist auchunbestimmt weit; aber es gibt Anfang und Ende• und deshalb ist die Übersetzung mit „Ewigkeit“ zu vermeiden(5) Und die Sonne geht auf, und die Sonne geht unter, und sie strebt ihrem Ort zu, wo sie wiederaufgeht.- die Sonne geht auf und unter, und sie lechzt nach dem Ort wo sie wieder aufgeht amnächsten Morgen, aber es ist immer dieselbe Sonne(6) Der Wind geht nach Süden und wendet sich nach Norden. Immer wieder sich wendend gehter dahin, und zu seinem Ausgangspunkt kehrt der Wind zurück.- ebenso mit dem Wind: er weht hier und da, aber es ist immer derselbe Wind- das ist der Knackpunkt bzw. die Problemanzeige: der Mensch ist innerhalb dieses Kosmosetwas das eben nicht immer gleich bleibt3.1 eine eigene Einheit: 1,7(7) Alle Flüsse gehen ins Meer, und das Meer wird nicht voll. An den Ort, wohin die Flüssegehen, dorthin gehen sie immer wieder.- dieser Vers ist als eigene Einheit zu verstehen- das ist dasselbe Verständnis: jeder Fluss fließt irgendwie in ein Meer, aber es ist noch keinMeer übergegangen, also kann es nicht neues Wasser sein sondern es muss dasselbe Wassersein, denn sonst wäre das Meer irgendwann voll und müsste überlaufen- auch hier wieder: wir haben Sonne, Wind und Wasser → alles ist konstant, nur derMensch nicht- 8 -
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Kohelet10.8 Koh 8,1f LXX- Weisheits