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EXEGESE ALTES TESTAMENT - Braito.net

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KoheletVONACH(18) Ich sprach in meinem Herzen betreffs derMenschenkinder, dass der Gott sie aussondertund sieht, dass sie Vieh sind – sie für sich.(18) Dort sagte ich in meinem Herzen überdas Gerede der Menschenkinder: Gott wirdsie beurteilen, und das, um damit zu zeigen,dass sie Vieh sind, auch ihnen.- der hebräische Text sagt, Gott hat den Mensch ausgesondert und der Mensch steht überdem Vieh, aber Gott muss mitansehen, dass die Menschen sich gegenseitig wie Viehbehandeln- in der LXX zeigt Gott den Menschen, dass sie letztlich Vieh sindo diese Nuancen steigern die Bosheit des Menschen – man muss aber diesozialgeschichtlichen Hintergründe vor sich habeno wenn es um die Bosheit geht steht im hebräischen Koh die eigene Autorität mitdem Tempel im Blick, hat der griechische Übersetzer eine von den Römernunterdrückte judäische Minderheit im Blick, und meint mit den bösen Menschenprinzipiell die Römero man sieht, wie andere soziale Umstände den Übersetzer leiten und wie sehr dasdann die Aussage der Übersetzung mitbestimmto und leider hat eher der griechische Text die Wirkungsgeschichte dieses BuchesbeeinflusstVONACH(19) Ja, das Geschick der Menschenkinderund das Geschick des Viehs – aber einGeschick haben sie beide: wie dieses stirbt, sostirbt jener. Und einen Lebensatem habenbeide, und einen Vorzug des Menschengegenüber dem Vieh gibt es nicht, denn beidesind vergänglich.(19) Denn das Geschick der Menschenkinderund das Geschick des Viehs, ein Geschickhaben sie. Wie der Tod diesen trifft, so trifftder Tod jenen, und einen Lebensodem habensie alle. Und was für einen Vorteil hat derMensch vor dem Vieh erlangt? – Keinen, dennalles ist Nichtigkeit.- im Hebräischen heißt es, es gibt ein Geschick des Menschen und eines des Viehs, ein unddasselbe betrifft nur die Sterblichkeit – hier betrifft es alles („ein [!] Geschick“)- wenn hier eine rhetorische Frage gestellt und beantwortet wird, ist das eine massiveÄnderung: der Mensch hat keinen Vorteil, und zwar nicht weil alles vergänglich ist,sondern weil alles nichtig und somit absurd ist (Nichtigkeit ≠ Vergänglichkeit)LXXLXX10.5 Koh 7,17.25 LXXVONACH(17) Sei nicht allzu frevelhaft und sei keinTor; – warum willst du unzeitig sterben?VONACH(17) Sei nicht übermäßig gottlos und sei nichthartherzig, damit du nicht zu deiner Unzeitstirbst.- hier wird aus Torheit Hartherzigkeit, und das ist eine bewusst böse gemeinte menschlicheRegung, es geht um bewusstes böses Handeln(25) Und ich wandte mich – genauer: meinenVerstand – um zu erkennen und zu erforschen– genauer: zu suchen – Weisheit undErgebnis, und um zu erkennenUngerechtigkeit als Torheit und dieUnvernunft als Verblendung.(25) Ich wandte mich um, und zwar meinHerz, um zu erkennen und erforschen und zusuchen Weisheit und Berechnung und zuerkennen eines Gottlosen Torheit undHartherzigkeit und Unruhe.- die Gottlosen (= die Römer); die Hartherzigkeit kommt wieder ins Spiel; und es geht nichtdarum Torheit als Verblendung zu erkennen, sondern bei allen Gottlosen Torheit undHartherzigkeit festzustelleno das ist eine viel stärkere Verurteilung der Gottlosen, und es sind nicht die lauenJudäer gemeint, sondern die RömerLXXLXX- 55 -

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