Kohelet(6) Denn wie das Prasseln der Dornen unter dem Kochtopf so das Lachen des Toren. Auch dasist Nichtigkeit.- ist noch einmal in Parallele zu v5 zu sehen- das „Knistern der Dornen unter einem Topf“ beinhaltet verschiedene Aspekte: einerseitshört sich das Knistern von brennenden Dornen unter einem Topf bedrohlich an, dh dasGelächter der Toren hat etwas Bedrohliches, weil man nie so genau weiß, welchen Blödsinnsie im Schilde führen, andererseits weist es aber auch darauf hin, dass da einmal einHäufchen Asche liegen wird, dh das Lachen der Toren ist enden wollend(7) Ja, unrechter Gewinn macht den Weisen zum Toren, und das Bestechungsgeschenk richtetdas Herz zugrunde.- auch die Weisen müssen auf der Hut sein, denn auch sehr Weise können leicht zum Torenwerden, wenn sie sich erpressen oder bestechen lasseno dh der opfert seine Maxime, seine Ethik, seinen Anstand und seine Weisheit letztlichfür Geld, wodurch er zum Toren wirdo das kann durchaus einen realen Hintergrund in der Welt KOHELETS gehabt haben,und das liegt am Lebensunterhalt eines Weisheitslehrers• wenn er Glück hatte, hat er vom Tempel ein bisschen etwas bekommen dafür,dass er als Schriftgelehrter tätig war• ansonsten haben sie stark von Mäzenen (reicher privater Sponsor) gelebt, undMäzenentum ist etwas gefährliches hinsichtlich von Bestechung undKorruption, denn wer zahlt schafft an• das ist auch einer der Punkte, warum VONACH die derzeit stark ausDrittmitteln finanzierte Forschung in Europa für gefährlich hält, denn auchhier gilt, wer zahlt schafft an, dh es ist immer mehr Auftragsforschung füreinen konkreten Sponsor, und da kann man nicht das ethisch Richtige sagen,sondern das, was der reiche Industrielle hören will – und genau das ist hier imBlick• das hat dazu geführt, dass viele das, was sie eigentlich dachten, nicht gesagthaben und dazu übergingen dasjenige zu sagen, was gehört werden will7.2 zweiter Abschnitt: 7,8-14(8) Besser das Ende einer Sache als ihr Anfang, besser langmütig als hochmütig.- das Ende ist wichtiger, dh wichtig ist bei allem das man tut, dass man es ziel- undergebnisorientiert tut- hier von v7 auf v8 wäre die Trennung durch jene gesetzt, die hier Zitat und eigene Meinungannehmen, aber VONACH teilt diese Meinung nicht(9) Sei nicht vorschnell in deinem Geist zum Zorn, denn der Zorn ruht im Busen der Toren.- Unmut ist ein Zeichen der Toren, man sollte solche emotionale Regungen möglichst in derHand haben(10) Sage nicht: Wie kommt es, dass die früheren Tage besser waren als diese? Denn nicht ausWeisheit fragst du danach.- das zeigt, dass die Menschen immer schon den „guten alten Zeiten“ nachgeweint haben- KOHELET hat aber auch erkannt, dass das eigentlich sinnlos und sogar töricht ist, weil esnicht stimmt, dass die Zeiten immer schlechter werden- es scheint also ein kultur- und zeitübergreifendes Phänomen zu sein, und KOHELET wendetsich mit erfrischender Schärfe dagegen(11) Gut ist Weisheit zusammen mit Erbbesitz und ein Vorteil für die, die die Sonne sehen.- hier reflektiert KOHELET nochmal, was in c6 aktuell war, die Frage nach dem Besitz- 33 -
Kohelet- ideal ist es, wenn man sowohl weise ist als auch so viel hat, dass man gut leben kann- das hängt auch ein bisschen mit dem zusammen, was er über Bestechung und Erpressunggesagt hat: es ist für einen Weisheitslehrer natürlich gut, wenn er sich dem gar nicht aussetzenmusso so wie KOHELET redet scheint er nicht arm gewesen zu sein, darüber hinaus hatte ereinen sehr ausgeprägten Gerechtigkeitssinno aber er gehörte wohl auch nicht zu den Reichsten, aber er scheint genügend gehabt zuhaben um das, was er schrieb, selber zu leben(12) Denn im Schatten der Weisheit ist es wie im Schatten des Geldes; aber der Gewinn derErkenntnis ist der: Die Weisheit erhält ihren Besitzer am Leben.- dieses „im Schutz der Weisheit“ und „im Schutz des Geldes“ ist ein Parallelismus den man soverstehen muss, dass beides einen gewissen Schutz bieteto Weisheit: Schutz vor törichten Dingeno Besitz: Schutz vor einem schlechten Leben- aber, der Vorteil der Erkenntnis ist, die Weisheit hält ihren Besitzer am Leben, alsounterm Strich ist die Weisheit wichtigero dahinter steckt die Erkenntnis, Geld und Besitz kann abhanden kommen, auchunverschuldet (vgl. c6), aber Weisheit nicht(13) Sieh das Werk Gottes an! Ja, wer kann gerade machen, was er gekrümmt hat?- vgl. c3,15, wo das schon einmal gesagt wurde- hier geht es noch einmal um das angemessene Verhältnis zu Gott: man soll sein Werkbeachten und, dass man Geschöpf ist- es gibt also Grenzen der Weisheit und der menschlichen Gestaltungsfreiheit, da wo dieDinge schöpfungsmäßig festgelegt sind(14) Am Tag des Glücks sei guter Dinge! Und am Tag des Unglücks bedenke: Auch diesen hatGott ebenso wie jenen gemacht; gerade deshalb, weil der Mensch gar nichts herausfinden kannvon dem, was nach ihm ist.- es ist nicht jede Situation gleich, auch nicht jeder Tag- es gibt Tage die zur Freude geeig<strong>net</strong> sind und solche, da dieselbe nicht aufkommen kann- das ist zu akzeptieren, das lässt sich nicht erzwingen, auch das hat Gott gemacht: der Menscherlebt sein Leben ambivalento das hat Gott so gemacht, dass der Mensch nicht weiß, was danach sein wird, sodass erGott auch nicht in die Karten schauen kann- ∑: wir haben nun das dritte Gedicht gesehen, das in einer logischen Abfolge von (1) demKosmos zum (2) einzelnen Menschen und (3) hin zu den einzelnen Augenblicken desMenscheno es gibt hier beim besten Willen keinen Grund, innerhalb dieses Gedichtes einenBruch zu sehen zwischen dem ersten und den zweiten Teil- die Gedichte leiten dann immer über zu einem gewissen Themenblock8 Darlegung Kohelets als Weiser II: 7,15-11,88.1 weitere Ratschläge des Weisheitslehrers für den Alltag: 7,15-24(15) Das alles habe ich gesehen in den Tagen meiner Nichtigkeit! Da ist ein Gerechter, der beiseiner Gerechtigkeit umkommt, und da ist ein Ungerechter, der bei seiner Bosheit seine Tageverlängert.- da ist massiv der klassische Tun-Ergehen-Zusammenhang unter Beschuss- 34 -
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