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April - Fokus Media

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Veränderte Werte generieren alternative Szenarien im Wohnbereich.jeder muss wie in früheren – besseren –Zeiten einfach alles selbst haben, durchServiceleistungen und kollaborative Angebotegewinnt das Leben dann deutlichan Flexibilität, das meinen jedenfallsbesagte Experten.Future Home: Die TrendfelderQuelle: Zukunft des Wohnens, Zukunftsinstitut GmbH. 2013OFFENE GRUNDRISSE. Im Fall von ConceptualLiving wiederum wird Wohnenfließend, Zonen lösen starre Strukturenab. Früher war die Nutzung von Räumeneindeutig definiert, heute hingegen dientdas Wohnzimmer unter anderem ganzselbstverständlich gleichermaßen alsHome Office. Welche Fläche wofür genutztwird, avanciert zur ganz eigenenEntscheidung. Offene Grundrisse undmodulare Elemente erlauben es dem Nutzer,durch Möbel die Räume selbst in spezifischeAbschnitte zu untergliedern.Das Starre und Schwere wird von leichten,kombinierbaren Regalen abgelöst. Diesuntermauert die dominierende Denkhaltung:Offenbleiben für Veränderung. Diemächtige Schrankwand gehört damitschon zu den Auslaufmodellen. Stattdessensind Teppiche oder Tapeten wiederhoch im Kurs – weil sie Räumen Identitätverleihen. Aus diesem Grund ist einComeback des Interior-Designs zu erwarten.Bei Smart Being erweist sich Wohnensogar als Medizin, geprägt vom stetigsteigenden Gesundheitsanspruch. Dabeisteht die Natur als Ausgangspunkt imMittelpunkt. Sei es nun in Form einerVitamin-C-Dusche oder der ganz besonderenWandfarbe, die nach dem Prinzipder Photokatalyse Schadstoffe aus derLuft filtert. An die Stelle der Technologietritt die Ökologie als Zukunftsversprechen.Das sogenannte Urban Gardening,also der eigene kleine Gemüseanbau beispielsweiseauf dem Balkon, ist ebenfallsAusdruck jener Entwicklung. Die Industriedürfte schon erste kommerzielle Saatausstreuen: Philips hat den Trend mitdem Konzept „Microbial Home“ aufgegriffen.Es beinhaltet unter dem Namen„Bio-Digester Kitchen Island“ eine Kücheninsel,mit der man die Abfälle inMethangas umwandeln und als Brennstofffür Leuchten nutzen kann.URBANER SAUERSTOFF. Trendfeld vierlautet Health Environment – Stadtluftmacht gesund, selbst wenn das auf denersten „Geruch“ nicht alle glauben werden.Der urbane Lebensraum wird künftigzu einem Umfeld, das seinen BürgernEnergie gibt, statt sie auszulaugen. Hierherrscht großer Bedarf, denn städtischeRealität bedeutet dem Klischee nachmeist viel Stress und Lärm. Mit durchausdramatischen Folgen: Das Schizophrenierisikoist bei Stadtbewohnern doppeltso hoch wie bei Landbewohnern. DasRisiko, an einer Depression zu erkranken,ist etwa 1,4-fach so hoch. ZukunftsfähigeMetropolen werden ihren Bewohnernvor allem eine schwer greifbare undkaum messbare Komponente liefernmüssen: ein Gefühl der Zugehörigkeit sowieidentitätsstiftende Orte, denen mansich verbunden fühlt. Eine integrativeStadt gibt ihren Bewohnern somit dieebenfalls psychologisch fassbare Sicherheiteines funktionierenden sozialenNetzwerks. Third Place Living verfolgtletztlich ähnliche Prinzipien wie CloudComputing, dem Beziehen von IT-Dienstenaus der Wolke des Internets. Immermehr Funktionen des Alltags werden dabeiausgelagert. Ob Angebote wie eineexterne Küche für gelegentliche Kochorgien,wohnzimmerartige Salons oderCo-Working-Spaces: Besondere drittenOrte bieten diverse attraktive Gestaltungsräume,die sich in den flexiblen Alltagdes urbanen Individualisten einflechten.Gerade solche Modelle dürften auchGeldpotenzial in Aussicht stellen, dennAuslagern steht bei Unternehmen nichtzuletzt im Zeichen von Einsparungen,wie Berater und Analysten immer wiederbetonen. Leicht denkbar also, das solchegezielten Vorgehensweisen jungen Menschenin manchen Fällen leistbares Wohnenermöglichen und auf der anderenSeite bislang unbekannte Geschäftsideenauf den Plan rufen, wo externe ProfisDienste anbieten können. Letztlich läuftes auf ein verändertes Lebensgefühl heraus:„Ich fühl mich zu Hause!“ ist eineAussage, die sich dann nicht mehr nurauf die private Wohnung beschränkendürfte. Das gilt insbesondere für die Zielgruppeder 20- bis 30-Jährigen, die häufigund gerne Serviceangebote in Anspruchnimmt. Outsourcen wird vonihnen als echte Steigerung der Lebensqualitätgesehen. Spezialisierte externePlätze steigen zu aktiven Knotenpunktenim individuellen Network auf. Dannmuss sich die bunte Theorie nur noch inwohnbare Wirklichkeit verwandeln ... APRIL 2013FOKUS 77

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