behandlung - Fachverband Sucht eV
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• sozialer und berufl icher Reintegrationsleistungen<br />
• der systematischen Einbeziehung des sozialen<br />
Umfeldes in die Betreuung<br />
• von Angeboten am Abend und am Wochenende.<br />
Ambulante Beratungsstellen sollten sich<br />
angesichts knapper Ressourcen nicht vorrangig<br />
auf den Anteil motivierter Patienten<br />
konzentrieren und beispielsweise versuchen<br />
Finanzierungslücken durch den Ausbau<br />
von Rehabilitationsangeboten zu<br />
schließen. Vielmehr sollte in Absprache mit<br />
den weiteren gemeinde- bzw. regional<br />
orientierten Angeboten (Sozialpsychiatrische<br />
Dienste, Psychiatrische Institutsambulanzen<br />
und weitere suchtmedizinische<br />
Angebote) ein bedarfsgerechtes und niedrigschwelliges<br />
Betreuungs- und Beratungsangebot<br />
vorgehalten werden, welches<br />
sich an den diff erenzierten Bedürfnissen<br />
und Lebenslagen von suchtkranken<br />
Menschen in einer überschaubaren Region<br />
orientiert und ihnen einfache Zugangsmöglichkeiten<br />
eröff net. In der Gestaltung<br />
5. Das System der <strong>Sucht</strong>rehabilitation<br />
Nicht jeder <strong>Sucht</strong>kranke benötigt zur Überwindung<br />
der substanzbezogenen Störung<br />
Fremdhilfe. Bei suchtkranken Menschen hat<br />
man es durchaus mit unterschiedlichen Bedarfslagen<br />
zutun, was die Intensität und<br />
den Umfang der erforderlichen Unterstützung,<br />
Beratung und Behandlung angeht. So<br />
wissen wir, dass ein erheblicher Teil der Betroff<br />
enen auch ohne professionelle Hilfe remittiert,<br />
andere wiederum einer langfristigen<br />
intensiven Unterstützung bedürfen.<br />
Ausgehend von dieser grundsätzlichen Erwägung<br />
ist von einem Steuerungs- und Versorgungsmodell<br />
zu fordern, dass jeder Betroff<br />
ene diejenige Hilfe erhält, derer er bedarf.<br />
Hinsichtlich der medizinischen Rehabilitation<br />
haben sich in Deutschland folgende<br />
Angebote entwickelt:<br />
– ambulante Rehabilitation (s. Kapitel 5.1)<br />
– stationäre Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen<br />
(s. Kapitel 5.2)<br />
– ganztägig ambulante Rehabilitation (s.<br />
Kapitel 5.3)<br />
– Kombinations<strong>behandlung</strong> (s. Kapitel 5.4)<br />
Darüber hinaus gibt es komplementäre Angebote<br />
für suchtkranke Menschen (s. 5.5).<br />
Hierunter werden gefasst:<br />
• Adaption (als Teilbereich der medizinischen<br />
Rehabilitation, Phase 2 der Entwöhnungs<strong>behandlung</strong>)<br />
• Soziotherapeutische Angebote (Leistungsträgerschaft<br />
Sozialhilfe).<br />
Hinsichtlich der Steuerung und Settingauswahl<br />
im Rahmen des komplexen <strong>Sucht</strong><strong>behandlung</strong>ssystems<br />
existieren vom Grundsatz<br />
her zwei unterschiedliche Steuerungsmodelle.<br />
a) Modell „Stepped Care“<br />
Das Stepped-Care Modell (s. Abb. 33) folgt<br />
dem Prinzip „Vom geringsten zum höchsten<br />
Aufwand“. Dies bedeutet, dass zunächst<br />
Interventionen mit minimalem Aufwand<br />
durchgeführt werden, bevor eine<br />
Leistung mit höherem Aufwand erfolgt. So<br />
steht am Anfang etwa eine Kurzintervention,<br />
danach folgt ein längeres Gespräch,<br />
ggf. eine Reihe ambulanter Gespräche bis<br />
Abb. 33: Gestufte Interventionen (Lindenmeyer, 2010)<br />
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man zum „Extremfall“ der intensiven stationären<br />
Behandlung kommt. Diesem gestuften<br />
Versorgungssystem, welches bei-<br />
Sonderausgabe<br />
der Zusammenarbeit von verschiedenen<br />
Stellen vor Ort und der Abstimmung von<br />
Zuständigkeiten und Angeboten liegt sicherlich<br />
noch eine Entwicklungsaufgabe.<br />
Hierzu gehört z. B. auch die Zusammenarbeit<br />
mit den niedergelassenen Ärzten,<br />
Psychotherapeuten, Krankenhäusern, Alten-<br />
und Pfl egeeinrichtungen sowie den<br />
Jobcentern und Agenturen für Arbeit auszubauen.<br />
Auch ist die Gewährleistung der<br />
psychosozialen Begleitung bei Substitutions<strong>behandlung</strong>en<br />
eine wichtige Leistung<br />
von <strong>Sucht</strong>beratungsstellen.<br />
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spielsweise in den Niederlanden umgesetzt<br />
wird, steht ein anderes Modell gegenüber.<br />
<strong>Sucht</strong>Aktuell l 2 · 2012 27<br />
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Abb. 34: Zur Frage der Indikationsstellung und passgenauer Behandlungsangebote<br />
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