behandlung - Fachverband Sucht eV
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Leitbild und Positionen des FVS<br />
Abb. 63: Abstinenzquoten in Abhängigkeit von Entlassform und Behandlungsdauer<br />
(FVS-Katamnese stationär 2002-2005) in %<br />
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Aufnahme: keine Partnerbeziehung; Katamnese:<br />
Partnerbeziehung) als Ergebnis eine 1<br />
(+1) resultiert. Ein Wert von 0 (0) bedeutet,<br />
dass sich im Katamnesezeitraum keine Veränderung<br />
in der Partnerbeziehung ergab.<br />
Das Ergebnis -1 (-1) bedeutet, dass sich ein<br />
Patient im Katamnesezeitraum von seiner<br />
Partnerin getrennt hat. Fehlende Werte werden<br />
jeweils listenweise ausgeschlossen. Die<br />
Ergebnisse der Subtraktion wurden mit der<br />
dichotomisierten Variable „durchgängige<br />
Abstinenz“ zu dem multiplen Veränderungskriterium<br />
(KVEK) addiert. Die Variable KVEK<br />
kann somit Werte von -3, -2, -1, 0, +1, +2, +3<br />
annehmen. Anschließend wurden die Werte<br />
von 1 bis 7 umkodiert. Der Wert -3 wurde in<br />
den Wert 1 usw. umkodiert. Der Wert von 1<br />
kann als wesentliche Verschlechterung, der<br />
Wert 4 als unverändert und der Wert 7 als<br />
wesentliche Verbesserung interpretiert werden.<br />
Die Werte des multiplen Veränderungs-<br />
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kriteriums können somit zwischen 1 und 7<br />
variieren. Fehlende Werte wurden dabei listenweise<br />
ausgeschlossen.<br />
Ausgangspunkt der Veränderungen ist der<br />
„Ankerjahrgang“ 1997. Pro Behandlungsjahr<br />
wurde eine Zufallsstichprobe mit<br />
einem gleichen Stichprobenumfang von N<br />
= 1000 gezogen. Die Anzahl der in die Berechnung<br />
eingehenden Patienten sollte<br />
jahrgangsweise konstant sein. Diff erenz in<br />
der Behandlungsdauer: 1997 minus 1998;<br />
1997 minus 1999; usw. bis 1997 minus 2003.<br />
Diff erenz im Behandlungsergebnis: 1997<br />
minus 1998; 1997 minus 1999; usw. bis 1997<br />
minus 2003. Gleichzeitig wird die Verteilung<br />
eines klinisch relevanten Merkmals<br />
dargestellt, das im Untersuchungszeitraum<br />
weitgehend konstant geblieben ist: „Abhängigkeitsdauer<br />
in Jahren“. Dabei soll<br />
weitgehend ausgeschlossen werden, dass<br />
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Abb. 64: Jahrgangsverlauf der durchschnittlichen langfristigen Behandlungsergebnisse (KVEK)<br />
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z. B. Veränderungen in den Krankheitsschweregraden<br />
für die beobachteten Veränderungen<br />
verantwortlich sind.<br />
Eine Alerting-Korrelation ermöglich die<br />
Untersuchung komprimierter Jahrgangsdaten<br />
in längeren Zeitverläufen. Aufgrund<br />
der Mittelwertsberechnungen der stationären<br />
Behandlungsdauern pro Jahrgang und<br />
der Behandlungsergebnisse pro Jahrgang<br />
werden diese Mittelwertkombinationen für<br />
jeden Jahrgang als Ausgangsbasis für die Berechnung<br />
der „Alerting-Korrelation“ herangezogen.<br />
Es erfolgt die Berechnung der<br />
„Alerting-Korrelation“ mit der Anzahl der<br />
Messwertreihen der verfügbaren Jahrgänge<br />
mit der entsprechenden Irrtumswahrscheinlichkeit<br />
für Korrelationskoeffi zienten. In der<br />
ersten Berechnung wird das multiple Veränderungskriterium<br />
mit der Behandlungsdauer<br />
in Tagen korreliert (vgl. Abb. 64). Der Gradient<br />
zeigt die Höhe des Zusammenhangs<br />
an. Es folgt eine Standardisierung der Mittelwertsdiff<br />
erenzen für die Verteilung der Behandlungsdauer<br />
und für die Behandlungsergebnisse.<br />
In der zweiten Berechnung werden<br />
mittels Korrelation die Zusammenhänge<br />
zwischen den standardisierten Mittelwertsdiff<br />
erenzen der Jahrgänge berechnet.<br />
Korreliert werden die standardisierten Mittelwertsdiff<br />
erenzen der Behandlungsergebnisse<br />
mit den standardisierten Mittelwertsergebnissen<br />
der Behandlungsdauer.<br />
Der Zusammenhang zwischen Behandlungsdauer<br />
in Tagen und multiplem Veränderungskriterium<br />
(Alerting-Correlation) ergibt<br />
einen Korrelationskoeffi zienten von R<br />
= .810 mit einer Varianzaufklärung von<br />
65,6 %. Der Zusammenhang zwischen den<br />
standardisierten Mittelwertsdiff erenzen der<br />
Behandlungsdauer und den standardisierten<br />
Mittelwertsdiff erenzen des multiplen<br />
Veränderungskriteriums (Alerting-Correlation)<br />
ergibt einen Korrelationskoeffi zienten<br />
von R = .959 mit einer Varianzaufklärung<br />
von 91,9 % (s. Abb. 65). Das multiple Veränderungskriterium<br />
verbleibt über alle Jahrgänge<br />
im positiven Bereich. Gegenüber Signifi<br />
kanztests haben Eff ektstärkenberechnungen<br />
den Vorteil, dass sie in den meisten<br />
Fällen die „klinische Relevanz“ von Veränderungen<br />
deutlicher abbilden als das<br />
Signifi kanzniveau dies kann. Es ergeben<br />
sich von daher deutliche Hinweise auf<br />
einen systematischen Änderungszusammenhang<br />
zwischen dem Rückgang der stationären<br />
Verweildauern seit 1997 in Bezug<br />
auf ein multiples Veränderungskriterium<br />
aus Erwerbssituation, Partnerschaftssituation<br />
und durchgängiger Abstinenz.<br />
Vorliegende Studien (vgl. Meta-Analyse von<br />
Sonntag und Künzel, 2000) verweisen bereits<br />
darauf, dass kritische Mindestzeiten im<br />
stationären Bereich der Rehabilitation Abhängigkeitskranker<br />
nicht unterschritten<br />
werden sollten. Der Mindestzeitraum im<br />
Rahmen stationärer medizinischer Rehabilitation<br />
für den Indikationsbereich Alkohol-<br />
46 <strong>Sucht</strong>Aktuell l 2 · 2012<br />
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